Stefan Zweig: Buchmendel & Die unsichtbare Sammlung

Stefan Zweig:
BUCHMENDEL
DIE UNSICHTBARE SAMMLUNG.
Zwei Novellen.
Neuausgabe mit Nachwort
Hardcover. Durchgehend illustriert. Großformat
Illustrationen: Joachim Brandenberg & Florian L. Arnold
152 Seiten
ISBN: 978-3-946423-05-8
23 Euro

VÖ.: 18. 9. 2016 bei Topalian & Milani, Ulm

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Leseprobe

Blick ins Buch

„Da würde Berlin kopfstehen mit all seinen Herren Händlern und Museumsdoktoren.“

Buchmendel

… ist eine visionäre Novelle von Stefan Zweig aus dem Jahr 1929.
Der Erzähler flüchtet vor einem Regenguss in das Café Gluck in der Wiener „obern Alserstraße“. Zwanzig Jahre zuvor war er als junger, neugieriger Mensch schon einmal dagewesen. Auf der Suche nach Literatur über Mesmers „Magnetismus“ hatte ihn ein Freund mit Jakob Mendel, alias Buchmendel, bekannt gemacht. Dieser „Magier und Makler der Bücher“ hatte seit Jahren schon seinen festen Arbeitsplatz an einem „mit Notizen überschmierten Marmortisch“ des Kaffeehauses. Der „galizische Büchertrödler… las, wie andere beten.“
In „vollkommener Besessenheit… wiegte [er] sich lesend wie ein dunkler Busch im Wind.“
Dabei hatte Mendel keines der Bücher gelesen, sondern lediglich deren antiquarische Eckdaten in seinem famosen Gedächtnis aufbewahrt.
Nun, älter geworden, fragt der Erzähler, wo Mendel denn geblieben sei. Es erweist sich, dass als einzige Augenzeugin noch die Toilettenfrau im Café Gluck im Dienst ist. Frau Sporschil erzählt die sonderbare Geschichte: den Kriegsbeginn hatte Buchmendel, der nie eine Zeitung las, über seinen geliebten Büchern gar nicht mitbekommen. So nimmt das Unheil seinen Lauf …

Eine visionäre Geschichte, für die der Offenbacher Illustrator und Buchkünstler Joachim Brandenberg begleitende Bilder gemacht hat.

 

Die unsichtbare Sammlung

… beschreibt die Begegnung eines Kunstantiquars mit einem alten Sammler, der einmal Soldat war. Er hielt die Kunstsammlung für wertvoller als sein Leben. Wegen seiner Blindheit wußte dieser nicht, daß eine Wirtschaftskrise herrschte und seine Familie unter der Not litt. Seine Frau und Töchter verkauften die Kunstsammlungen, um die Familie zu unterhalten. Sie hatten die Bilder durch weiße Blätter Papier ersetzt – und während der alte Mann dachte, daß er jeden Tag seine exquisiten Blätter von Dürer, Rembrandt oder Mantegna befühlte, berührte er nur leeres Papier.
Als der Kunstantiquar zur Familie gerufen wird, wird er zum Mitwisser und -verschwörer. Denn niemand wagt, dem alten Herrn die Wahrheit über das Schicksal seines Schatzes zu sagen …

Eine bewegende Farce aus der Zeit der Krisen- und Wunderzeit der 1920er Jahre.Zweig beschreibt meisterlich und mit Humor, wie „verblendet“ ein Sammler sein kann und was hinter der Beschäftigung mit Kunst stecken sollte. Der Antiquar erinnert sich: „Was ich aber mitnahm, war mehr: Ich hatte wieder einmal reine Begeisterung lebendig spüren dürfen in dumpfer, freudloser Zeit, eine Art durchleuchtete, ganz auf die Kunst gewandte Ekstase, wie sie unsere Menschen längst verlernt zu haben scheinen!“

Die Bilder für diese neu edierte Ausgabe der „unsichtbaren Sammlung“ schuf Florian L. Arnold mit Tuschfeder, Radierplatte und Glaszeichnung.

