14.01.2011 bis 04.03.2011
Das Literaturhaus Wien übernimmt die im Herbst 2010 in der Leica Galerie Salzburg gezeigte Ausstellung. In den eindrucksvollen Fotografien setzt sich der Autor Walter Kappacher als Fotograf mit dem Element Wasser in all seiner Vielfalt auseinander. Seit 2003 fotografierte er nahezu täglich, in den Herbst und Wintermonaten, das Schilf und Eis des Grabensees nahe der Oberösterreichischen Grenze.
Es dauerte Monate, bis mir bewusst wurde, dass das Fotografieren mich SEHEN lehrte und ich dadurch lernte, etwas wirklich wahrzunehmen.
Das Sujet, auf das sich Walter Kappacher konzentriert, zeigt den steten Wandel der Natur und die damit verbundene Schönheit des Vergänglichen, die stimmungsvollen Detailaufnahmen bilden eine harmonische und in sich ruhende Ästhetik, entwickeln einen nahezu meditativen Bann.
Das oft aus seinem topografischen Zusammenhang herausgelöste und abstrakt wiedergegebene Motiv lässt erst bei genauem Betrachten erahnen, welcher Ausschnitt der Natur abgelichtet wurde.
Kappachers Schilfaufnahmen begeben sich in die Nähe japanischer Kalligrafie oder von Haikus: geheimnisvoll und verspielt.
Durch das Fotografieren lernte ich auch etwas für mein Schreiben, beziehungsweise wurde ich wieder an etwas erinnert, was ich ja in meiner Yoga-Schüler-Zeit gelernt hatte: nichts zu wollen. Das war ja eigentlich von jeher, was ich anstrebte und doch nur schwer zu praktizieren vermochte.
Die Fotografien scheinen durch die Intensität der Farben und Formen wie gemalt und spiegeln eine vom Menschen unberührte und ursprüngliche Natur wieder. Die Poesie des Schriftstellers Kappacher fließt in sein fotografisches Werk ein: Wenn die Intensität des Hinsehens einen gewissen Grad erreichte, erlebte ich manchmal, dass mir eine intensive Energie – durch die äußere Erscheinung hindurch – entgegen strahlte.
Walter Kappacher, geb. 1938 in Salzburg, lebt in Obertrum bei Salzburg, seit 1978 freier Schriftsteller, mehrfach ausgezeichnet, u. a. Georg Büchner Preis (2009). Jüngste Veröffentlichungen: „Schönheit des Vergehens“, Bildband, (Müry Salzmann, Salzburg 2009); „Rosina“, Erzählung (Neuausgabe, Deuticke Wien 2010).
(In Zusammenarbeit mit der Leica Galerie Salzburg)
Dank an Mona Müry.
Eröffnung: Do, 13.01.2011, 19.00 Uhr
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mo & Mi 9.00–17.00 Uhr, Di 9.00–19.00 Uhr, Fr 9.00–15.00 Uhr
sowie vor den Abendveranstaltungen.