Stadtbienenhonig
Bienen besuchen Blüten. Sie tragen Nektar und Pollen ein und entwickeln daraus Honig. Duft und Geschmack des Honigs sind von Aromastoffen bestimmt, die im Wesentlichen aus dem Nektar stammen. In Berlin blühen mehr als 400.000 Bäume und unzählige Blumentrachten. So kommt es, dass der erste Honig im Frühjahr blumig schmeckt, je nachdem wie hoch der Anteil an Ahorn-Nektar im Vergleich zum Nektar der Rosskastanie liegt. Der Honig im Frühsommer schaut fast durchsichtig aus und ist sehr mild im Geschmack (Robinie). Im Sommerhonig finden wir Linde und Götterbaum und auch Honigtau (vor allem von der Linde). Das macht den Honig dunkler, tiefgelb und je nachdem, wie hoch der Honigtauanteil ist – würzig und kräftig im Geschmack. Die frisch geschleuderte Linde ist fast „minzig“, sehr heiter. Bienen fliegen bis zu 3 km weit, um die besten Nektarquellen zu finden.
Die Qualität von Honig aus dem Stadtgebiet ist mit der Qualität von Landhonig gleichzusetzen. Als Teil der Überlebensstrategie des Bienenvolks werden schädliche Partikel aus dem Nektar gefiltert (Ventilfilter Honigblase). Der Nektar, der im Stock abgeliefert wird, ist immer sauberer als der Nektar, den die Bienen in den Blüten vorfinden. Pestizide, die nicht so leicht gefiltert werden können, gibt es in der Stadt nicht. Zudem profitieren Bienen in Großstädten von längeren Wärme- und durchgängigen Blütezeiten.
Stadtbienenhonig ist naturbelassen, der Honig wird mit der Hand geschleudert und danach nur gesiebt. Ich achte auf eine gute Lagerung. Die Pollenanalysen zeigen eine hohe Vielfalt an Nektar und Blütenstaub. Dies macht den Honig so wertvoll, köstlich und gesund.
Dank an Luca Steiner
Bienenstände
Im Garten stehen zwei Bienenvölker. Sie dienen der Beobachtung und der Inspiration während der Veranstaltungen und Kurse zu Animalesque Utopia, einem Research Lab unter der Leitung von Jorge Godoy Roman und Ana Zatezalo Schenk.
Baruth/Mark | 06 bis 11 2016
Im Rahmen von „Himmel & Erde“ baute Dietrich einen
Hochstand für das kleine Bienenvolk. Ab Juni flog es im alten
Haag. Die Obstbäume bestäubten in diesem Jahr die Wildbienen
vor Ort, die Honigbienen kamen erst im Juni. Sie holten sich den guten Nektar
der Lindenbäume von der grossen Allee (im Hintergrund zu sehen).
Es gab kaum Milbenbefall im Spätsommer. War ich die einzige Imkerin
im Flugkreis?
Zeughof Kreuzberg | Seit 2016
Im Februar 2016 sind 2 Bienenvölker in den Zeughof gezogen.
Sie stehen etwas geschützer als die Kraftwerksbienen, so dass sie nicht die Aussicht auf die Spree geniessen sondern etwas versteckt stehen. Das Fernsehen war schon da und sie haben sich von ihrer besten Seite gezeigt: Wabensteht und sanftmütig und so die 3 Köche verzaubert, die den guten Stadthonig zum Marinieren von Lachs und zum Süssen einer Birnennachspeise verwenden wollten. Der April ist sehr kalt, so dass eingetragener Nektar geradezu reicht, die frisch geschlüpften Bienen zu versorgen – ein Extra im Honigraum bleibt aus. Hoffen wir auf einen warmen Mai.
Messe Berlin | 2015
Die Bienenvölker sind bei kaltem Frühjahrswetter ins Westend umgezogen. Der RBB hat den Umzug begleitet. Vor Ort waren die Haustechniker von der Messe dabei, die geholfen haben, die Kisten bis zur Plattform zu tragen, über Dachsprünge und Leitern; gemeinsam ging es recht gut und die Freude war riesengross. Im Sommergarten stehen Kastanien, an der S-Bahnlinie gibt es Robinien und Linden gibt es dort auch ganz viele.
