Leseprobe:
„Was soll’ denn werden? Was hast du vor?“
Freundlich schaute Wassertheuer auf und umfasste die ganze vor ihm stehende Eva mit einem weichen, liebevollen, gleichwohl aber etwas ironischen Blick: „Was soll ich dir sagen? Wo anfangen? Wo aufhören? Es wird ... es wird die Komödie des Menschen ... die Komödie der Menschheit! Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich will, ich werde ... es wird etwas ganz Großes, Umfassendes! So was hat die Welt noch nicht gesehen.“
Waren diese stotternd vorgetragenen Auskünfte letztlich auch nicht allzu aufschlussreich, entsprangen sie doch, das fühlte Eva genau, einem Ernst, einer tiefen Entschlossenheit die ihr an Wassertheuer neu waren. Dazu kamen die gute Laune, die Heiterkeit, die Josef jetzt fast beständig wie rosige Wolken umgaben, ihn, der doch für gewöhnlich eher dumpf, stets ein wenig, ja, bedrückt und herabgestimmt, ihres liebevollen Zuspruchs bedürftig gewesen war.
Eva fuhr ihm über die Stirn, nahm wohl auch seinen Kopf in die Arme, wie es Mütter bei ihren Kindern tun.“
(S. 73f.)
© 2014 Residenz Verlag, St. Pölten - Wien