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Alice Herdan-Zuckmayer: Die Farm in den grünen Bergen.

Frankfurt/Main: S. Fischer, 1998.
239 S., m. Abb., geb.; DM 29,80.
ISBN 3-10-031209-0.

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Alice Zuckmayers autobiographische Notizen über die Zeit des (politisch motivierten) amerikanischen Exils während des Zweiten Weltkriegs wurden in der erweiterten und mit privaten Fotos illustrierten Neuausgabe von 1968 wiederaufgelegt.

Die Gattin Carl Zuckmayers berichtet über die von Dorothy Thompson umsichtig vorbereitete Ankunft in New York, verschiedene Wohnstätten in Amerika und schließlich die Zeit auf der Backwoodsfarm in den Bergen von Vermont. Das Farmerleben half den Zuckmayers über die existentiellen Schwierigkeiten des Exils hinweg und hinderte Carl Zuckmayer nicht, drei Jahre lang abends nach der Arbeit an seinem Drama "Des Teufels General" zu schreiben.

Alice Zuckmayer gliedert ihre Erinnerungen in 19 Kapitel, die in chronologischer Folge vom Alltag der Exilanten berichten: von den ersten Weihnachten auf der Farm, tiefverschneit, bedrückt von der ungewissen politischen Lage und ihren Folgen, das durch die Ankunft der Töchter und einen unerwarteten Besuch doch noch feierlich wird. Von der Ankunft der ersten Farm-Tiere und der staatlichen Unterstützung für unbedarfte Neu-Farmer. Der Sehnsucht nach den gewohnten Bediensteten angesichts der endlosen Hausarbeit und dem gewonnenen Bewußtsein, daß die Zeit der "Maries" und "Rosas" eigentlich vorbei ist.
Die Rückkehr in die Schweiz schließt das Erinnerungs-Buch ab.

Die alte und die neue Welt werden von der Pendlerin zwischen den Welten mit frischem Blick verglichen, die Sprache Alice Herdan-Zuckmayers ist prägnant und humorvoll.
Der lapidare Erzählstil der Autorin steht in deutlichem Kontrast zu dem ihres Gatten, der in seinem autobiographischen Werk "Als wär's ein Stück von mir" ebenfalls das amerikanische Exil beschreibt. Der Vergleich der beiden Texte zeigt die unterschiedlichen Perspektiven besonders deutlich: Die Konzentration der Autorin auf den Lebensalltag, nicht frei von weiblich/männlichen Rollenklischees im Gegensatz zu Carl Zuckmayers zahlreichen und ausladenden, wohl nicht ganz uneitlen Einschüben über berühmte Künstler-Freunde.
Diese Fähigkeit, mit weniger Worten viel auszudrücken, hat Alice Herdan-Zuckmayer schon während ihrer Henndorfer Zeit bewiesen, als sie Johannes Freumbichler beim Kürzen der "Philomena Ellenhub" half.

Petra Rainer
23. September 1998

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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