Leseprobe Seite 14:
Jetzt sitze ich im Keller und sage: Zukunftsfähigkeit.
Und: Trümmer. Trümmer. Trümmer.
Jetzt müssen die Vögel längst wieder zurückgekehrt sein. Aber es ändert nichts. Zu meinem Schuster sagte ich einige Male: Ich liebe dich.
Das war, als ich noch Geld hatte, meine Schuhe in die Reparatur zu bringen, wenn etwas an ihnen kaputtgegangen war.
Früher also, bevor es zu diesem ganzen Schlamassel hier kam, sagte ich oft und zu jedem, der fragte: Nein, danke, ich will nichts mehr. Wirklich nichts von all dem will ich noch haben. Wenn eine Flut käme, ich müsste mich doch darum sorgen. Ich müsste doch all das zusammenpacken und versuchen zu retten. Ich bräuchte ein Boot, um es wegzuschaffen, ich müsste mir Gedanken machen, wohin damit und ob auch genügend Platz dort wäre, ob die Sicherheit tatsächlich gewährleistet wäre und was, von all dem, ich dann also wo wieder hinstellen würde an diesem Zufluchtsort. Und am Ende würde ich doch nur unendlich traurig sein über alles, was ich nicht hätte retten können. Ich will das alles nicht. nichts mehr. Bitte keine Geschenke. Die Flut kommt.
© 2016 Kremayr & Scheriau, Wien