Els Andringa: Deutsche Exilliteratur im niederländisch-deutschen Beziehungsgeflecht. Eine Geschichte der Kommunikation und Rezeption 1933–2013. Berlin: De Gruyter, 2013. ( Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 137). 452 Seiten, 40 Abbildungen. ISBN 978-3-11-034202-4. Geb.€ 99,95 [D].
Das Buch verfolgt die Kommunikation von Autoren und Verlegern, die ab 1933 aus den deutschsprachigen Gebieten in die Niederlande flohen, und erforscht ihre Rezeption und Weiterwirkung in den Perioden vor, während und nach dem Krieg. Durch die Exilverlage Querido und Allert de Lange wurde Amsterdam zum Zentrum der Produktion und des Vertriebs der Exilliteratur. Die niederländisch-deutschen Verflechtungen waren international vernetzt, aber der Markt für die Bücher innerhalb der Niederlande war relativ groß und niederländische Übersetzer und Rezensenten bemühten sich um ihre Verbreitung. Einige Autoren ließen sich langjährig in Holland nieder. Fallbeispiele einzelner Schriftsteller und Verleger bilden ein Gewebe von Lebens- und Rezeptionsgeschichten bis heute. Durch die verlängerte Zeitperspektive unterscheidet sich dieses Buch von der bisherigen Exilforschung. Es zeigt Veränderungen in der Wahrnehmung der Exilliteratur unter sich wandelnden gesellschaftlichen und politischen Bedingungen. Durch die Verknüpfung individueller Geschichten wurde versucht, einer modernen Darstellung der Literaturgeschichte gerecht zu werden.
Soma Morgenstern (1890-1976) war Schriftsteller und Journalist; schrieb Erinnerungen, darunter auch über Roth, den er seit dem Studium kannte.
SOMA MORGENSTERN zu seinem 40. Todestag
19. April 2016, 16:00 Uhr, 1040 Wien, Belvederegasse 10
Feierliche Enthüllung einer Gedenktafel am Haus, in dem Soma Morgenstern von 1934 bis zu seiner Flucht aus Österreich am 13. März 1938 wohnte.
Mitwirkende u.a.: Dan Morgenstern und Georg B. Deutsch
19. April 2016, 18:30 Uhr, Jüdisches Museum Wien, 1010 Wien, Dorotheergasse 11
Ein Abend zu Soma Morgensterns Leben und Werk, seinem Aufenthalt in Wien und seiner Flucht nach Frankreich.
Mitwirkende: Georg B. Deutsch, Jacques Lajarrige und Dan Morgenstern
Peter Matic liest aus Soma Morgensterns Werken.
Konzept: Georg B. Deutsch, Moderation: Manfred Müller
Eine Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Literatur und des Jüdischen Museums Wien.
Jacques Lajarrige (Hrsg.): Soma Morgenstern – Von Galizien ins amerikanische Exil / Soma Morgenstern – De la Galicie à l’éxil américain. Berlin: Frank & Timme, 2014. (Forum : Österreich. 1); geb., 498 Seiten, ISBN: 978-3-7329-0120-3; EUR 68.-.Galizien gilt als Inbegriff des kulturellen Schmelztiegels, der Mitteleuropa bis in die Zwischenkriegszeit war. Soma Morgenstern steht für viele deutschsprachige jüdische Intellektuelle und Denker aus dieser Region am Rande der Donaumonarchie. Dennoch hat ihn die Forschung bislang vernachlässigt. Dieser Band soll das ändern. Zunächst wird die galizische Heimat Morgensterns vorgestellt, die in seinem Werk immer wieder aufscheint. Neben dem literarischen Schaffen stehen journalistische Arbeiten, die Musik, Morgensterns enge Bindung zum Judentum und seine Freundschaften zu bekannteren Schriftstellern und Künstlern im Fokus. Ein Erstabdruck des Briefwechsels mit Theodor W. Adorno beschließt den Band. La Galicie apparaît emblématique du creuset culturel que demeura la Mitteleuropa jusque dans l’entre-deux-guerres. Soma Morgenstern fait partie de ces nombreux intellectuels et penseurs juifs de langue allemande originaire de cette région aux marges de la Monarchie danubienne. Pourtant, il a été jusqu’à présent négligé par la recherche. On présente ici d’abord les lieux de ses origines galiciennes, qui marquent profondément son œuvre. À côté de l’œuvre littéraire, ce sont les travaux journalistiques, la musique, les liens profonds de Morgenstern au judaïsme et les amitiés qui le lient à des écrivains et des artistes connus qui sont au centre des réflexions. La correspondance avec Theodor W. Adorno, publiée ici pour la première fois, complète l’ouvrage. Inhaltsverzeichnis: www.frank-timme.de„So wurde ihnen die Flucht zur Heimat. Soma Morgenstern und Joseph Roth.“ Mit Texten von Sylvia Asmus, Heinz Lunzer und Victoria Lunzer-Talos. 120 Seiten, 70 Abbildungen. Bonn: Weidle Verlag, 2012. ISBN 978-3-938803-47-9.
