Regen 1
Ich weiß
sagt der Regen
von Fingerspitzen
die zu Gericht gehen
und gelbem Sand im Gebet
Ich schwöre dem Tag ins Gesicht
beim Gedächtnis der Strände
nehme Schwärze von Schwemmholz
schreib auf die salzigen Rippen
mein Alphabet
hole den Rauch untern Meersaum
bin Nektar im offenen Maul
eines Fischs
Regen 2
Wolke
grauer Kriege
Es regnet Dächer Häuser
Dörfer ganze Städte
Es regnet Bäume
ein weißes kräftiges Blut
Die Augen sind satt
nehmen Platz hinter
den müden Lidern
der Welt
(S. 51 f)
© 2005, Innsbruck, Wien, Haymon Verlag.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
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