Neue Literatur aus Österreich

Incentives - Neue Literatur aus Österreich

readme.cc eröffnet einen mehrsprachigen Zugang zur neuesten österreichischen Literatur. In Kooperation mit dem Literaturhaus in Wien bietet die Leseplattform Einblick in das aktuelle literarische Geschehen des Landes.

LiteraturjournalistInnen und WissenschaftlerInnen stellen aktuelle Neuerscheinungen vor, Leseproben vermitteln kurze Einblicke in die jeweiligen Texte, Kurzporträts der Autorinnen und Autoren ergänzen das Bild.

Das Informationsangebot steht derzeit in fünf Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Englisch, Französisch, Tschechisch und Ungarisch.

Das Projekt will zur Internationalisierung österreichischer Literatur beitragen bzw. zur Übersetzung aktueller Texte anregen.

Durchführung: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur (Rezensionen, Autorenporträts) – Übersetzergemeinschaft (Übersetzungen) – readme.cc (Infrastruktur).

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Mein Name sei Gantenbein

Frisch, Max

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[ Buchtipp von Klaus Zeyringer ] Literatur ist Spiel, Literatur ist Einbildungskraft, Literatur ist Vorstellung. "Ich stelle mir vor:", dann "oder...?", heißt es immer wieder, leitmotivisch, in Max Frischs Roman - für mich ist es sein radikalster. Um Identitäten geht es, um Rollen, die anprobiert werden "wie Kleider", um Lebensmuster, in stilsicher erzählten Episoden. Das Konjunktivische steht im Titel. Gantenbein könnte einer heißen, sagen wir, er hätte einen Unfall gehabt und gälte als blind. Der Erzähler stellt sich vor, daß dieser Gantenbein sieht. Er würde es niemandem sagen und die Umgebung aus seiner vorgeblichen Blindheit heraus sehen, erkennen, wie einem Blinden anders mitgespielt wird wie Sehenden. "Jede Geschichte ist eine Erfindung", sagt er. Und stellt sich ein Leben mit einer großen Schauspielerin vor - ihr Name sei Lila -, die ihn betrügt. Dann wieder wäre Lila Medizinerin. Oder Contessa?
Wir könnten uns nun vorstellen, es wäre umgekehrt: Wir alle tun so, als ob wir sehen würden, dabei sind wir blind...

[ Info ] Frisch, Max: Mein Name sei Gantenbein. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1964 .


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Margit Strobl

[ 19.03.06 - 14:36 ] [ Kommentar von Margit Strobl ] Obwohl Max Frisch streckenweise recht infantil daherkommt, ist seine Sprache doch wunderschön, nicht wahr? Danke für diesen erfrischenden Buchtip!






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