„Soll das eine Antwort sein?“, frage ich Anadaritta, als der Bildschirm verschwunden ist.
„Das waren drei verschiedene Religionen.“
Anadaritta schaut Juropius erwartungsvoll an. Nach einer längeren Pause hüllt mich seine milde dunkle Stimme ein: „Es ist das Wasser, das den Durst stillt, liebe Besucherin, nicht das Gefäß, aus dem du es trinkst.“
Anadaritta wird jetzt merklich unruhig. „Ich würde dich gerne noch unserer Urmutter Nabaioth vorstellen, der Tochter Ismaels…“
Das war doch keine Frau, schießt es mir durch den Kopf. Das war ein Mann, ein Sohn Ismaels.
„Die Admiralin des Perserkönigs Xerxes, Artemisa von Halikarnossis, hätte dich gerne kennengelernt…“
Mein Kopf stolpert über das Wort „Admiralin“.
„…und die Philosophin Theano, Platons Nachfolgerin. Auch Königin Zenobia, die sich als Einzige den römischen Herren erfolgreich entgegenstellt hat, würde gerne mit dir konferieren, und Isa oder Jesus…“, sie lächelt mich an, „…das ist der Name, wie du ihn gelernt hast…“
Jetzt sagt sie mir gleich, Jesus war eine Frau, denke ich. Und schon gehen wir mit vielen anderen den Weg von Jericho hinauf nach Jerusalem. SIE geht voran. Wir genießen das Glück Ihrer Nähe. Manchmal spricht SIE.
(S. 147 f)
© 2012 Septime, Wien.