Swiss Literatures
Swiss Literatures udskrive dette bogtip
[ Bogtip efter Literatur Schweiz ] „Im April“ von der aus Ungarn in die Schweiz emigrierten Christina Viragh ist einer der aussergewöhnlichsten Romand der deutschsprachigen Schweizer Literatur. Die Anlage des Romans ist Spiegel und Kontrafaktur ihrer bewegten Biographie. Christine Viragh erzählt in nuanciert an die jeweiligen Zeiten und Charaktere abgestimmter Sprache neben-, durch- und ineinander die Geschichten von Menschen aus dem Jahre 1415, aus den Zwanziger- und Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts und aus der Zeit gleich nach der Jahrhundertwende. Gemeinsamer Schnittpunkt ist der Blick dieser Menschen auf ein und dieselbe Wiese, um die herum sie alle im Laufe der Zeit zu wohnen kommen.
Die paradoxe Konstante des Romans sind die Veränderungen dieser Wiese im Laufe des Jahres und der Jahre, während die menschen verschwinden. Auch das ist ihren Geschichten gemeinsam: die Hoffnungen und Ängste, die sie mit der Wiede magisch und symbolhaft verbinden, treiben ihre Beziehungen auseinander, treiben sie in Unglück, Einsamkeit und Tod. Dennoch unterläuft Christina Viraghs ironisch-distanzierte Schreibweise jedes Pathos. Indem sie die Möglichkeiten literarischen Schreibens gekonnt nutzt und gleichzeitig immer auch offenlegt, bricht sie das Tragische. „Im April“ ist eine grossartige, moderne 'Comédie humaine' in einem Band, ein Epos des durch und durch unheroischen Menschlichen.
(Samuel Moser)
[ Favoritcitat ] «Zwar spinne ich, aber es ist doch beruhigend, dass sich das alles nur in meinem Kopf abspielt.»
[ Boginfo ] Viragh, Christina: Im April.
(original language: Deutsch)
Ammann Verlag,
Zürich, 2006
.
ISBN: 978-3-250-60094-7.