Nouvelle littérature de l'Autriche
Incentives – la nouvelle littérature d’Autriche
readme.cc propose un accès en plusieurs langues à la littérature autrichienne la plus récente. Réalisée en collaboration avec la Maison de la littérature à Vienne, cette plateforme de lecture offre un aperçu de l’actualité littéraire du pays.
Des critiques littéraires – journalistes et/ou universitaires – présentent des ouvrages qui viennent de paraître, de courts extraits permettent de se faire une première idée, des notices biographiques complètent la présentation.
Pour l’instant, ces informations sont disponibles en cinq langues : allemand, anglais, français, tchèque et hongrois.
Le projet « Incentives » cherche à promouvoir l’internationalisation de la littérature autrichienne et la traduction de textes récents.
Réalisation : centre de documentation pour la nouvelle littérature autrichienne (comptes rendus, notices biographiques) – association des traducteurs (traductions) – readme.cc (infrastructure).

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[ Recommandation de Incentives ] Titelgeber dieses inhaltlich wie sprachlich außergewöhnlichen Buchdebüts ist der Leuchtstoff von Glühwürmchen. Die kleinwüchsige Protagonistin Lucy sammelt sie in Rexgläsern zur Paarung und trocknet die Leichen, um ihr Licht für sich zu bewahren. Ein Licht, das ihr Trost spendet und über den harten Winter hilft, ein Licht, in dem Luzifer sie dem Schrecken der Nacht entreißt.
Von John Bergers Erzählung „Die drei Leben der Lucie Cabrol“ ausgehend, beharrt auch Angelika Rainers von Familie und Dorf verstoßene Zwergin auf einer fernen Liebe, kraft deren Erfüllung sie zum wirklichen Leben gelangte.
Während Leuchtkäfer in der Dämmerung ihre Paarungsbereitschaft signalisieren, bieten Lucys einsame Nächte bloß Sehnsucht nach Signalen, die sie einzig der Natur abtrotzen kann. Den dritten Frühling von ihrem „Philemon“ getrennt, trägt sie den Mist auf die Felder, Heu von den Hängen und wärmenden Torf in ihre karge Bleibe, eine Vierkantruine am Fuß eines Alpenberges. Unbesucht häutet sie ihre Hasen alleine, trinkt Wein, isst Schokolade und raucht Selbstgedrehte zur "Musik der kleinen Planeten".
Den Mikrokosmos an Natursensationen kontrastiert die 1971 in Lienz geborene Autorin und Harfenistin in ihrer hoch musikalischen und bildreichen Sprache mit Lucys Besuch eines Dorffestes, wo die Aussenseiterin erneut von der Gemeinschaft abprallt.
Kein schöner Land, diese dunkle Alpenenklave, sodass Rainer der sich nach Licht verzehrenden Frau fernere Assoziationen zuspricht und geografische, teils mythische Bezüge in ihren Visionsgesang einflicht.
Die Vorgeschichte der Bildersammlerin Lucy deutet die Autorin bloß an, und viele ihrer Naturbetrachtungen und psychogrammatischen Rekonstruktionen erlauben weiten Interpretationsspielraum. Manches Motiv bleibt dabei dunkel oder rätselhaft, trotzdem erreicht das kaum 80 Seiten umfassende, mit Zitaten von Friederike Mayröcker bis Ovid angereicherte lyrische Portrait eine große Dichte. Angelika Rainer ist ein seltenes Beispiel genau komponierter Literatur gelungen, die gleichzeitig Empathie ermöglicht und eigene Bildspeicher öffnet.
Rezension von Roland Steiner, Februar 2009
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=2412
[ Info ] Rainer, Angelika: Luciferin.
(original language: Deutsch)
Haymon,
Innsbruck, Wien, 2008
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ISBN: 978-3-85218-560-6.
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Genre: Prose narrative
Langues (recommandation de livre): Allemand, Français, Hongrois, Tchèque, Anglais