Doron Rabinovici: 30.12. Ahungalla

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30.12., Ahungalla

Am Meer der Wechselgeschrei der Fischer. Ein gemeinsamer Rhythmus, um die Netze einzuholen. Ein großer Fang. Sie luden mich ein, mitzumachen. Ich stand mit ihnen am Strand und zog am Seil. Ich stemmte mich im Takt gegen den Sog des Meeres. In weniger als zehn Minuten waren meine Hände schrund vom Tau, von der Feuchtigkeit und vom Salz. Sie lachten, als sie meine Finger sahen. Dann zeigten sie ihre Schwielen her.

Ihre Kinder besuchen die Vorschule, die Schule und die Werkstätten der one world foundation. Gesundheitssystem und Bildungswesen sind hierzulande staatlich organisiert. Die britische Kolonialherrschaft prägte den Unterricht. Der ceylonesische Befreiungskampf setzte auf nationale Lehrprogramme, die eine geistige Unabhängigkeit vom Englischen anstrebte und gleichzeitig gegen die Tamilen zielte. “Sinhala only”, lautete lange Zeit die offizielle Parole. Sri Lanka war nicht frei von kommunistischen Einflüssen geblieben, ohne deshalb unter die Kontrolle der sowjetischen Macht zu geraten.

Vor einem Jahr zeigte mir ein junger Mann sein Haus. Endlich hatte er es geschafft, das Dach wieder abzudichten. Decke und Boden aus Lehm. In einer Ecke das Bett für die ganze Familie samt Großmutter. Im Eck die Küche. Irgendwo da lernte seine Tochter. Hier hat sie wohl Schönschreiben zu üben. Na, bitte: Wenn das keine Lektionen im Einmaleins unserer Gegenwart sind …

Hier noch zwei Photos, die Laurent Ziegler von Rabbi Mendy Crombie in Colombo schoß.

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