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Leseprobe: Peter Landerl - "Happy Together"

Abkappen der Wurzeln, Holzfällen, sich aus dem Staub machen, das Beziehungsgeflecht, in das man eingebunden ist, durchschlagen mit Vehemenz und Härte und unter keinen Umständen Nachgiebigkeit zeigen. Habe ich gemacht. Kann es nur empfehlen. Konsequent alle Kontakte abgebrochen, das hat am Anfang manchmal sehr weh getan. War die wichtigste und klügste Entscheidung in meinem Leben. Bin der festen Überzeugung, dass die Menschen Ursache der Probleme und der Lästigkeiten sind, dass die Schwierigkeiten in der Welt aus dem Umgang mit Menschen resultieren. Eine simple Gleichung: keine Beziehungen = keine Probleme. Eine Milchmädchenrechnung, für jeden zu begreifen. Der ultimative Befreiungsschlag.

Fußball: ein Spiel? Krieg? Kampf? Darum so beliebt? Oder jedes Spiel Elemente von Krieg, etwa Schach oder Go oder andere Ballsportarten? Was bedeutet es, in den gegnerischen Strafraum "einzudringen", ein Tor zu "schießen"? Das muss näher ausgeführt werden. Muss Grundsätzliches herausarbeiten, nochmal von vorne denken. Die Rolle von Fouls, von Verletzungen, die einem zugefügt werden können! Beim noblen Tennis ist das nicht so: Jeder hat sein Feld, wird beim Schlagen nicht behindert und wenn ein Zuschauer während des Aufschlags hustet, dann ermahnt der Schiedsrichter die Halle zu mehr Disziplin. Oder Golf: reine Perfektion. Jeder spielt allein.

Das ist ja das Schöne am Fußball: Es genügt nicht, eine perfekte Schusstechnik zu haben. Man muss sich auch durchsetzen können, muss überhaupt erst zu Schussmöglichkeiten kommen. Das ist das Schwierige. Ein perfekter Stürmer muss sich auch vor Verletzungen schützen, den schweren Fouls instinktiv ausweichen können. Ein perfekter Aufschlag beim Tennis bringt Punkte. Eine perfekte Schusstechnik beim Fußball nützt vorerst einmal gar nichts.

(S. 62f.)

© 2003, Triton, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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