Uckermark | 2015
In der Schlossgärtnerei Gerswalde stehen nun 2 Stadtbienenvölker und gewöhnen sich an das Landleben. Sie haben ein wenig vom Kastanienhonig aus der Stadt mitgenommen und tragen nun Nektar aus dem Park der Schlossgärtnerei ein.
Die Schlossgärtnerei ist ein Gartenprojekt, das die Filmemacherin Lola Randl mit viel Energie antreibt: Bald soll dort Fisch geräuchert und wahrscheinlich auch Wein angebaut werden. Es soll Honig geerntet werden und Obst und Gemüse. Es gibt dort u.a. ein Schwein und Hühner und ganz viel Platz. An den Wochenenden kann man auch mitgärtnern.
Kraftwerk Mitte | 2013
Seit 2013 stehen dort 3 bis 5 Bienenvölker in luftiger Höhe, 13 Stockwerke hoch. Das Kraftwerk Mitte fasziniert mich. Es ist mächtig und wird von so vielen unterschiedlichen Menschen „bespielt“, dass es mich immerzu überrascht. Der Weg durch das dunkle Gebäude bis auf’s Dach bringt genug Distanz zum Leben in der Stadt und eröffnet mit der Tür auf’s Dach auch Türen zu anderen Blickwinkeln. Der Bienenstand wirkt so klein auf dem grossen Dach. Für mich ist er u.a. ein Sinnbild dafür, wie weit weg wir vom Natürlichen heute sind, in unserer postindustriellen Zeit, mit den stillgelegten Fabrikgebäuden. Der Schritt zurück ist anstrengend. Die Natur findet jedoch ihren Weg. Die Bienenvölker auf dem Dach werden im Sommer von der Sonne geschützt.
Der Honig wird als Tresorhonig im Club verkauft.
ZMM Adlershof | 2012
Seit 2012 stehen vor dem Zentrum für Mikrosysteme und Materialien (ZMM) 4 Bienenvölker. Das Projekt heisst Smart Systems und wurde von Josefine Günschel entwickelt.
Im Eingang des Gebäude gibt es noch eine Art Flugkarte mit Zitaten zu Bienen (aus Forschung und Lehre). Der Honig wird einmal im Jahr an das Zentrum abgegeben. In 2014 war die Ernte so gut, dass jedes Labor mit Honig beschenkt werden konnte.
Aquacarre | bis 2015
Von 2008 bis 2015 war dieses Dach einer meiner Standorte. Die Bienenvölker sind im Frühjahr von dort umgezogen: in die Uckermark und zur Messe Berlin.
Der Honig schmeckte immer sehr köstlich. …
machten den Ort besonders für mich….
Trailer: https://vimeo.com/300773286
Die Uckermark entwickelt sich immer mehr zum Sehnsuchtsort moderner Großstadtmenschen, die das Landleben erproben wollen… Lola Randl hat in 2015/2016 die Entwicklung des Grossen Garten in Gerswalde gedreht und daraus einen Film gedreht, eine ironische Zeitgeist-Analyse. Meine Bienen und ich waren mit dabei.
Filmstart: Mai 2019
Anfang März findet die 5. Ökoimkereikonferenz in Hohenheim statt.
Am Samstag gibt es einen Beitrag von mir zu Stadtimkerei, Stichwort soziale Imkerei.
Zur Kontrolle nehme ich ein Stück Plastikschlauch mit auf’s Dach und höre das Brummen der Wintertraube. Es ist ein tiefes Brummen und es löst Glücksgefühle aus. Alle da. Im Honigraum schmelze ich Wachs ein.
Dieser Wachsblock ist noch warm und steckt voller Energie.
Orange-gelbe Bienen aus Muranoglas, die ein wenig an Hornissen erinnern, sind sogar in einem weißen Nest dargeboten.
Kurz vor Sonnenuntergang gibt es ein Naturschauspiel zu beobachten: Starenschwärme am Himmel.
Für einen Augenblick wirkt die Vogelwolke wie eine Tierform aus dem Ozean.
mit der Stadtimkerei Akamiel und den schönen
Bienenhäusern von den Architekten Sauerbruch Hutton.
