Nun kommt Frau Berger zurück: "Das muss ein Lausbubenstreich gewesen sein, es war niemand an der Tür."
Um ganz sicher zu sein, hat sie noch kurz hinter der Haustür gewartet, denn ihre Freundin Elisabeth hat manchmal die Angewohnheit anzuläuten, sich schnell zu verstecken und dann noch einmal anzuläuten. So spielt eben eine Dame der anderen gern einen Streich, um den Alltag ein wenig aufzuheitern. Doch Erheiterung gibt es an diesem Vormittag mehr als genug. Als nämlich Frau Berger die beiden Herren in ihrem aneinander geklebten Zustand sieht, muss sie sich sehr zusammennehmen, um nicht lauthals herauszulachen.
"Wie viele Hörer hat ein Ramel?", fragt sie der Gemeindesekretär, um von seiner verwickelten Lage ein wenig abzulenken.
"Hörner?"
"Nein, Hörer!"
"Hörer? Sie meinen Ohren?", will Frau Berger wissen.
Doch dann fällt ihr der Sprachfehler wieder ein, sie versteht, was der Herr Sekretär gemeint hat und erklärt ihm, dass ein Kamel nur einen Höcker hat, denn ein zweihöckriges heißt Trampeltier. (S. 30)
© 1999, Otto Müller, Salzburg, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
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