Swiss Literatures
Swiss Literatures להדפיס המלצה זו
[ המלצה מאת Literatur Schweiz ] Der zweite Roman von Pascal Kramer (*1961) setzt mit einer brutalen Szene ein: Während eines unbedachten und dummen Spiels sterben zwei Kinder unter dem fassungslosen Blick Benoîts, ihres jungen Onkels mütterlicherseits. Statt zu reagieren bleibt die Familie in einer tödlichen Ruhe kleben. In einem Haus, an dem sich der Wind bricht und auf das die Sonne niederbrennt (was an die amerikanischen Atmosphären von Edward Hopper erinnert), lassen Vincent und Louise – die Eltern – ihre Trauer zu Stummheit niedersinken.
Seit «Manu» (1995) und bis «Gloria» (2013) brilliert die Feder der Genfer Autorin, Werbetexterin in Paris, in der Beschreibung verstörender Empfindungen und Aufhebungen der Zeit. Häufig sind die Kinder auslösendes Moment; aller Unschuld beraubt konfrontieren sie die Eltern mit einer klebrigen Verzweiflung, wo der Zorn den Schleier der Untätigkeit praktisch nie zu durchdringen vermag. Mit äusserster Sparsamkeit im Stil – fast keine Dialoge, eine manische Aufmerksamkeit für die Gesten und ihre psychologische Doppeldeutigkeit – trägt Pascale Kramer den Leser in einen stark zeitgenössischen, existentiellen Ekel fort.
(Pierre Lepori, übers. von Christoph Roeber)
[ ציטוט אהוב ] «...das Leben zog ihr die Haut ab, wo immer sie sich niederliess, und diese Qual, über die sie immer geschwiegen hatte, zu teilen, war leider unmöglich geworden.»
[ מידע על ספרים ] Kramer, Pascale: Die Lebenden.
. (original language: French) Les Vivants.
Arche Verlag,
Zürich/Hamburg, 2003
(2001).
ISBN: 3-7160-2312-4.
תורגם מ Französisch על ידי Andrea Spingler