[ Buchtipp von Eva Umbauer ] „Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, aber ich bin hier, weil ich hier geboren und damit für jeden anderen Ort verdorben bin. Vielleicht sind Sie ja auch von hier [...] oder vielleicht sind Sie vor ein paar Jahren wegen einer Arbeitsstelle hier hergezogen.“ – Der New Yorker Autor Colson Whitehead schuf mit „Der Koloss von New York“ eine Art alternativen Reiseführer. Sein Buch mit nicht fiktivem Inhalt liest sich wie ein Roman. Sachliteratur im Gewand von Prosaliteratur. –
„Radfahrer sausen an allen anderen vorbei, mit wirbelnden Speichen, eine andere Spezies. Er erfindet einen Text zu seinem Song, summt und schnippt mit den Fingern. [...] Ihre Lieblingsmusik unter den Kopfhörern ist ironischer Kommentar zu dem Spektakel um sie herum.“ – In dreizehn Essays zeichnet Colson Whitehead ein facettenreiches Bild von New York und bindet auch die Terroranschläge auf die Zwillings-Türme vom 11.September 2001 subtil ein in seine hervorragende Stadtbeschreibung. – „Nimm dir einen Moment Zeit, um zurückzublicken und zu bedauern, was du alles nicht unternommen hast. [...] Nimm es dir für das nächste Mal vor. Immer vorausgesetzt, es ist noch da, wenn du endlich wiederkommst. Manchmal verschinden Dinge.“

[ Info ] Whitehead, Colson: Der Koloss von New York. Hanser, München 2005 .