New Literature from Austria
Incentives - New Literature from Austria
readme.cc provides multilingual access to the latest Austrian literature. In collaboration with the Literaturhaus in Vienna the reading forum offers the latest insights about literature published in Austria.
Literary journalists and researchers introduce current new publications; reading samples allow for a closer look at the texts; short portraits of the authors complement the picture.
The range of information is currently available in five languages: German, English, French, Czech and Hungarian.
The Project "Incentives" targets at the internationalization of Austrian literature, respectively the translation of current texts.
Project realization: the Office of Documentation of Contemporary Austrian Literature (reviews, author’s portraits) – The Association of Translators (translations) – readme.cc (infrastructure).

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[ Bogtip efter Literatur Schweiz ] Der in der Schweiz geborene Martin R. Dean ist der Sohn zweier Väter, die beide aus Trinidad stammen. Diese lebensgeschichtliche Faktum variiert er in seinem Roman mit erzählerischen Mitteln. Sein Ich-Erzähler empfindet die Situation als schmerzhaft, denn zwei Väter ist einer zuviel. Angesichts der Tatsache, dass er selber Vater wird, macht er sich mit 40 auf die Suche nach dem biologischen Vater, der in London lebt. Er trifft ihn in einem Altenasyl, das ratlose Schweigen lösen sie mit einer gemeinsamen Reise ‹nach Hause› nach Trinidad auf. Doch in dem tropischen Klima geht jede Klärung in einem Malstrom der Sensationen und Empfindungen unter. Die Begegnung mit dem Unbekannten ruft beim Erzähler einen Moment der Klärung und zugleich der Entfremdung hervor.
«Meine Väter» erzählt ebenso sinnlich wie differenziert von der Suche nach einer festen Identität, die es gar nicht mehr geben kann. Das patriarchale System versucht diese Illusion mit aller Macht aufrecht zu erhalten, doch allein die Mutter ist gewiss. Am Ende muss der Erzähler erkennen, dass er aller Sehnsucht zum Trotz sein karibisches ‹Zuhause› weder körperlich noch kulinarisch verträgt, also längst ein (etwas untypischer) Schweizer geworden ist. «Ich bin ich» lautet bündig das Fazit, das er am Ende zieht. Ich bin ich und meine Freunde sind meine Familie.
(Beat Mazenauer)
[ Favoritcitat ] «Jeder Vater gibt die Wortmöglichkeit, die Wortmächtigkeit an seinen Sohn weiter.»
[ Boginfo ] Dean, Martin R.: Meine Väter.
(original language: Deutsch)
Hanser Verlag,
München, 2003
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ISBN: 3-446-20266-8.