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[ Bogtip efter Beat Mazenauer ] Janiks Eltern sind gute Menschen: gerecht und edel in ihrem Handeln. Deshalb erscheint es selbstverständlich, dass Janiks Freund Samuel in ihrem Haus übernachten und wohnen darf. Samuel kennt seinen Vater nicht, und seine Mutter ist eine Pennerin, die sich vom Sohn und dessen Freund mit dem Nötigsten versorgen lässt. Mit den Jahren sind die beiden „Brüder“ geworden. Manchmal erweckt es fast den Anschein, die Eltern liebten den zuvorkommenden Samuel mehr als den eigenen Sohn, der hin und wieder aufbegehrt. So einfach ist es aber nicht. Janik und Samuel machen sich ein Spiel daraus, die Eltern zu testen, indem sie theatralisch Fallbeispiele aus einem ihrer pädagogischen Ratgeber inszenieren. So absolvieren sie ihre Schulzeit, in der Freizeit hängen sie cool mit den Pennern herum oder tummeln sich in ihrem kleinen Gärtchen: „Stambul“ genannt. Ihr Übermut bricht schliesslich voll aus, als sie das Abitur bestehen. Sogleich machen sie sich nach Instanbul davon – Samuel möchte hier irgendein ein Geschäft eröffnen und zudem seinen unbekannten Vater finden. Er glaubt fest daran, dass dieser ein Türke (gewesen) sei - so will er selbst einer werden.
Finn-Ole Heinrich beschreibt diese Freundschaft mit souveränem Eigenwillen, ohne mehr als notwendig in jugendlichen Jargon zu verfallen. In der Form schieben sich zwei Zeitebenen ineinander. Die Wochen in Istanbul wechseln sich mit Erinnerungspartikeln ab und formieren sich sorgfältig zu einem Gesamtbild, in dem ein brisanter Kern steckt. Dem puerilen Aufbegehren des Erzählers Janik steht Samuels lammfromme Dienstfertigkeit entgegen. Doch der Schein trügt mit Fortdauer des Buches. Spätestens in Istanbul sehnt sich Janik ins bürgerlich geordnete Leben zurück, Samuel dagegen will unbedingt den Aufbruch wagen.
Finn-Ole Heinrich verknüpft subtil die sich überkreuzenden Entwicklungslinien. Derart kreiert er eine Spannung, die bis zum Ende des Buches hält. Sie wird zusätzlich akzentuiert durch kurze Kapitelintros, die sich erst allmählich situativ verorten lassen und den Erzählbogen zum Schluss nochmals aufbrechen. „Räuberhände“ ist ein feines, souverän erzähltes Buch über den Prozess des Erwachsenwerdens, das einen traditionellen literarischen Topos um aussergewöhnliche Facetten bereichert.
[ Favoritcitat ] „Wer ständig nur Gutes tut, was lässt der den Menschen um sich herum eigentlich anderes, als zu versagen? Was ist das für eine Haltung, nur gut zu sein und immer richtig zu liegen?“ (S. 150)
[ Boginfo ] Heinrich, Finn-Ole: Räuberhände.
(original language: Deutsch)
Mairisch Verlag,
Hamburg, 2007
.
ISBN: 978-3-938539-08-3.
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Genre: roman
Sprog (bogtip): Tysk, Engelsk, Fransk, Italiensk, Ungarsk, Arabisk, Tjekkisk, Dansk, Slovensk, Hebraisk
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Kommentarer Omvendt kronologi

[ 19.11.08 - 14:26 ] [ kommentar fra readme.cc und Hauptbücherei Wien (Admin) ] Für alle readme.cc-User, die in Wien leben oder zur Zeit der ersten Wiener Buchmesse - der Buch Wien 08 - in der Stadt weilen:
Am 21. November, 16 Uhr 30 präsentiert Readme.cc den Autor Finn Ole Heinrich im Atrium der Messe Wien, Messegelände

[ 26.10.08 - 23:18 ] [ kommentar fra Dagny NW (Admin) ] Finn-Ole Heinrich ist am 28. Oktober - ausnahmsweise am letzten Dienstag statt am letzten Donnerstag des Monats - im Literaturhaus Dagny Readme.cc zu Gast. Er wird aus seiner bislang unveröffentlichten Geschichte "machst du bitte mit, henning" lesen.
Heinrich ist der diesjährige Netzresident des Literaturhauses Bremen, lebt zur Zeit als Schriftsteller und Filmer in Hamburg und hat sich mit seinen bisherigen Veröffentlichungen bereits einen Namen in der jungen Literaturszene gemacht.
www.readme.cc/de/lesezirkel-events/profil-des-events/showevent/365/