Der Standpunkt der Kunst
eines Volkes ist immer
der Standpunkt
seiner Menschlichkeit.
Adalbert Stifter
Mit Carina Kaltenbach-Schonhardt (Violine) und Tomáš Spurný (Klavier)
Sie hören:
Johann Baptist Wanhall/Jan Křtitel Vaňhal (1739–1813): Sonate d-moll
Joseph Wolfram (1789–1839): Sonate A-dur
Wenzel Heinrich Veit/Václav Jindřich Veit (1806–1864): Romanze Les Adieux
Antonín Dvořák (1841–1904): Sonatine G-dur
Peter Cornelius (1824–1874): Die Könige und Christkind aus den Weihnachtsliedern
Břetislav Bakala (1897–1958): Vánoční ukolébavka/Wiegenlied zur Weihnachtszeit und Ave Maria
Carina Kaltenbach-Schonhardt wurde in Freiburg geboren. Nach dem Violinstudium, das sie mit dem Konzertexamen abschloss, ergänzte sie ihre Ausbildung in Wien bei Yair Kless und Rainer Küchl. Durch die Teilnahme an Meisterkursen für Neue und Alte Musik u.a. bei der Ensemble-Akademie des Freiburger Barockorchesters, entdeckte sie ihre Begeisterung für die Barockvioline und den Klang der Darmsaiten. Sie konzertiert in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen und unterrichtet als freischaffende Musikerin in Waldkirch.
Tomáš Spurný wurde im südböhmischen Strakonice geboren und studierte Klavier am Prager Konservatorium und Musikwissenschaften an der Karlsuniversität in Prag. Nach seiner Spezialisierung auf das Fach Alte Musik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen und einem Kirchenmusikstudium wirkte er als Korrepetitor bei musikalischen Meisterkursen mit und trat bei Festivals und Konzerten im In- und Ausland auf. Er lebt freischaffend in Denzlingen bei Freiburg.
Seit 2016 arbeiten Carina Kaltenbach-Schonhardt und Tomáš Spurný als Kammermusikduo zusammen.
Moderation: Anna Knechtel
Hier finden Sie den Einladungsflyer
Die Ausstellung zeigt großflächige Schwarz-Weiß- Porträts von Persönlichkeiten aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien, die sich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit oder ihres privaten Engagements im deutsch-tschechischen Bereich für Verständigung eingesetzt haben, aufgenommen von der Münchner Fotografin Petra Flath.
Im Rahmen der feierlichen Wiedereröffnung des renovierten Isergebirgs-Museums.
Öffnungszeiten nach Inbetriebnahme des Museums: Mittwoch bis Sonntag von 14 – 17 Uhr
Dauer der Ausstellung: verlängert bis 20. Juni 2021
In Kooperation mit dem Isergebirgs-Museum Neugablonz
Das Büro des Adalbert Stifter Vereins ist vom 23.12.2020 bis zum 6.1.2021 für die Öffentlichkeit geschlossen. Wir wünschen allen frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!
Am 10. Oktober 2020 wurde von der Mitgliederversammlung des Adalbert Stifter Vereins turnusmäßig ein neuer Vorstand gewählt.
Alt-neuer Vorsitzender des Vereins ist Dr. Peter Becher, zweiter Vorsitzender ist Dr. Martin Posselt. Das Amt des Schatzmeisters verbleibt bei Herrn Wolfgang Sréter, Herr Franz Adam wird weiterhin als Schriftleiter tätig sein.
