New Literature from Austria

Incentives - New Literature from Austria

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Reisen und Gespenster

Stangl, Thomas

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Thomas Stangls Essayband „Reisen und Gespenster“, der auf drei Romane folgt (zuletzt „Was kommt“), ist das Dokument eines Versuchs, die Fäden zwischen Literatur und Leben, Schreiben und Erfahren zu untersuchen – bedächtig, obwohl davon ziemlich alles abhängt, vorsichtig, obwohl sie unzerreißbar sind.

Dabei führt Stangl den Leser an den Grund seines Schreibens: Sicherlich ein Abgrund, droht doch dort, wo die Sätze beginnen, sich um sich selbst drehen, der Verlust der Welt, übt der Autor doch in seiner Arbeit an den literarischen Bildern eine "leise Gewalt" aus. Gleichzeitig aber bieten Schreiben und Lesen den vielleicht einzigen Zugang zur Welt: „Vielleicht lerne, lernte ich gerade auch über die Literatur außerhalb der Literatur, aber nie ganz, zu leben und zu sterben.“

In seinen literarischen Erkundungen schickt Stangl vor allem solche Autoren voraus, die ihre kurzen Leben an der Grenze zwischen Kunst und Leben ziemlich bald verheizt haben. Kafka wird da genannt, auch Raymond Roussell, ein Vorläufer der Surrealisten, der sich 1933 das Leben nimmt, oder der drogensüchtige Antonin Artaud. Dem folgt Stangl durch Mexiko, physisch und literarisch: „Mexiko, das war für Artaud der Name für eine große Erwartung, die Phantasmagorie eines Landes als das real gewordene Andere“ – eine paradiesische Einheit von Welt und Wahrnehmung, die auch Stangl, sechzig Jahre später im gleichen Land als „einer, der im Zug sitzt und aus dem Fenster sieht“, vergeblich sucht.

Das sind großartige Erzählungen vom Reisen, durch Städte, Musik, Bilder – und es ist natürlich eine Poetik; Stangl zeigt uns die Rückseite des Schreibens, die Rückseite der Erfahrung. Die Texte lesen sich wie aus einem Guss – und sind dabei keineswegs bloß „Thema mit Variation“, weil dieses Thema: Wahrnehmen, Erinnern eben überall ist. Am Ende hat Stangl die Gier nach beidem, nach Literatur und Welt nachhaltig geweckt. Das ist keine ungefährliche Existenz – aber wohl die einzige.

Kurzrezension von Bernhard Oberreither, Mai 2012
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=9574


Die Romane: Was kommt. (Droschl 2009) http://www.literaturhaus.at/index.php?id=3412
Ihre Musik. (Droschl 2006) http://www.literaturhaus.at/index.php?id=2723
Der einzige Ort (Droschl 2004) http://www.literaturhaus.at/index.php?id=2826

[ Boginfo ] Stangl, Thomas: Reisen und Gespenster. (original language: German) Droschl, Graz, Wien, 2012 . ISBN: 978-3-85420-731-7.


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Genre: essay
Sprog (bogtip): Engelsk, Tysk, Fransk, Tjekkisk, Ungarsk


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