Nouvelle littérature de l'Autriche

Incentives – la nouvelle littérature d’Autriche

readme.cc propose un accès en plusieurs langues à la littérature autrichienne la plus récente. Réalisée en collaboration avec la Maison de la littérature à Vienne, cette plateforme de lecture offre un aperçu de l’actualité littéraire du pays.

Des critiques littéraires – journalistes et/ou universitaires – présentent des ouvrages qui viennent de paraître, de courts extraits permettent de se faire une première idée, des notices biographiques complètent la présentation.

Pour l’instant, ces informations sont disponibles en cinq langues : allemand, anglais, français, tchèque et hongrois.

Le projet « Incentives » cherche à promouvoir l’internationalisation de la littérature autrichienne et la traduction de textes récents.

Réalisation : centre de documentation pour la nouvelle littérature autrichienne (comptes rendus, notices biographiques) – association des traducteurs (traductions) – readme.cc (infrastructure).

 

 

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Giftige Kleider

Scholl, Sabine

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[ Recommandation de Incentives ] Sabine Scholl hat im kalten Februar einen Krimi vorgelegt, der im Sommer spielt, dessen Hauptfigur, Gina Sonnenfels, aus Wien kommt, in Berlin lebt und „die richtige Nase für falsche Männer“ hat.

Gina ist idealtypische Vertreterin des Prekariats, arbeitet als Designerin, Journalistin und soll als Ermittlerin den Tod von Gerlinde Presenhuber, Mitarbeiterin der österreichischen Botschaft in Berlin, deren Dirndlkleid in einem Gasthaus entflammt, aufklären. Hauptverdächtigter ist der Designer Markus Ball, der in seinen Hashashin-Läden Trachtenjanker, mit Madonnen bedruckte Damentangas und mehr dergleichen vertreibt. Dann gibt es noch den Surflehrer und Kellner Ringo, der sich für Bomben interessiert, die Anwältin des Frauenzentrums „Glanz und Gloria“ Astrid Altmeyer,  und schließlich Lorenzo „mit dem Ökowahn“ in Wien.

Wir können Sabine Scholls „Giftige Kleider“ lesen als leichte Lektüre, die einen schon einmal die Probleme der Welt vergessen lässt. Diese Lesart zeigt uns einen nicht unspannenden Kriminalfall, eine modebewusste Ermittlerin, die Sehnsucht nach Sex (oder Liebe?) hat,  und eine Lösung, die mit dieser Sehnsucht korrespondiert.

Die Autorin will freilich mehr. Sie will das vorgegebene Krimi-Muster durcheinanderbringen. Scholl setzt dabei auf Intertextualität und -medialität. So bilden der Medea-Mythos, die Geschichte der Hashashin, „Sound of Music“ sowie andere Verweise auf  Lieder, Filme und Literatur eine Ebene, auf der der Roman sich selbst als Formular entlarvt. Bedeutungen kommen so ins Schwingen, fix bleibt nix.

Sabine Scholl hat in „Haut an Haut“ vorgeführt, wie Mode das dauernde Verwandeln der Person möglich macht. Der beständige Wechsel wird auch in diesem Buch in der Mode-Metaphorik abgehandelt. Mode ersetzt Literatur. Und die Metamorphose kann eine zum Tod sein. Die Beschreibungen der Redaktionsarbeit bei „Metropolitan“, die genauen Beobachtungen in Berliner und Wiener Kaffeestuben und -häusern sind hintergründig vergnüglich. Die Romanheldin Gina glaubt, das typisch österreichische Denken verlernt zu haben, und beschließt „Nachhilfe in Abgefeimtheit, Intrigen und übler Nachrede“ zu nehmen. Die Autorin von „Giftige Kleider“ braucht diese nicht.

Kurzrezension von Helmut Sturm
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=7186

[ Info ] Scholl, Sabine: Giftige Kleider. (original language: Deutsch) Deuticke, Wien, 2010 (ja). ISBN: 978-3-552-06117-0.


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Genre: Roman
Langues (recommandation de livre): Allemand, Anglais, Français, Tchèque, Hongrois


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