New Literature from Austria

Incentives - New Literature from Austria

readme.cc provides multilingual access to the latest Austrian literature. In collaboration with the Literaturhaus in Vienna the reading forum offers the latest insights about literature published in Austria.

Literary journalists and researchers introduce current new publications; reading samples allow for a closer look at the texts; short portraits of the authors complement the picture.

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The Project "Incentives" targets at the internationalization of Austrian literature, respectively the translation of current texts.

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Alle sieben Wellen

Glattauer, Daniel

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[ המלצה מאת Incentives ] Nachdem sich die Leser drei Jahre geweigert haben, das offene Ende von „Gut gegen Nordwind“ zu akzeptieren, gibt Daniel Glattauer Leo und Emmi eine zweite Chance:
Kaum ist Leo zurück im alten Europa und hat sein E-Mail-Konto aktiviert, weht der Nordwind auch schon Post von Emmi in den virtuellen Briefkasten. Der Dialog geht weiter, kurzweilig und ironisch wie zuvor. Schon auf Seite 32 treffen Leo und Emmi persönlich aufeinander. Doch während die Leser mit jeder Seite ungeduldiger darauf warten, dass endlich „etwas“ passiert, verbannt Glattauer Emmi und Leo zurück hinter ihre jeweiligen Tastaturen und lässt sie unerbittlich weiter aneinander vorbeischreiben. Der Neuanfang, den Leo aus Boston mitgebracht hat, ist nämlich ebenso kompliziert wie Emmis Ehe: der Neuanfang heißt Pamela, trinkt zum Frühstück „Alt-Bostoner Milchkaffee mit viel Wasser und Milch und Zucker, aber ohne Kaffee“, und „in den raren Sexpausen fönt sie ihre bis zu den Kniekehlen wallenden blonden Haare.“
Daniel Glattauer schafft es, die „sieben Wellen“ bis zuletzt so spannend zu halten wie den „Nordwind“. Mal steht die Sehnsucht kurz davor, die Vernunft zu besiegen, mal hält jeder an seinem eigenen mühsam aufgebauten Leben fest. Glattauers Erfolgsgeheimnis: seine Protagonisten sind alles andere als unkompliziert und perfekt, und oft wissen sie selbst nicht genau, was sie wollen. Emmis Selbstgerechtigkeit und Leos Zurückhaltung können die Nerven der Leserschaft zwar gehörig strapazieren, bleiben aber liebenswert und glaubhaft. Das Briefromanformat ist direkt und überlässt zugleich vieles der Phantasie. So weckt Glattauer nicht nur in den Adressaten der E-Mails, sondern auch in deren vielen (Mit)lesern die Sehnsucht nach der „siebenten Welle“.
Was unterscheidet die siebente Welle von den ersten sechs? Der Strafgefangene Henri Charrière soll von der Teufelsinsel aufs Meer gestarrt und festgestellt haben, „dass jede siebente Welle höher war als die anderen. Von so einer siebenten [...] ließ er sein Kokosnussfloß schließlich auf die See hinaustreiben, was seine Rettung bedeutete.“ Was das für Emmi und Leo heißt? Gar nichts, denn Leo schreibt: „Das Meer ist ruhig, die Sonne blendet. Ich warte auf nichts.“ Und Emmi antwortet: „Ich brauche keine Wellen, nicht die ersten sechs, und schon gar nicht die siebente.“ ... oder etwa doch?

Kurzrezension von Christine Schranz, März 2009
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=7325

[ מידע על ספרים ] Glattauer, Daniel: Alle sieben Wellen. (original language: Deutsch) Deuticke , Wien, 2009 . ISBN: 978-3-552-06093-7.


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ז'אנר: רומן
שפות (המלצות): צרפתית, הונגרית, צ'כית, אנגלית, גרמנית


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