Leseprobe:
ALS ICH EINES TAGES
einem Journalisten auf der Frankfurter Buchmesse auf die Frage, wie mein Mitarbeiterstab aussehe, zur Antwort gab "ich mit mir", fiel diesem das Mikrofon aus der Hand.
(S. 8.)
LETZTER AUFBAUTAG
Dienstag, 9. Oktober 2018: Letzter Aufbautag in Frankfurt. Ohne mich. Und noch immer sind andere da. In allen Gängen. Alte wie neue Buchverleger, Autoren. Es tut sich etwas. Ich kann es mir vorstellen. Nahezu alle haben noch ihre Herbstprodukte fertigstellen können, zumindest in ein paar wenigen Ansichtsexemplaren oder wenigstens einem Dummy, nach dem der begierig Interessierte sogleich langen wird. Der Griff ins Leere wird ihm eine Lehre sein. Nicht alles, das wie ein Buch aussieht, ist auch eines. Außer dem Einband, der Schutzhülle, leere Seiten, nichts. Welche eine Blamage! Aber nein doch! Der Verleger gibt mit dem Dummy zu verstehen, dass das Buch im Werden ist. Der Autor darf sich darauf schon freuen, wenn nicht heut, so doch morgen, also vielleicht nächstes Jahr zur selben Zeit oder gar bereits eine Woche früher. Ein Buch wird nicht so schnell unaktuell, ist schließlich keine Tagesgazette! Und bis zum Erscheinen seines Buches kann ja aus dem Autor noch etwas werden, oder etwa nicht?
(S. 89.)
© 2020 Ritter Verlag