Documentary Fiction

Documentation of literary Documentary Fiction

Die Europäischen Literaturtage 2013 diskutierten den Bereich des dokumentarischen Romans. Das dazu eröffnete Archiv versammelt Buchempfehlungen von readme.cc Usern. Besprechungen, die unter dem Stichwort "Roman" abgespeichert werden, erweitern das Archiv


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Pssst!

Geschichte einer Kindheit

Federman, Raymond

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[ Buchtipp von Lucas Cejpek ] So kann man eine Kindheit erzählen. „Pssst!“ So kann nur Raymond Federman seine Kindheit erzählen, die 1942 in Paris aufgehört hat, als ihn seine Mutter in einer Abstellkammer versteckt hat, damit er nicht von der Polizei abgeholt und deportiert wird. „Pssst!“ war die letzte Äußerung seiner Mutter, die mit seinem Vater und seinen beiden Schwestern in Auschwitz ermordet wurde. Die Auslöschung seiner Familie ist das Zentrum des Werks von Raymond Federman, der für diese X-X-X-X immer neue Formen entwickelt, diesseits des „todgeweihten Realismus“.

Um seine Kindheit zur Sprache zu bringen, spielt der „Surfictionist“ alle Möglichkeiten der Vergegenwärtigung durch, indem er mit sich selbst spricht: „Paß auf, Federman.“ Aber Federman war schon immer ein Draufgänger – sein erster Roman in seiner neuen Heimatsprache Englisch hieß „Double or Nothing“ und ist 1971 als fotomechanisch reproduziertes Typoskript erschienen. Auch jetzt mischt Raymond Federman Gedichte in seine Prosa, die dokumentarisch sein darf und sentimental, witzig, obszön und schrecklich traurig. „Im übrigen kann ich in diesem Buch alles überall hintun oder entfernen,“ sagt er, um sich die doppeldeutige Antwort zu geben: „Noch einmal, Federman, wie alle deine Bücher wird sich auch dieses selbst aufheben, wenn du damit fertig bist.“

[ Info ] Federman, Raymond: Pssst!. Geschichte einer Kindheit. (original language: Französisch) Weidle Verlag, Bonn, 2008 .
von Andrea Spingler


Dieses Buch ist ...

Genre: Roman
Sprachen (Buchtipp): Deutsch


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