Nouvelle littérature de l'Autriche
Incentives – la nouvelle littérature d’Autriche
readme.cc propose un accès en plusieurs langues à la littérature autrichienne la plus récente. Réalisée en collaboration avec la Maison de la littérature à Vienne, cette plateforme de lecture offre un aperçu de l’actualité littéraire du pays.
Des critiques littéraires – journalistes et/ou universitaires – présentent des ouvrages qui viennent de paraître, de courts extraits permettent de se faire une première idée, des notices biographiques complètent la présentation.
Pour l’instant, ces informations sont disponibles en cinq langues : allemand, anglais, français, tchèque et hongrois.
Le projet « Incentives » cherche à promouvoir l’internationalisation de la littérature autrichienne et la traduction de textes récents.
Réalisation : centre de documentation pour la nouvelle littérature autrichienne (comptes rendus, notices biographiques) – association des traducteurs (traductions) – readme.cc (infrastructure).

Nouvelle littérature de l'Autriche l'imprimer
Wunderwelt
Eine brasilianische Begegnung Agrandir l'image[ Recommandation de Literatur Schweiz ] Hugo Loetscher hat sich einmal als «Süsswasser-Portugiesen» bezeichnet. In Lissabon entdeckte er den Rand Europas, von hier setzte er hinüber in die Neue Welt. «Wunderwelt“ heisst das Buch, in dem er 1979 seine Begegnungen in der nordostbrasilianischen Region Cearà festhielt. Die Region ist bitterarm, dennoch findet der ‹fremde› Besucher dort eine Lebensfreude und Vitalität vor, die ihn staunen lässt. «In diesem Nordosten besitzt die Misere Phantasie», schreibt Loetscher an anderer Stelle, darin besteht das Wunder, das ihm Anlass zu Hoffnung gibt.
Zu «Wunderwelt» gibt es ein Gegenstück: das 1982 erschienene Los Angeles-Buch «Herbst in der grossen Orange». Die beiden Bücher gehören im Kern zusammen. Indem sie einander kontrastieren, beleuchten sie zwei gegensätzliche Welten schärfer und präziser. Hier das arme Brasilien, in dem Mangel an der Tagesordnung ist und deshalb jedem Ding ein Wert beigemessen wird, zum Beispiel dem wertvollen Blech; da das reiche Kalifornien, wo alle Träume möglich, aber ohne Wert sind. In Cearà herrscht eine trostlose Vitalität, wogegen das Leben in Los Angeles von einer fröhlichen Teilnahmslosigkeit geprägt ist. Loetscher fast schon ethnographische Studien über zwei randständige ‹Wunderwelten› lesen sich nebeneinander wie ein intimer Dialog zwischen ganz und gar ungleichen Kulturen. Ohne Zweifel schlägt das Herz des Autors für die brasilianische Wunderwelt, nicht zuletzt weil es in ihr tatsächlich noch Mysterien gibt, die nicht von der Filmindustrie vermarktet werden.
(Beat Mazenauer)
[ Citation préférée ] «Wir haben alles dafür. Ein Museum an Ort und Stelle. Ein echtes Museum. Und echt ist doch eure Hütte. (...) Nur die Löffel müssen wir ersetzen. Die sind aus Plastik. Und das geht nicht. Ein Museum muss stimmen. Unser Museum ist der Blechkultur gewidmet.»
[ Info ] Loetscher, Hugo: Wunderwelt.
Eine brasilianische Begegnung. (original language: Deutsch)
Luchterhand,
Darmstadt, 1979
.
ISBN: 3-472-86475-3.