Nouvelle littérature de l'Autriche

Incentives – la nouvelle littérature d’Autriche

readme.cc propose un accès en plusieurs langues à la littérature autrichienne la plus récente. Réalisée en collaboration avec la Maison de la littérature à Vienne, cette plateforme de lecture offre un aperçu de l’actualité littéraire du pays.

Des critiques littéraires – journalistes et/ou universitaires – présentent des ouvrages qui viennent de paraître, de courts extraits permettent de se faire une première idée, des notices biographiques complètent la présentation.

Pour l’instant, ces informations sont disponibles en cinq langues : allemand, anglais, français, tchèque et hongrois.

Le projet « Incentives » cherche à promouvoir l’internationalisation de la littérature autrichienne et la traduction de textes récents.

Réalisation : centre de documentation pour la nouvelle littérature autrichienne (comptes rendus, notices biographiques) – association des traducteurs (traductions) – readme.cc (infrastructure).

 

 

http://www.literaturhaus.at

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Andernorts

Rabinovici, Doron

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[ Recommandation de Incentives ]
Doron Rabinovici wurde in Tel Aviv geboren und kam mit drei Jahren nach Wien. Seine Literatur prägt von Beginn an das Spannungsverhältnis zwischen seinem Leben in Österreich und seinem vitalen Interesse für Israel.

Seine Geschichten spielen in beiden Ländern. Die Differenzen konstituieren die Identität der heutigen jüdischen Romanfiguren, seien sie nun aus Wien oder Tel Aviv. Da sind einerseits Felix und Dina Rosen, Ethan Rosens Eltern, und andererseits Ethan sowie sein wissenschaftlicher Widerpart Rudi Klausinger. Beide sind Koryphäen auf demselben Forschungsgebiet, was allein schon verhängnisvoll genug wäre, wenn man sich den intriganten Boden, auf dem solche Mätzchen spielen, auch nur annähernd vorstellen kann.
Rosen und Klausinger sind grundverschieden, der erste überall zu Hause und nirgends daheim, der zweite mehr oder weniger Liebkind seines Umfelds. Rudi Klausinger, der auf der Suche nach seinem Vater ist, stößt bei seinen Abstammungsforschungen auf Ethan Rosen. Hier beginnt eine Geschichte, die ausgedachter nicht sein könnte, und dennoch in jeder Zeile den Eindruck erweckt, dass sie sich eins zu eins so und heute abspielen könnte. Rabinovici liefert die Literarisierung einer jüdischen Vatersuche, die sich mit der Frage beschäftigt, „was Geschichte eigentlich sei“. Er belegt „eine anschauliche Darstellung dessen, was sonst nur dogmatisch abgehandelt wird.“

Die Geschichte ist hochinteressant erzählt und gipfelt schließlich darin, dass ein Rabbi, und zwar „ein jüdischer Mullah“, mit aller Kraft das Projekt verfolgt, „den Messias im Reagenzglas zu erschaffen“. Letztlich vermittelt uns Rabinovici damit eine (sich nicht erfüllende) zeitgenössische Heilsgeschichte eines Grundsatzfanatikers. Aber nicht nur darin ist er ein Übertreibungskünstler jüdischen Humors. Seine Beobachtungsgabe ist faszinierend. Sein Können, das Gesehene und Geschehene literarisch zu verarbeiten, ist überzeugend. Inhalt und Sprache vernetzen sich ungekünstelt und wie selbstverständlich, etwa wenn ein Mann "nach einer Mischung aus Parfum und Sperma" riecht. Rabinovici schafft in seinen Sätzen durch ungemeine Genauigkeit poetische Stärke: "Er schaute zu, wie alles, was er je gewesen war, ausgelöscht wurde."

Insgesamt ein großartiges Buch, mit noch ein paar besonderen, durchaus   sympathischen Komponenten: Doron Rabinovici übersetzt etwa in seinem Text Ausdrücke, die aus dem Hebräischen und Jiddischen stammen, nicht, was soviel heißt, wie: Dieser Schriftsteller nimmt – bei all seinem Humor – den Leser ernst.


Kurzfassung der Rezension von Janko Ferk, Oktober 2010
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=7096

[ Info ] Rabinovici, Doron: Andernorts. (original language: Deutsch) Suhrkamp Verlag, Berlin, 2010 .


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Genre: Roman
Langues (recommandation de livre): Anglais, Allemand, Français, Tchèque, Hongrois


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