Über den Autor

„Am Tage, da ich meinen Pass verlor, entdeckte ich mit achtundfünfzig Jahren, dass man mit seiner Heimat mehr verliert als einen Fleck umgrenzter Erde“.
(aus: „Erinnerungen“)

Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien als Sohn des Textilindustriellen Moritz Zweig geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Wien 1891-1899 studierte er Germanistik und Romanistik und wurde mit einer Arbeit über Die Ursprünge des zeitgenössischen Frankreich 1904 in Wien zum Dr. phil. promoviert.
Unter dem Einfluß Hofmannsthals schrieb er früh Gedichte (Silberne Saiten, 1901). Seine ersten Novellen (D) erschienen 1904. Weitere Novellenbände (Brennendes Geheimnis, 1911, Amok, 1922, Sternstunden der Menschheit, 1927) folgten und machten ihn weltberühmt wie auch seine großen Biographien (Romain Rolland, 1921, Joseph Fouché, 1929, Maria Stuart, 1935,Magellan, 1938, Balzac, postum 1946).
Viele Studien- und Vortragsreisen führten ihn nicht nur in die westeuropäischen Länder, sondern auch nach Indien 1910, Nord- und Mittelamerika 1912, die Sowjetunion 1928 und ab 1935 mehrfach nach Südamerika.

1938 war seine erste Ehe geschieden worden, 1939 heiratete er Lotte Altmann. Er lebte kurze Zeit in New York und siedelte 1941 nach Petropolis (Brasilien) über, wo er am 22. Februar 1942 zusammen mit seiner zweiten Frau den Freitod suchte.

Stimmen zum Buch

„War schon „Die römische Saison“ von Lutz Seiler ein optisches und haptisches Juwel, so ist dieser Zweig-Band noch ansehnlicher und schöner geworden. (…) Schön gestaltete Vorsatzblätter, Fadenheftung und die Papierauswahl machen dieses Bucherlebnis perfekt: Ein Schmuckstück. In meinen Augen ist dieser Band mit zwei Novellen von Stefan Zweig aus dem erst 2015 gegründeten Verlag Topalian & Milani das schönste Buch des Jahres.“
Blog SÄTZE&SCHÄTZE

„Mit dem schmalen Band hat Topalian & Milani nicht nur zwei tiefgründige und äußerst lesenswerte Werke Stefan Zweigs neu aufgelegt, so dass diese wieder mehr Leser finden können. Das Buch ist großartig illustriert von Joachim Brandenberg (Buchmendel) und mit Florian L. Arnold (Die unsichtbare Sammlung) von einem der beiden Verleger selbst. Entstanden ist so ein Gesamtkunstwerk und eine großartige Hommage an den Autor.“
Blog Novelero

„Bin begeistert.“
(J. Braunsdorf, Tucholsky-Buchhandlung Berlin)

„(…) Ein wunderbares, ein traumhaftes Buch, welches erst durch die aussergewöhnlichen Illustrationen vollständig wird! Diese Lektüre, zusammen mit dem Film „Vor der Morgenröte“, zeigt mir ein besonderes, ein vollständigeres Bild des Autors und Menschen Stefan Zweig.“
(H. Osenstetter, Buch Naue)

„(…) Der schmale Band lohnt sich nicht nur wegen seiner fabelhaften Gestaltung. Es sind die zeitlosen Geschichten eines großen Sprachkünstlers, die schlicht ergreifend sind.“
Ruth liest

„Obwohl auf den ersten Blick zwei völlig verschiedene Geschichten haben beide Novellen Gemeinsamkeiten: Sie erzählen von zwei Menschen mit einer ganz besonderen Leidenschaft für Kunstwerke, ob es im Fall der „Unsichtbaren Sammlung“ nun um bildende Kunst geht oder in „Buchmendel“ um bibliophile Prachtwerke handelt. (…) Was das Buch indes zu einem wahren Schatz über die Sprache Zweigs und der beiden teils wundersamen, berührenden Geschichten hinaus werden lässt, sind die Illustrationen von Florian L. Arnold und Joachim Brandenberg sowie die künstlerische und liebevolle Gestaltung des Werkes. (…)“
Zeichen und Zeiten

Kunst im Buch

Joachim Brandenberg lebt in Offenbach am Main. Er gestaltete die prämierte Graphic Novel „Tobisch“ (Jaja Verlag, 2015) und den Kurzfilm „Der Jäger und der Bär“. 2019 erschien die Graphic Novel „Ein kleiner Schritt für die Menschheit“.
:: Joachims Blechplanet

Florian L. Arnold lebt in Ulm und Leipzig und zeichnet skurrile Gegenwelten, wenn er nicht gerade schreibt. Er veröffentlichte mehrere Erzählungen, Romane, Kunstbände und ist Leiter der „Literaturwoche Donau“.
>> www.florianarnold.de