Zwei Vorträge online auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Kulturforums östliches Europa
5. Zernack-Colloquium zum Jahresthema des Kulturforums »Mittendrin und anders. Minderheiten im östlichen Europa«
Nach der Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik 1918 wurde die deutschsprachige Bevölkerung der zuvor zum Habsburgerreich gehörenden böhmischen Länder zur größten nationalen Minderheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen entrechtet und vertrieben, die Verbliebenen konnten ihre Sprache und Kultur zunächst gar nicht, später nur schrittweise und unter deutlichen Einschränkungen wieder pflegen. Die ebenfalls seit Jahrhunderten im Land lebenden Roma wurden wie zuvor von den Habsburger Herrschern auch von der tschechoslowakischen Regierung zur Assimilation gezwungen. Nach der Annexion der Sudetengebiete und der Besetzung der innertschechischen Regionen durch das nationalsozialistische Deutschland wurden Roma systematisch verfolgt, interniert und ermordet. In kommunistischer Zeit wurden viele Roma aus der Ostslowakei im Rahmen der staatlichen Politik der »Zerstreuung« zwangsweise in die von den vertriebenen Deutschen verlassenen Grenzregionen umgesiedelt. In zwei Vorträgen und einem anschließenden Gespräch soll verglichen werden, wie die nach dem Ersten Weltkrieg ausgearbeiteten Minderheitenschutzverträge gegenüber den beiden Gruppen umgesetzt wurden, welche Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Parallelen und Wechselwirkungen sich in der anschließenden historischen Entwicklung zeigen und wie sich ihre aktuelle Situation in der Tschechischen Republik darstellt.
Referenten
Veronika Patočková stammt aus Tschechien und wirkt als Soziologin und Übersetzerin in Berlin. Sie verwirklicht als Vorstandsmitglied von RomaTrial e.V. Kultur- und Bildungsprojekte gegen Antiziganismus. Außerdem ist sie im Bereich der Recherche und wissenschaftlichen Mitarbeit für die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas tätig, wo sie das Projekt »Beobachtungsstelle Antiziganismus in Europa« koordiniert.
Dr. Wolfgang Schwarz ist Historiker und Politikwissenschaftler und arbeitet als Kulturreferent für die böhmischen Länder im Adalbert Stifter Verein in München. Er konzipiert und organisiert Kulturprojekte in Tschechien und Deutschland, darunter Bildungsreisen, Tagungen, Ausstellungen und Publikationen. Er ist Mitglied des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums, dessen Zusammensetzung von den Außenministerien beider Länder bestimmt wird.
Moderation: Tanja Krombach, Deutsches Kulturforum östliches Europa
Foto: Václav Havel mit Roma-Aktivist Emil Ščuka 1989 (Quelle: Romea.cz) und Titelseite des Prager Tagblatts zum Begräbnis von Staatspräsident Tomáš Garrigue Masaryk 1937
Veranstalter: Deutsches Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit dem Zentrum für Historische Forschung Berlin (CBH) der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Für alle unsere Veranstaltungen in nächster Zeit gelten besondere Schutz- und Hygieneregeln, die Sie hier en détail nachlesen können.
Ab dem 6. September ist der Adalbert Stifter Verein von Montag bis Freitag von 9-15 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet. Bitte beachten Sie unser Schutz- und Hygienekonzept. Außerhalb dieser Zeiten erreichen Sie uns per E-Mail oder Telefon.
Max Brod und Josef Mühlberger: Zwei Schriftsteller, zwei Journalisten
Ab 17. Dezember auf Youtube
Mit der Veranstaltungsreihe Literatur im Café erinnert der Adalbert Stifter Verein an deutsche Schriftsteller aus Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien.
Der Anfang wurde im April 2019 mit Max Brod (1884–1968) und Josef Mühlberger (1903–1985) in den stimmungsvollen Räumlichkeiten der traditionsreichen Konditorei Erbshäuser in München gemacht. Beide Autoren haben sich nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Journalisten mit den Fragen ihrer Zeit auseinandergesetzt – Brod beim Prager Tagblatt, Mühlberger als Mitarbeiter der Kulturzeitschrift Witiko. Lebenslang waren sie Vermittler zwischen den Sprachnationen Prags und der böhmischen Länder, weshalb sie sich auch nach dem Verlust ihrer Heimat – Brod durch Exil, Mühlberger durch Aussiedlung – freundschaftlich verbunden blieben.
Die Veranstaltung wurde nun für den Youtube-Kanal des Adalbert Stifter Vereins aufgenommen.
Zusammenstellung der Texte und Lesung: Anna Knechtel
Lesung der Originaltexte: Robert Spitz und Thomas Birnstiel
Musikalische Umrahmung: Tomáš Spurný (Klavier) und Carina Kaltenbach-Schonhardt (Violine)
Das Böhmerwaldseminar vom 19.-20.9.2020 musst bedingt durch die Corona-Pandemie abgesagt werden. Einige der vorgesehenen Vorträge zum Schwerpunktthema 75 Jahre Kriegsende und Vertreibung finden Sie nun auf unserem You-Tube-Kanal.