Der Film zum Projekt „Ein Haus für die Bienen“ ist nun online
Samstag 15.9.2018, 12 – 20 Uhr | Prinzessinnengärten, Prinzenstrasse 35-38
Das 7. Stadthonigfest versammelt uns zum Honigschlecken und Feiern des Goldes der Bienen! Aus Stadt und Land bringen Imker*innen ihren liebevoll geernteten Honig mit. Es gibt die lokale Frühlings-, Frühsommer und Sommerernte von kleinen Stadtimkereien der unterschiedlichen Berliner Bezirke und auch Honig aus Brandenburg wird das regionale Honigangebot ergänzen.
13 Uhr
Begrüßung in der Laube
13 Uhr
Bienenweiden und Hummelplätze
Führung in den Prinzessinnengärten mit Svenja Nette
13:30 Uhr
Wunschproduktion: 99 Jahre Prinzessinnengärten als Gemeingut
Führung mit Marco Clausen, Common Grounds
14 Uhr
Rechts und links der Honigbiene
Vortrag mit Dr. Melanie von Orlow
15 Uhr
Wesensgemäße Bienenhaltung im Prinzessinnengarten
Führung mit Heinz Risse & Silke Meyer, Mellifera Berlin
16 Uhr
Der Wald ruft. Wie die Biene wieder in den Baum einziehen kann.
Vortrag mit Heinz Risse, Mellifera Berlin / Tree Beekeeping International
17 Uhr
Die Streuobstwiese als kleiner Regenwald
Vortrag mit Bernd Schock, Äpfel und Konsorten
19 Uhr
Kino »DAS WUNDER VON MALS« (2016, 98 min)
Am ganzen Tag summt die Gartenküche mit: Essen und Pizza werden mit Honig geschmückt … und immer wieder gibt es Musik zwischen den Vorträgen von DJ Lehmann mit Spezial Bienen Songs.
mit den Grafikerinnen von Ottosauhaus www.ottosauhaus.de
ist ein neues Design für stadtbienenhonig entstanden. Es gibt jetzt auch 30 g Gläser, die ich mit der Post verschicke.
A Symposium to kick off visions about an Animalesque utopia in cities.
Animalesque Spring Talk am 14.4.2018
Saturday 2.00 – 6.00 pm
ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
für 2018 könnt ihr Euch hier bewerben!
Die Ganzjahres-Betreuung von 2 Bienenvölkern im Stadtgebiet Berlin inklusive einem Teil der Honigernte kostet 600,00 Euro im Jahr.
Die äusserlichen Veränderungen (Cover, Bildteil, Vorwort) haben sich gelohnt, innerlich/inhaltlich gab es keine Veränderungen,
die Faszination für die Bienen ist immer noch dieselbe.
Man kann sich gar nicht vorstellen wie sehr sich der Stock in den nächsten 2 Monaten verändern wird. Sie müssen jetzt mit dem Futter haushalten, die kleine Traube im Inneren wärmen und all die Energie produzieren obwohl sie kaum frischen Blütenstaub haben.
Ab März wird es sich ändern: dann blühen die Frühlingsblüher und die Saison geht los. Ich warte und schaue währenddessen, was die Imker in anderen Teilen der Welt so machen. Hier eine Impression aus China.
Die Bienen ruhen natürlich nicht zu dieser Stunde. Sie haben immer noch einiges zu erledigen. Das hört man auch in der kleinen Stadt aus Wachs…
Die Bienen Episode vom Podcast „Träumende Tiere“ ist online. Du findest den Sound hier: www.audible.de/mt/traeumende-tiere-podcast
Man kann sich ein Probeabo bei Audible holen und alle Episoden hören.
wo: im Ableger des Prinzessinnengartens (Projektraum),
Oranienstrasse 45, zwischen Moritzplatz und Oranienplatz, Kreuzberg
wann: von 12 Uhr bis 18 Uhr
Kaffee und Plätzchen von Urd
Honig von Elo Landgraf (Treptow/Kreuzberg) und stadtbienenhonig (Kreuzberg/Charlottenburg)
Musik by DJ Lehmann
Wir freuen uns auf Euren Besuch!
Erika + Urd + Volker (DJ Lehmann)
stadtbienenhonig gibt es jetzt auch in Mitte zu kaufen. Im Natur- und Feinkostladen Biodeli Invalidenstrasse /Ecke Ackerstrasse.