Frank Schirrmacher, Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", geht mit dem Internet hart ins Gericht. In seinem neuen Buch "Payback" heißt es in der Unterzeile: "Warum wir im Informationszeitalter gezwungen sind zu tun, was wir nicht tun wollen, und wie wir die Kontrolle über unser Denken zurückgewinnen." Schirrmacher ist überzeugt, dass uns das Internet vergesslicher macht. "Das hat mit der Reizüberflutung zu tun."
Im Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Schirrmacher: "Das Internet vermanscht unser Hirn." Zudem kritisiert Schirrmacher das "Multitasking". Die ständig eintreffenden Nachrichten, Mails und SMS seien Körperverletzung. "Früher haben wir uns unsere Informationen gesucht, heute suchen die Informationen uns." Selbst in Beziehungen vertraue man Dating-Plattformen.
Schirrmacher beruft sich auf die Thesen der amerikanischen Psychologieprofessorin Ellen Langer: Menschen, die für zwei Wochen von allen aktuellen Informationen abgeschieden waren, seien nachweislich gesünder geworden. Schirrmacher fordert ein radikales Umdenken: „So wie unsere Großeltern ihre Muskeln an Maschinen anpassen mussten, müssen wir das jetzt mit unserem Gehirn tun.“
Frank Schirrmacher: Payback, Blessing, 240 S., 17,95 Euro