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Leseprobe: Birgit Müller-Wieland - "Ruhig Blut"



Silvester

1      Mit weichen Händen
        begraben wir das Jahr

        Etwas ist wahr
        geworden der Himmel eifrig
        durchschossen vom Wünschen
        ganz leer

        Wir stürzen nicht
        kreisen überm Wintermeer
        zwei Sterne aus Erde und Feuer

2      Wir sehen was da unten
        das Meer ans Ufer schwemmt
        Da ist kein Plan
        der unser Fliegen hemmt
        kein Gott stellt sich dagegen
(S. 40)

Salzkammergut

An manchen Tagen sieht der See wie eine türkise Zunge aus.
Der Teufel streckt sie mir entgegen.
Günstig stehen die Wälder im Grün. Der Himmel fordert entlegen
zur sommerlichen Audienz.

Das Höllengebirge wird umgarnt von Silberfäden.
Wie graues Konfetti schweben Gondeln hinauf.
Hier leben wir. Und die Festspielgäste.
Unsere Körper heizen die Ufer auf.

Das helle Wasser durchpflügt die Forelle.
Was schert den Fisch auch das schwarze Tief.
In manchen Nächten erzählt eine Welle
was zwischen Booten und Bomben damals so lief.
(S. 45)

© 2002, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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