Peter Waterhouse
Nanne Meyer
Die Auswandernden
Herausgeber:
Manfred Rothenberger und Institut für moderne Kunst Nürnberg
Gestaltung: Timo Reger
Text: Peter Waterhouse
Zeichnungen: Nanne Meyer
256 Seiten mit 58 doppelseitigen Farbabbildungen
Hardcover; 14 x 21 cm
Euro 28,00
ISBN 978-3-922895-28-2

Sechs Jahre nach seiner letzten größeren Veröffentlichung, der Novelle »Honigverkäufer im Palastgarten und das Auditorium Maximum«, erscheint mit »Die Auswandernden« neue Prosa von Peter Waterhouse, begleitet von zahlreichen Farbzeichnungen der Künstlerin Nanne Meyer.
Der 2012 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnete Schriftsteller Peter Waterhouse gilt als »kompromissloser poetischer Forschungsgeist« (Süddeutsche Zeitung), als ein »von Präzisionskunst heimgesuchtes Himmelskind« (Friederike Mayröcker).
Mehrere Jahre hat Waterhouse an seinem neuen Roman gearbeitet, und wie die Zeitumstände es wollen, sind »Die Auswandernden« nicht nur ein großes Sprachkunstwerk, sondern auch von hoher aktueller Relevanz. Das Buch erzählt von der aus einem kaukasischen Dorf nach Österreich geflüchteten Media, von ihrem Ringen mit der fremden Sprache, den Abgründen eines Asylverfahrens, von absurd anmutenden Einvernahmen, Protokollen und Bescheiden, kafkaesken Ämtern und Gerichten.
Gleichzeitig ist »Die Auswandernden« aber auch ein Liebesroman. Ein Roman über die Liebe des Autors zu Menschen am Rande der Gesellschaft, und ein Roman über seine Liebe zur Sprache, zu Wörtern und Wortklängen, zu Sinnschärfung und Sinnerweiterung. Mehr denn je offenbart sich Waterhouse als radikaler Spracharbeiter, als leidenschaftlicher Erforscher ihrer Bruchstellen und Schwellen, ihrer Entwicklungslinien und Bedeutungsverzweigungen.
Darüber hinaus ist dieses Buch das Dokument einer kongenialen Kooperation. Peter Waterhouse und die Zeichnerin Nanne Meyer haben sich jeweils intensiv mit der Arbeit des anderen befasst. Die Künstlerin antwortet auf den Text – ihre Linienlandschaften, Farbwirbel und Strichwolken schreiben ihn vielstimmig weiter.
So finden Text und Bilder in »Die Auswandernden« auf eindringliche Weise zueinander und schärfen die Sinne für die Wahrnehmung unserer Welt – einer ebenso kostbaren wie verletzlichen Welt.