Nicht nur in Worten, auch in der Tat
Käthe Sasso erzählt ihre Jugend im Widerstand

Konzeption und Regie: Klaus Sander & Evelyn Steinthaler
Erzählerin: Käthe Sasso
Aufnahmen: Klaus Sander
Schnitt: Michael Schlappa
Produktion: supposé 2012

Box mit 3 Audio-CDs, 183 Minuten
und Booklet, 16 Seiten
ISBN 978-3-86385-003-6
Euro 29,80

Hörbuch der Woche (rbb radioeins, Dezember 2012)
Ausgewählt für die hr2-Hörbuchbestenliste (September 2012)
Bayern 2-Favorit (Juli 2012)
Hörbuch der Woche (B5 aktuell, Juli 2012)

BESTELLUNG

Im Jahr 1942 wird Käthe Sasso in Wien wegen Hochverrats angeklagt und verhaftet. Mit 16 Jahren muss die junge Widerstandskämpferin die unmenschlichen Verhöre der Gestapo durchstehen und miterleben, wie Ihre Kameradinnen aus den Todeszellen hingerichtet werden.
Ihre Kindheit verbringt sie in einem deutsch-kroatischen Dorf im Burgenland bei ihrer Großmutter Majka (kroatisch für "Mutter"). Von Majka liebevoll erzogen, lernt sie das wichtigste Gut des Menschen zu schätzen - die Freiheit.
Käthes Eltern, beide überzeugte Sozialdemokraten, leben und arbeiten in Wien. Mit wachsendem Druck des Regimes setzen sie sich mit anderen Gleichgesinnten im Untergrund zur Wehr; auch Käthe wird immer mehr Teil dieses politischen Kampfes. Der Tod ihrer Mutter und die Grausamkeiten der Nationalsozialisten lassen sie schließlich das politische Erbe ihrer Eltern antreten, und so setzt sie die Arbeit bis zur ihrer Verhaftung im Alleingang fort. Nach langem Aufenthalt in den Wiener Gefängnissen wird sie 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück überführt.
Heute ist Käthe Sasso 86 Jahre und lebt allein in ihrem Haus in Winzendorf. Ihre dramatischen Erinnerungen hindern sie nicht daran, ein modernes Leben zu führen. Seit ihrer Flucht aus Ravensbrück setzt sie sich unermüdlich für das Andenken der hingerichteten WiderstandskämferInnen der "Gruppe 40" auf dem Wiener Zentralfriedhof ein. Für ihr Engagement wurde sie u. a. mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Sie bleibt eine Kämpferin - nicht nur in Worten, auch in der Tat.

CD1
01 Majka
02 Das Dorf
03 Schmetterling
04 Kroatisch-Deutsch
05 Bananen
06 Schlüsselkind
07 Vater unser
08 Frau Klassenvorstand
09 Ehepaar Oberländer
10 Franz Derdak
11 Widerstand
12 Illegale Organisation
13 Steckzwiebel
14 Um 30 Mark
15 Hinein in die Reihen der Nazis

CD2
01 Hochverrat
02 Verhaftung
03 Zelle 92
04 Hungerstreik
05 Die Zelle am Lauf
06 In der Schiffamtsgasse
07 Landesgericht 1
08 I bin a Köpfler
09 Die Guck
10 Brot aus der Todeszelle
11 Klopfzeichen
12 Bäckerei am Galgenhof
13 Letzte Grüsse

CD3
01 Verhandlung
02 Oberlanzendorf
03 Auf Transport
04 Ravensbrück
05 Block 12
06 Weihnachten 1944
07 Mutter Purzelbaum
08 Siemenslager
09 Flucht

Stimmen der Kritik:

"Eindringlicher als Käthe Sasso kann man am eigenen Leib schmerzhaft erfahrene Geschichte nicht schildern."
(Knut Cordsen, Bayern 2 Diwan, 21. Juli 2012)

"Plastisch und bewegend erzählt, ermutigend."
(Tobias Barth, MDR Figaro, 7. August 2012)

"Diese Kassette mit den drei CDs gehört nicht in die Schulen. Sie gehört in jedes einzelne Klassenzimmer."
(Peter Pisa, Kurier, 14. August 2012)

"Lebensgeschichten, die wir hören müssen, die wir hören sollen. Eine sehr, sehr gute Form. Man hört Käthe Sasso sehr gerne zu."
(Hanne Kulessa und Dorothee Meyer-Kahrweg, hr2 Audio, 1. September 2012)

"Was diese grosse alte Dame in freier Rede erzählt, gibt zu denken - weit über die NS-Zeit hinaus."
(Christiane Zintzen, Neue Zürcher Zeitung, 7. September 2012)

