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Zwölf Ringe

Andruchowytsch, Juri

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[ Buchtipp von Christine Rigler ] Die These, dass grosse Literatur nur in den Verwerfungszonen der Geschichte entstehen kann, bestätigt der Roman "Zwölf Ringe" des Ukrainers Juri Andruchowytsch brillant: Hier wird mit karnavaleskem Sinn fürs Absurde, Perverse, Kaputte und Komische eine Gesellschaft im Umbruch gezeichnet. Hier entwickelt einer eine unglaublich farbenreiche Sprache, die wie der Lichtstrahl einer Taschenlampe in jede Ritze, jeden Abgrund einer heillosen Welt dringt und den Trash zum Leuchten bringt. Alles fängt ziemlich harmlos mit den Ukrainereisen des Wiener Fotografen Karl-Joseph Zumbrunnen Anfang der Neunzigerjahre an - und verwandelt sich zusehends in eine Art schimmelndes Stilleben, das zugleich eine deftige Allegorie des entfesselten Kapitalismus ist. Der etwas naive Bildreporter Zumbrunnen fällt übrigens, das ist die knappste Zusammenfassung des Buches, seiner verblendeten Liebe zur Ukraine zum Opfer. Juri Andruchowytsch ist bei uns in den letzten Jahren vor allem mit Essays bekannt geworden. Man kann nur hoffen, dass nun auch Andruchowytschs drei andere, zwischen 1992 und 1999 erschiene Romane von Sabine Stöhr ebenso exzellent übersetzt ins Deutsche übersetzt werden.

[ Info ] Andruchowytsch, Juri: Zwölf Ringe. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2005 . ISBN: 3518416812.


Dieses Buch ist ...

Genre: Roman
Stichworte: innovativ
Stil: satirisch, experimentell
Empfohlen für: Sprachgenuss, Information, Bettlektüre
Sprachen (Buchtipp): Deutsch, Englisch


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Kommentare Chronologie wechseln

Manfred Lagler-Regall

[ 18.02.08 - 11:51 ] [ Kommentar von Manfred Lagler-Regall ] Eine blau-gelbe Geschichte, die sich auch genauso im "Blau-gelben Niederösterreich" abspielen könnte.


Arno Raffeiner

[ 18.02.08 - 11:34 ] [ Kommentar von Arno Raffeiner ] "Ein neureicher Mäzen hat kurz vor Ostern acht skurrile Gestalten auf eine ehemalige Wetterstation in den Karpaten eingeladen, in der ein toter Dichter herumgeistert: eine Liebeserklärung an die Ukraine in Form einer Groteske", fasst Kirstin Breitenfellner in ihrer Besprechung von "Zwölf Ringe" zusammen: www.readme.cc/de/buchtipps-leser/buchtipp/showbooktip/519/


Manfred Lagler-Regall

[ 15.12.06 - 11:40 ] [ Kommentar von Manfred Lagler-Regall ] Egy nagyon erös történetet. Köszönöm hogy isten adtam nekem "concordia"!!!






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