Er haspelt sich also in das Gekräusel von Helenas Wäldchen, reibt am Schamhügel, fährt mit den Fingerspitzen die Spaltlippen entlang. Munda cor meum ac labia tua, haucht er den Psalm hinein. Er taucht seine Finger in das Schamfleisch, mit andächtiger Furcht betastet er die Feuchtigkeit und durchlebt in den Fühlern die Zuckungen der Öffnung, die kurzen Stöße im Krater. Er leckt am Zäpfchen, löst durch die Zungenberührungen in der Vulva ein Wogen, ein Kribbeln unter der Haut, ein zuckendes Erwärmen aus, eine Unruhe in den Körpertiefen, eine Verinnerlichung und ein Absenken des menschlichen Wesens, ein Schrumpfen alles Lebendigen und Beweglichen, das dann in jener wundervollen Kernexplosion endet.
Er spreizt ihre Schenkel und schleckt in das weiche Sumpfland hinein, fühlt Annahme, gebrochenen Widerstand und eine Kehre, hinter der Kehre das sich öffnende Tal, ein Gleiten ins Tal, Faltung und Verengung des Tals. Sie haben sich vereinigt, und der Harte verrichtet mit lindernder Kraft seine Zeremonie im Brachland des Heiligtums, verrichtet sein Halleluja und Erbarmedichunser, das Lavabo, erlöst sich und kommt ins Wanken, hält inne, rastet im klebrigen Saft, lauert, verglöttlicht, und der Schleim durchdringt ihn, ermuntert ihn. Sie ist ganz und gar durchweicht, eine Priesterin ist sie und eine Gottheit zugleich, eine Wundertäterin, und göttlich ist ihr Tempel, in dem sich der Kahle großtut. Die Stürme der Jedrtina leben auf, toben über ihnen und bringen die Gewitterwolken in Stellung. (S. 306f.)
© 1999/2000, Wieser, Klagenfurt.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.