[ Knižní tip Barbara Basting ] Die "Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss (1916-1982), 1975-81 erschienen, ist ein Kultbuch. Auf 1200 opulenten, manchmal auch bockigen Seiten entwirft Weiss eine Art fiktiver Autobiografie. Der Roman beginnt im November 1918 in Berlin nach der gescheiterten deutschen Revolution. Detailliert schildert Weiss den antifaschistischen Widerstandskampf, den Kampf im Spanischen Bürgerkrieg 1936/37; das Leben im schwedischen Exil und die verzweifelten Versuche, in Berlin kurz vor dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus einen letzten Widerstand zu organisieren. Eine fesselnde Geschichte der wohl folgenreichsten Utopie des 20. Jahrhunderts, des Sozialismus. Exzellente Interpretationen von Kunstwerken, vom Pergamonaltar über Géricaults "Floss der Medusa" bis zu Picassos Guernica sind darin zentral. Weiss sucht in der Kunst hartnäckig die «Schmerzensspuren, die sich durch die Geschichte ziehen», um W. G. Sebald zu zitieren. Kunst, Literatur, Kultur versteht Weiss als zivilisatorischer Sauerstoff angesichts der «Kloaken der Massenmedien, aber auch als Symptom für ungerechte Machtverhältnisse. Eine illusionslose und in manchem wieder sehr aktuelle Analyse des Wechselspiels von Kultur und Politik.

[ Informace ] Weiss, Peter: Die Ästhetik des Widerstands. Roman. Suhrkamp, Frankfurt 1975-81 (zuletzt 1998) .