Schwirrhölzer sammeln.
Im Gefieder des Kranichs leben.
Drei Tage schweigen.
Es war im letzten Jahr, ich fuhr nach Afrika, um zu forschen. Zack, mein afrikanischer Freund, und ich, wir trafen uns im Hotel Modoc. Mittags, wenn Zack schläft, beginnen meine Forschungen. Vorerst tue ich so, als würde ich auch schlafen. Seine Lippen zittern leicht, und der Speichel zieht Fäden. Jetzt setzt ich mich im Bett auf und beobachte Zack.
Ich gehe mit den afrikanischen Frauen, wir schneiden Zuckerrohr, wir legen eine Fährte von Haus zu Haus. So locken wir die Tiere aus ihrem Bau. Wir sammeln Ameisenöl. Wir reiben es den Männern an die Stelle zwischen Steiß und Hoden. So zügeln wir ihre Begierde. Wir Frauen binden uns getrocknete Kröten um den Hals, die Männer können uns nicht entkommen. Wir sind ihnen ein gutes Versteck. Die Söhne treiben wir aus, sie sollen Männer werden. Der Vater schlägt euch einen Zahn aus, in den Spalt, da könnt ihr hineinkriechen, bis die Mädchen euch rufen. Kein Blut darf auf die Erde gespuckt werden, die Frauen würden unfruchtbar bleiben. Geht jetzt fort, sucht Bambus, macht Speere daraus, befeuchtet die Spitze mit dem Saft aus eurer Eichel, seht genau hin, ist er weiß, dann könnt ihr kommen. Ein Tier muß geschlachtet werden. Bringt Holz, Rinden und Buschwerk, wir machen ein Feuer. Der Älteste reißt den Kadaver auf, seine Frau soll schnell das warme Blut trinken, bevor es gerinnt. Sie wird uns von dem Tier erzählen. Die Eingeweide müssen gewaschen werden. Wir hängen sie zum Trocknen auf. Die Gedärme geben gute Schnüre für den Fischfang. Den Schädel abtrennen, den Schädel gut auskochen, von der Suppe könnt ihr alle essen. Die Kinder zuerst. Niemand soll hungern, alle werden satt. Ich habe viele Kinder gesehen, die mit den Schädeln spielen. An sonnigen Tagen werden sie von den jüngsten als Murmeln verwendet. Bei Regen legt man sie vor die Hütten, um den Schlangen eine Falle zu stellen.
© 2002, Jung und Jung, Salzburg, Wien.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.