Ganz sicher halten Sie sich Medienvertreter zukünftig vom Hals, wenn Sie jede Frage hinterfragen : “Ich verstehe Ihre Frage nicht.” Allüren, Kraftausdrücke und Selbstverherrlichung können sich vielleicht Politiker, Stars und Fußballprofis erlauben. Aber Sie sind ja nicht Kinski und der ist bekanntlich auch nicht mehr. Vergewissern Sie sich vor dem Gespräch Ihrer Leistungen, Botschaften und Erfolge. Stellen Sie sich die allerschlimmste Frage vor, die auf keinen Fall gestellt werden sollte. Meistens kommt sie nicht, aber wenn doch sind Sie schon mal vorbereitet. Sie können gerne per Videomitschnitt mit einem Partner oder noch besser einem Medientrainer trainieren. Überprüfen Sie dabei, ob Sie kurze, klare Antworten geben. Aber üben Sie das nicht kurz vor dem Gespräch. Das wirkt dann oft einstudiert. Schließlich bergen alle guten Tipps zur PR-Etikette und die Ratgeber zur Körpersprache eine Gefahr: Dass Sie Ihre Körpersprache auf Null bringen, sich nicht vom gedanklichen DinA4-Blatt unter Ihren Schuhsohlen wegbewegen und komplett austauschbar rüberkommen. den ganzen Artikel lesen »
Es gibt Interviewpartner, die reißen sich so ziemlich das Bein aus, beantworten Anfragen aus dem Urlaub und nehmen sich für das Gespräch am Wochenende oder nach Feierabend Zeit, weil der Terminkalender ansonsten kein Spielraum zulässt. So viel Vorzugsbehandlung erwarte ich gar nicht. Allerdings wünsche ich mir schon, dass vereinbarte Interviewtermine eingehalten werden, sich für vergessene oder verhinderte Termine entschuldigt und nach für beide Seiten passenden Alternativen gesucht wird. Das ganz normale Businessgebaren eben. Nicht ganz ernst genommen fühle ich mich, wenn Professoren einen möglichst genauen Fragenkatalog wünschen, für die Beantwortung Bedenkzeit erbeten, wir einen Termin abstimmen und dieser dann genau in der Vorlesung liegt. Kann man solche Termine wirklich vergessen? Nach der Vorlesung und auf mein mehrmaliges Nachfassen hin anzubieten, am nächsten Tag Freitag Mittag mobil zu telefonieren, weil es da am Flughafen vor dem Einschecken einen Leerlauf gäbe, macht die Wertschätzung nicht besser.
Schade, ich hätte gerne auch die Expertise von Prof. Dr. Christiane Funken, Technische Universität Berlin, FB Kommunikations-/Mediensoziologie und Geschlechterforschung bei diesem Artikel zu den angeblich weiblichen Stressfaktoren dabei gehabt.
Laut einer aktuellen Studie von Roland Berger werden die gedruckten Medien auch im digitalen Zeitalter bestehen bleiben, schreibt mir Verkaufsassistentin Maren Faltus von news aktuell. Danke, liebe Roland Berger Strategy Consultants für diese Nachricht. Sie bereitet mir mit Sicherheit wieder ein paar geruhsame Nächte. Aber mal im Ernst: Natürlich müssen Printmedien mit der Zeit gehen, eine klare Zielgruppenpositionierung verfolgen, sich auf ihre Stärken besinnen und neue Erlebniswelten schaffen. Das war auch schon vor dem digitalen Zeitalter so. Neu ist die Konkurrenz bei der Aktualität und daher ist das Internet auch eher das Konkurrenzmedium zum Fernsehen - was auch bereits der Branchenverband der paneuropäischen Online-Vermarkter EIAA (European Interactive Advertising Association) herausgefunden hat.
Aber die Nachteile in der Aktualität können Printmedien durch traditionellen Stärken ausgleichen, betont die Roland Berger Studie und nennt beispielsweise “Agenda-Setting, Meinung, Einordnung und Orientierung sowie ein hochwertiges Leseerlebnis durch optische und haptische Reize”. Wie schön, wenn man traditonelle Printerlebniswelten mit so modischen Begriffen wie Entschleunigung oder Agenda-Setting (Themenschwerpunktsetzung) belegen kann. Schön auch der Rat der Consultants: “Im Redaktionsalltag empfiehlt es sich dennoch, Synergien für beide Formen zu schaffen, indem derselbe Inhalt für Print- und Onlineausgabe genutzt wird. Die herkömmlichen Kostensenkungspotenziale sind dagegen schon weitgehend ausgereizt.”
Brauchen wir für solche Ergebnisse eigentlich hochbezahlte Consultants: Machen Sie doch mal selbst den Test und vergleichen Sie ein und dieselbe Meldung in Online und Print. Sie werden merken, dass zweite kommt digital nicht wirklich gut rüber. Gut so!
Immer weniger Industriearbeitsplätze und immer mehr Arbeitslose, lautet das düstere Szenario, das der amerikanische Sozialforscher und vielzitierte Unternehmensberater Jeremy Rifkin gezeichnet hat. Die positive Botschaft daran: Es gibt zukünftig immer mehr Zeit und Raum für kleine, flexible Dienstleistungsunternehmen und damit für Gründer wie Sie und ich. Dies als Möglichkeit, der Arbeitslosigkeit und damit dem Ausschluss aus der Wertegemeinschaft zu entgehen, die Existenz materiell zu sichern und eigene Ziele und Ideen zu verwirklichen. Selbstbewusst, selbstbestimmt und selbstständig sei die Zukunft, so die Businesstrainerin Sabine Asgodom. Wie Gründerinnen in globalisierte Wirtschaftswassern mitschwimmen, beschreibt sie in ihrem Buch “Raus aus der Komfortzone, rein in den Erfolg. Das Programme für Ihre persönliche Unabhängigkeit”. Für alle, die überlegen sich selbstständig zu machen, ein lesenswertes, mutmachendes Buch!
Analyst und Interviewpartner Roman A. Debald hakt nach: “Wir hatten im Dezember 2007 ein Interview zum Thema “Goldfische” geführt. Bestehen noch Chancen, dass das Interview in der Karriere-Welt erscheint?” Eine berechtigte Frage: Wer bereitwillig Auskunft gegeben hat, hat auch ein Recht zu erfahren, was damit geschieht. Es passiert übrigens nicht selten, dass Artikel länger liegen bleiben als geplant. Nichts ist so groß, wie die Angst der Ressortleitung, nicht aus dem Vollen schöpfen zu können. Diese kauft daher auf Vorrat ein. Der freie Mitarbeiter oder Redakteur hat damit in der Regel nichts zu tun. Er schreibt seine Geschichte, liefert sie und widmet sich Neuem. Mit dem feinen Unterschied, dass der Freie auch auf die Veröffentlichung pocht, weil in der Regel erst dann das Honorar fließt. Oder er zumindest ein Ausfallhonorar verlangen kann. Aber wie soll die freie Mitarbeiterin erklären, dass ein Beitrag, der noch kurz vor Weihnachten 2007 fertig gestellt wurde, im April 2008 immer noch nicht in der renommierten Tageszeitung erschienen ist. den ganzen Artikel lesen »