Doron Rabinovici: 14.1. Ahungalla

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14.1. Ahungalla

Neben dem Areal der Bogenvillya lag einst, ehe der Tsunami darüber hinwegging und die Gebäude zerstörte, das alte Schulgelände. Am sechsundzwanzigsten Dezember Zweitausendfünf war zum Glück kein Kind im Gebäude. Sri Lanka, das großteils buddhistische Land, feiert auch die Feste der anderen Weltreligionen mit und läßt keine Ferientag aus.

Das Grundstück, an dem einst unterrichtet wurde, dient nun als Werkstatt und Wohnung für ausgesuchte Künstler und Künstlerinnen aus Asien und Europa. Eine Kooperation zwischen der one world foundation und der Gallerie Krinzinger aus Wien. Der Ausstellungsraum, in dem die interessanten Arbeiten der ersten Monate präsentiert werden, wird eröffnet. Srilankesische Künstler und Künstlerinnen aus Colombo reisen an. Unter den Gästen aber auch zwei Schweizer, die hier leben und an ihren Werken arbeiten. Ursula Krinzinger ist ebenso hier. Ich spreche mit einem Belgier, dessen Familie aus Indien stammt und der sich an diesem Tag auch zur Vernissage ins Fischerdorf Ahungalla eingefunden hat. Alle sind versammelt, um an der buddhistischen Einweihungszeremonie teilzunehmen. Eine mehrstöckige, hohe Öllampe, geschmückt mit Blütengirlanden, gekrönt von einer Hahnstatuette, wird aufgestellt, und die Gäste entzünden nacheinander die Dochte.

Danach das Essen. Gespräche über die Präsidentschaftswahlen. Die Künstler sprechen. Klare Worte über die Lage. Von Hoffnung ist die Rede, auch von den Sorgen. Jeder Satz steht unter Spannung. Die Sprache wird metallen.

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