"Mit ruhiger Stimme trägt die 86-jährige Käthe Sasso ihre Geschichte vor, genau, präzise, lebendig, in charmant weichem wienerischem Singsang. Längst ist ja die Zeit des Nationalsozialismus zur fernen Geschichte geworden. Umso bemerkenswerter ist dieses Dokument direkter Zeitzeugenschaft, das so anders funktioniert als jene Erinnerungsfetzen, die in Fernsehdokumentationen die älteren Damen und Herren routiniert von sich geben. Käthe Sasso führt uns Nachgeborene heran, tief hinein in die Finsternis - drei spannungsvolle Stunden lang."
(Alexander Cammann, DIE ZEIT, 20. September 2012)

"Es ist erstaunlich, an welche Details sich Käthe Sasso erinnert. Ganz bei sich ist diese brüchige, alte Stimme, mit einer Überzeugungskraft, die man selten findet."
(Ulrich Sonnenschein, hr2 Mikado, 28. September 2012)

"Äußerst empfehlenswert. Unbedingt anhören!"
(Antifa-Netzwerk Oberösterreich, Oktober 2012)

"Vollkommen unpathetisch, aber sehr plastisch und stets um Faktenkorrektheit bemüht, erzählt Käthe Sasso vom Leid, das sie erdulden musste. Aus dem Gespräch mit Frau Sasso sind alle Fragen herausgeschnitten, so dass ihre markante Stimme für einen ruhigen, gleichwohl aufwühlenden Erzählstrom sorgt."
(Peter Lückemeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Oktober 2012)

"Käthe Sasso ist eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen, die aus eigenem Erleben vom Ende der ersten Republik und dem ungleichen Kampf gegen die Nazis sowie dem Leiden im Konzentrationslager erzählen können. Man sollte ihr zuhören."
(Rainer Mayerhofer, Wiener Zeitung, 30. Oktober 2012)

"Ein bewegendes Dokument."
(Literadio, Freies Radio Salzkammergut, 13. September 2012)

"Käthe Sasso hat Ungeheuerliches zu erzählen. Sie gehört zu jenen wichtigen Zeitzeugen, deren Geschichten uns diese Zeit, in der es lebensgefährlich war, sich zwischen gut und böse zu entscheiden, wieder ganz nahe bringen können."
(hr2-Kulturfrühstück, 11. November 2012)

"Mit welcher Genauigkeit die heute 86-Jährige von diesen furchtbaren Jahren erzählt, mit welcher noch heute spürbaren Liebe sie von ihren Mitgefangenen und Mitkämpfern spricht, ist beeindruckend. Diese CDs dokumentieren ein besonderes Leben und sind ein Denkmal für den gerne unterschlagenen Kampf einfacher linker Arbeiter gegen Hitler-Deutschland."
(Ulrich Rüdenauer, Falter Wien, 21. November 2012)

"Käthe Sasso hat viel Wichtiges zu erzählen, und das tut die 86-jährige Zeitzeugin auch. In einnehmender Offenheit und Klarheit berichtet sie. Vorbildhaft."
(Klaus Buttinger, Oberösterreichische Nachrichten, 1. Dezember 2012)

"Die erschütternden Erfahrungen inmitten der Todeszellen und der monströsen Bestialität des Lagers, der Käthe Sasso ständig ausgeliefert war, zeigen eine außergewöhnliche Frau, deren Mut des Herzens sie befähigt hat, sogar in aussichtslosen Situationen immer ihren Leidensgenossinnen beizustehen."
(Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Mitteilungen Folge 209, Dezember 2012)

"Wie bei allen Produktionen von supposé sind auch die Erinnerungen von Käthe Sasso nicht vom Blatt abgelesen, wie bei üblichen Hörbüchern, sondern frei erzählt, was beim Hören den Eindruck vermittelt, als säße man Käthe Sasso direkt gegenüber, die im Moment des Erzählens ihre Lebensgeschichte selbst vergegenwärtigt. Käthe Sassos Erinnerungen, die durch ihren Detailreichtum faszinieren und durch den Wienerischen Akzent einen poetischen Charme bekommen, sind ein Dokument des Lebens. Die Stimme erheben zu können, zu erzählen, heisst zu leben. Hört man Käthe Sasso zu, stellt sich eine Ahnung davon ein, wie viele Geschichten, wie viel gelebtes Leben die Nazis vernichtet haben."
(rbb radioeins, Die Literaturagenten, 16. Dezember 2012)

"Nicht nur in Worten, auch in der Tat handelt von einem eigentlich bedrückendem Thema. Käthe Sassos ungebrochener Mut und ihre Liebe zum Menschen schaffen es allerdings, die HörerInnen, selbst nach diesem starken Tobak, ein stückweit optimistischer in die Zukunft blicken zu lassen."
(Feuermauer, 28. Juni 2013)