Schweizer Literaturen
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[ Buchtipp von Lucas Cejpek ] Ein Flecken Erde über sechs Jahrhunderte, eine Wiese (die Matte), die zur Stadtrandsiedlung wird: Christina Viraghs neuer Roman Im April ist ein soziales Stilleben, das heißt ein Paradox, wie es nur Literatur produzieren kann. Indem sie sich in der Beschreibung auf das beschränkt, was man sehen, hören und riechen kann, entsteht eine im Wortsinn unheimliche Welt. Die vertraute psychologische Tiefendimension fehlt, auch wenn Personen mit Namen auftreten und sich Biographien entwickeln. Jeder weiß, daß die Innenschau eine moderne Konvention (wenn nicht die Lüge der Moderne) ist, die uns davon abhält, auf die Dinge zu schauen, das heißt auf ihre jeweils unterschiedliche Konstellation, die bestimmt, wer wir sind. Das stimmt irgendwie nicht. Heinz nimmt sich vor, Selena eine Umstellung der Möbel vorzuschlagen. Die Tiefe der Zeit also ist das Thema des Romans (jedes wahren Romans), der sich am Wetterbericht orientiert, an Tageszeiten, Zahlen, Nummern. Wobei die Verbindung zwischen den Zeiten meist über Wort- und Bildwiederholungen, das heißt musikalisch erfolgt. Aber es gibt, wie der Roman selbstironisch anmerkt, auch einzelne Sätze, die Jahrzehnte überdauern.
[ Info ] Viragh, Christina: Im April.
Ammann Verlag,
Zürich 2006
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Dieses Buch ist ...
Genre: Roman
Stichworte: beeindruckend
Stil: ernsthaft
Empfohlen für: Bettlektüre
Sprachen (Buchtipp): Deutsch
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[ 27.02.08 - 11:46 ] [ Kommentar von Arno Raffeiner ] "Romantik in Reinkultur" bilanziert Rolf-Bernhard Essig in seiner Besprechung von Christina Viraghs Roman:
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