Kunstaktion in Berlin
Ai Weiwei schafft Rettungssäulen für Flüchtlinge
Das Thema Flüchtlinge lässt Ai Weiwei nicht los. Nun erinnert der chinesische Künstler an einem prominenten Platz in Berlin an die im Mittelmeer Ertrunkenen.
Erst kürzlich sorgte Ai Weiwei für Aufsehen: Er stellte an einem Strand das Bild des ertrunkenen dreijährigen Flüchtlingskinds Alan Kurdi nach. Der berühmte chinesische Künstler war in seiner Pose deutlich zu erkennen - und somit war ihm Aufmerksamkeit sicher.
Nun nutzt Ai seine Prominenz, um in Berlin an das Schicksal von Flüchtlingen zu erinnern. Mit einer Installation aus gebrauchten Schwimmwesten will er auf die Menschen aufmerksam machen, die auf ihrem Weg nach Europa ertrunken sind. Das Kunstwerk am Konzerthaus Gendarmenmarkt ist eine Aktion für die Filmgala Cinema for Peace. Laut griechischen Behörden bekam Ai 14.000 Westen von der Insel Lesbos. Dort wurden bereits Tausende Schwimmwesten angespült oder blieben nach der Rettung von Flüchtlingen am Strand liegen.
In den vergangenen Tagen war der Künstler für Dreharbeiten in Berlin unterwegs. Er arbeitet an einem Film über Flüchtlinge und hatte auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof Ankömmlinge befragt. Nach Angaben seiner Galerie ist die Aktion am Gendarmenmarkt nicht das Denkmal für Flüchtlinge, von dem auch schon die Rede war, sondern eine Installation für die Gala, die am Montag stattfindet.
3 BilderKunstwerk in Berlin: Schwimmwesten als Mahnmal
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Rettungssäulen mal anders interpretiert: Das Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt ist derzeit Schauplatz für eine Installation des chinesischen Künstlers Ai Weiwei.
Foto: Jörg Carstensen/ dpa
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Leuchtendes Mahnmal: Mit der Aktion will Ai Weiwei an die Flüchtlinge erinnern, die auf dem Weg nach Europa ertrunken sind.
Foto: Jörg Carstensen/ dpa
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Westen im Anmarsch: Ai Weiwei befasst sich derzeit intensiv mit dem Thema Flüchtlinge.