(S. 5)
Mach auf den laden, lass die ware sehn. der metzger hört die stimme draussen, erhebt sich und rollt den balken hoch. ein engel steht vor dem fenster in betrachtung der fleische. seine stirn leicht gerunzelt, die arme angewinkelt, liegen die großen hände auf seinen breiten hüften. das haar in der mitte gescheitelt steht an den seiten flügelig ab. er hat neben sich eine alte kluge kuh am band, die ihm in einem fort dinge ins ohr flüstert die der metzger nicht hören kann. nun kreuzen sich ihre blicke zum ersten und letzten mal. die augen der kuh blicken freundlich auf den kleinen mann. mit dem blanken schwert an der seite wirkt er etwas lächerlich vor den beiden die im schweinekot der strasse stehn. der metzger wird plötzlich müde, setzt sich auf die fleischbank und fällt ihm der kopf auf die brust. das freundliche paar nimmt ihn mitsamt dem fleisch als hinterglasbild mit sich fort.
du wirst nun der reihe nach bekanntschaften machen, die dich in stand setzen lebenslinien durch die sternhaufen zu legen, die das fortkommen in der afterwelt immens erleichtern. die mittelsmänner und frauen in den gewändern der comedie humaine werden dir auch zeigen wie die winzer unter ihnen den neuen mensch in ihrer mitte mit dem neuen wein begiessen.
© 2007 Literaturverlag Droschl, Graz-Wien.