Új osztrák irodalom
Incentives – Új osztrák irodalom
A readme.cc új, többnyelvű lehetőséget biztosít a legújabb osztrák irodalommal ismerkedni szándékozók számára. Az új portál – együttműködve a bécsi Literaturhaus-szal – betekintést nyújt az ország aktuális irodalmi eseményeibe.
Az új könyveket irodalmi újságírók és irodalomtudósok mutatják be, rövid szemelvények adnak ízelítőt a művekből, a szerzőket pedig rövid portrék ismertetik meg az olvasóval.
Jelenleg öt nyelven – németül, angolul, franciául, csehül és magyarul – készül az információs anyag.
Az Incentives hozzá kíván járulni az osztrák irodalom nemzetközi ismertségéhez, és ösztönözni szeretné az aktuális szövegek fordítását is.
Megvalósítás: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur (recenziók, szerzőportrék) – Übersetzergeimeinschaft (fordítások) – readme.cc (infrastruktúra).

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Kaltschweißattacken
Requiem für/for Euphorie aufgeschlagene Knie kép nagyítása[ a könyvtippet írta Incentives ] Ich würde gerne am Rand der Welt liegen...
Liebe sei die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln, schreibt Elfriede Jelinek. „Hier ist immer Gewalt. Hier ist immer Kampf. Es ist der ewige Krieg.“, antwortet Ingeborg Bachmanns namenlose Ich-Erzählerin Malina. Ivan heißt der von ihr Angebetete. Ivan ist auch der Name des vergötterten Mannes in Michaela Falkners neuem Buch „Kaltschweißattacken“. Bis an die äußersten Grenzen wird hier die Kampfzone des ewigen Geschlechter-Krieges ausgemessen.
Die Liebe der namenlosen Ich-Erzählerin ist obsessiv: „Ich brauche dich ohne dich bin ich nichts.“ So maßlos ihre Liebe, so exzessiv sind die Attacken körperlicher Gewalt. Die Situation verschärft sich, als drei von der Mutter ungewollte Kinder geboren werden. Mehr Konkretes lässt sich aber kaum herauslesen.
Der experimentelle Text ist eine dicht gewebte Textur aus hingebungsvollen Liebesbezeugungen und Haßtiraden, Gewaltexzessen, Angst-, Schmerz- und Panik-Attacken; durchbrochen von Hilferufen und dem Wunsch, dass es endet: "Dann falle ich um ich falle einfach um."
Nur manchmal verdichten sich Wortfelder zu situativen Fragmenten und Bedeutungsinseln. Es gibt Andeutungen einer Bahnfahrt, ein Wohnhaus mit Treppe und Garten, Krankenhaus- und Geburtsszenen, Weihnachtsvorbereitungen, Hinweise auf eine Kriminaluntersuchung. Der Rest findet in den Phantasien der Leser und in den Eingeweiden der Sprache statt.
In dem Maße, in dem die Autorin das eigene Ich zum Austragungsort literarischer Entwürfe macht, wird die Sprache körperlich. Folgerichtig wird der im Wortsinn verstandene Text-Körper zum direkten Objekt der Gewalt. In ihrer literarischen Performance fügt Falkner dem Fleisch gewordenen Wort offene Wunden zu. Es bleibt die Gewissheit: "Es wird nicht wieder heil."
Michaela Falkners „Kaltschweißattacken“ sind radikal, provokativ und schonungslos. Die Autorin stellt uns vor die Frage, warum wir im Text unerträglich finden, wovon wir in der Realität tagtäglich umgeben sind. Sie schreibt sich direkt in die Lebenswirklichkeit des Lesers hinein. Was kann man von einem literarischen Text besseres behaupten?
Rezension von Michaela Schmitz, Feb. 2009
Originalversion: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=933
[ infó ] Falkner, Michaela: Kaltschweißattacken.
Requiem für/for Euphorie aufgeschlagene Knie. (original language: Deutsch)
Residenz,
St. Pölten-Salzburg, 2009
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ISBN: 9783701715091.