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Sara und Serafina drucken

Sara und Serafina

Karahasan, Dzevad

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[ Buchtipp von Klaus Zeyringer ] „Die Menschen verbringen ihr Leben auf Erden im Schatten von Denkmälern“, lautet der erste Satz dieses Romans, der von existenziellen Situationen erzählt, die der Menschheit auch in Zukunft blühen werden. Karahasan illustriert humane Grundfragen, indem er die Extremsituation des Krieges als entsetzliches Experiment denken läßt und zugleich seine Erzählung wie eine Versuchsanordnung des Redens durchführt. Die metallene Perspektive von oben bestimmt auch diesen Krieg um Sarajevo; der soeben von der Front zurückgekehrte Polizist sagt: „Jemand, der unheimlich mächtig ist, führt irgendein Experiment am lebendigen Leibe und mit unserem beschissenen Leben durch.“
Ein namenlos bleibender Professor (die Namen der anderen Figuren spielen eine wichtige Rolle), schildert die zwei Seiten eines Menschen. Im Winter 1993 wird Sara auf eine Polizeiwache in Sarajevo gebracht, weil sie sich auf einer Straßenkreuzung den Scharfschützen dargeboten hat. Um den exemplarischen Tag, „an dem wir Sara verloren haben“, gruppiert Karahasan ein menschliches Panorama, in dem Prinzipien auf konkrete Situationen treffen, verdichtet in präzisen Metaphern. Das Motiv des Tunnels etwa ist hier eines jener Menschheitsbilder, die beeindrucken und erschrecken.

[ Info ] Karahasan, Dzevad: Sara und Serafina. Rowohlt, Berlin 2000 .


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Villö Huszai

[ 15.12.05 - 10:08 ] [ Kommentar von Villö Huszai ] wunderbar der detektivische kommentar zu den namen; wenn ich endlich zur schon lange eingeplanten zweitlektüre komme, werde ich klaus zeyringers tip nachlesen!






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