New Literature from Austria

Incentives - New Literature from Austria

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Andernorts

Rabinovici, Doron

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Doron Rabinovici wurde in Tel Aviv geboren und kam mit drei Jahren nach Wien. Seine Literatur prägt von Beginn an das Spannungsverhältnis zwischen seinem Leben in Österreich und seinem vitalen Interesse für Israel.

Seine Geschichten spielen in beiden Ländern. Die Differenzen konstituieren die Identität der heutigen jüdischen Romanfiguren, seien sie nun aus Wien oder Tel Aviv. Da sind einerseits Felix und Dina Rosen, Ethan Rosens Eltern, und andererseits Ethan sowie sein wissenschaftlicher Widerpart Rudi Klausinger. Beide sind Koryphäen auf demselben Forschungsgebiet, was allein schon verhängnisvoll genug wäre, wenn man sich den intriganten Boden, auf dem solche Mätzchen spielen, auch nur annähernd vorstellen kann.
Rosen und Klausinger sind grundverschieden, der erste überall zu Hause und nirgends daheim, der zweite mehr oder weniger Liebkind seines Umfelds. Rudi Klausinger, der auf der Suche nach seinem Vater ist, stößt bei seinen Abstammungsforschungen auf Ethan Rosen. Hier beginnt eine Geschichte, die ausgedachter nicht sein könnte, und dennoch in jeder Zeile den Eindruck erweckt, dass sie sich eins zu eins so und heute abspielen könnte. Rabinovici liefert die Literarisierung einer jüdischen Vatersuche, die sich mit der Frage beschäftigt, „was Geschichte eigentlich sei“. Er belegt „eine anschauliche Darstellung dessen, was sonst nur dogmatisch abgehandelt wird.“

Die Geschichte ist hochinteressant erzählt und gipfelt schließlich darin, dass ein Rabbi, und zwar „ein jüdischer Mullah“, mit aller Kraft das Projekt verfolgt, „den Messias im Reagenzglas zu erschaffen“. Letztlich vermittelt uns Rabinovici damit eine (sich nicht erfüllende) zeitgenössische Heilsgeschichte eines Grundsatzfanatikers. Aber nicht nur darin ist er ein Übertreibungskünstler jüdischen Humors. Seine Beobachtungsgabe ist faszinierend. Sein Können, das Gesehene und Geschehene literarisch zu verarbeiten, ist überzeugend. Inhalt und Sprache vernetzen sich ungekünstelt und wie selbstverständlich, etwa wenn ein Mann "nach einer Mischung aus Parfum und Sperma" riecht. Rabinovici schafft in seinen Sätzen durch ungemeine Genauigkeit poetische Stärke: "Er schaute zu, wie alles, was er je gewesen war, ausgelöscht wurde."

Insgesamt ein großartiges Buch, mit noch ein paar besonderen, durchaus   sympathischen Komponenten: Doron Rabinovici übersetzt etwa in seinem Text Ausdrücke, die aus dem Hebräischen und Jiddischen stammen, nicht, was soviel heißt, wie: Dieser Schriftsteller nimmt – bei all seinem Humor – den Leser ernst.


Kurzfassung der Rezension von Janko Ferk, Oktober 2010
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=7096

[ Boginfo ] Rabinovici, Doron: Andernorts. (original language: Deutsch) Suhrkamp Verlag, Berlin, 2010 .


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Genre: roman
Sprog (bogtip): Engelsk, Tysk, Fransk, Tjekkisk, Ungarsk


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