Hans Natonek (1892-1963) war Journalist und Erzähler; ein eindrucksvoller Brief Roths aus einer umfangreicheren Korrespondenz ist in Joseph Roth. Briefe (1970) veröffentlicht; nun sind zu seinem 50. Todestag am 23. Oktober 2013 ein zweiter Band seiner Essays und eine Biografie erschienen:
Hans Natonek. Letzter Tag in Europa. Gesammelte Publizistik 1933-1963. Herausgegeben von Steffi Böttger. Leipzig: Lehmstedt Verlag, 2013. ISBN 978-3-942473-69-9. 280 Seiten. 24,90 Euro.
Steffi Böttger: Für immer fremd. Das Leben des jüdischen Schriftstellers Hans Natonek. Leipzig: Lehmstedt Verlag, 2013. ISBN 978-3-942473-75-0. 248 Seiten mit 38 Abbildungen. 19,90 Euro.
bereits früher erschien:
Hans Natonek. Im Geräusch der Zeit. Gesammelte Publizistik 1914-1933. Herausgegeben und kommentiert von Steffi Böttger. Leipzig: Lehmstedt Verlag, 2006. ISBN 978-3-937146-35-5. 432 Seiten. E 19,90.
Bil Spira (1913-1999) war ein Grafiker in Wien, später in Paris. Nach seiner Flucht aus Österreich hielt er sich 1938 und 1939 gerne in Paris im Café Le Tournon auf und zeichnete Portraits von Roth und den Personen, die ihn besuchen kamen.
Eine Ausstellung mit Zeichnungen und Bildern von Spira ist bis Ende Dezember 2013 im Jüdischen Museum Speyer (Museum SchPIRA), Kleine Pfaffengasse 20/21 zu sehen. Öffnungszeiten: Di-So 10-16 Uhr.
Der Kurator der Ausstellung, Oliver Bentz, hat ein Begleitbuch zur Ausstellung herausgegeben, das zahlreiche Abbildungen enthält. Es ist als Band 1 der Schriftenreihe der Abteilung Kulturelles Erbe der Stadt Speyer herausgekommen: ISSN 2195-9935.
Józef Wittlin (1896-1976) war ein Freund Roths seit der Zeit des Studiums an der Universität in Wien; er übersetzte mehrere Romane Roths ins Polnische; Roth half bei der Übersetzung in Deutsche von Wittlins epochalem Roman aus dem ersten Weltkrieg „Das Salz der Erde“ (1937, zuletzt: Fischer Taschenbuch, [ISBN: 978-3-596-90580-5], 2014).
Ankündigung einer Tagung in Lublin am 29. Mai 2015. Call for papers by Prof. Ryszard Zajaczkowski. <link>
Stefan Zweig (1881-1942), Freund und Förderer von Roth.
Zu den Websites:
Casa Stefan Zweig in Petrópolis, Brasilien:
http://de.wikipedia.org/wiki/Casa_Stefan_Zweig
http://www.casastefanzweig.org/index.php?language=de
Internationale Stefan Zweig Gesellschaft
http://stefan-zweig.sbg.ac.at/
Kontakt: hildykemar.hbc+cwoll@3bysbg.k6n1uac.atvy
Stefan Zweig Centre
http://www.stefan-zweig-centre-salzburg.at/
Leitung: Klemens Renoldner stefbrsr7an-zweig-ceo1us
ntrz/e@qgsbg.acvhc.aphmwetlu
Jüngste Veröffentlichungen:
Stefan Zweig: "Ich wünschte, dass ich Ihnen ein wenig fehlte". Briefe an Lotte Zweig 1934–1940. Hrsg: Oliver Matuschek. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2013, 367 S., ISBN 978-3-596-95004-1
Stefan and Lotte Zweig’s South American Letters. New York, Argentina and Brazil, 1940–42; ed. by Darién J. Davis and Oliver Marshall. New York: Continuum, 2010, 224 S., ISBN 978-1-441-10712-1