Die spannende Podiumsdiskussion mit Martin Haidinger (Wien), Jana Osterkamp (München), Steffen Höhne (Weimar), Bernard Gaida (Guttentag/Polen), moderiert am 21. Juli 2020 durch Maren Röger (Augsburg) finden Sie nun auf unserem YouTube-Kanal.
75 Jahre nach Ende Zweiten Weltkriegs stellen wir Zeitzeugenberichte zu den Ereignissen in den böhmischen Ländern online.
Foto- und Textausstellung des Kulturreferenten für die böhmischen Länder nach einer Exkursion auf den Spuren der deutschsprachigen Bevölkerung im Böhmerwald.
Im aktuellen Sudetenland-Heft erinnern sich Weggefährten und Freunde an die deutsch-tschechische Schriftstellerin Libuše Moníková; Alfrun Kliems diskutiert die Zuordnung ihres Werks zur „Migrantenliteratur“. Vor 400 Jahren kam es am Weißen Berg zur ersten großen Schlacht im Dreißigjährigen Krieg; in der Folge wurde Böhmen zentralistisch von Wien aus regiert. Steffen Höhne untersucht Spuren der Schlacht in der tschechischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Böhmische Spuren finden sich in München auch an unvermuteter Stelle, in der Bayerischen Staatsbibliothek ebenso wie in der Neuhausener Winthirkirche. Den München-Roman „Eva“ der Prager Schriftstellerin Hermine Hanel hat Jozo Džambo wiedergelesen.
Editorial
Ursula Haas: Literarische Fenster
Feuilleton
Adalbert J. Gail: Vorfrühling in Prag
Porträt: Libuše Moníková
Alfrun Kliems: „Migrationsliteratur“?
Josef Moník: Die Künstler
Magdalena Hennerová: Vier Menschen
Helga G. Braunbeck: „Ich mag Bilder“
Eda Kriseová: Letzte Briefe
Thema: Die Schlacht am Weißen Berg
Alexandra Dunkel: Was vom Mittag übrig blieb
Bernd Rill: Absolutismus versus Ständestaat
Steffen Höhne: Kein Leben in Wahrheit
Im Gespräch
Renata SakoHoess: Mittlerin zwischen vielen Völkern. Gespräch mit Hélène Leclerc
Böhmische Spuren in München
Jozo Džambo: München/Mnichov – (k)ein böhmisches Dorf
Emil Pirchan: Musisches München
Jaroslav Dresler: Unser Kleinstädtchen
Kurt Heißig: Der selige Winthir von Neuhausen
Geschichte im Spiegel
Eva Vybíralová: Durch Fürsprache von Erzbischof Josef Beran
Orte der Vermittlung
Petr Brod: Zentrum meiner intellektuellen Welt. Die Bayerische Staatsbibliothek in München
Prosa
Dora Kaprálová: Apokalypse
Wiedergelesen
Jozo Džambo: Eine Pragerin in München. Hermine Hanels Roman „Eva“
Forum der Übersetzer
Isabel Fargo Cole: Kristallisationsprozesse. Aspekte der englischen Übertragung von „Bergkristall“
Kunst und Kontext
Hansjürgen Gartner: Die Heimat der Linie ist die Fläche. Roland Dörfler
Wirtshäuser Europas
Wolfgang Sréter: Auf nach Mexiko!
Lyrik
Emil Juliš: Zone (Er schaut mit dem einzigen saturnischen Auge; Ziegel reiben sie an Ziegel)
Würdigungen
Franz Adam: Maestro für alle. Zum 100. Geburts- und 25. Todestag von Václav Neumann
Eduard Schreiber (Radonitzer): Umřel nám pan Menzel
Franziska Mayer: Tschechisch-deutsche Auszeichnung. Die Preisträger des Otokar-Fischer-Preises stehen fest
Rückblick
Peter Becher: Kulturgeschichtliche Ereignisse
Rezensionen
Jahresverzeichnis: 62. Jahrgang 2020
Autoren, Mitarbeiter, Bildnachweis