JETZT
befrag
die Krümmung
dieses Baums
wovon du glaubst
es sei ein Vogel
es flöge mit der
Wirklichkeit
im Schnabel
aus dem Himmel
aus der Erde
aus dir
den Stein
der einen warmen Fuß
berührt
was in die Hände
tropft vom Blau
der Nacht
den Strom
der hinter deine
Augen stürzt
was er davonträgt
befrag
(S. 10)
ZU ASCHE ZU STAUB
Wir fallen ineinander
wie in einen tiefen Schlaf
spielen uns Träume zu
die Liebe, wer weiß
die nächtliche Zeit
kreist dunkel singend
Um unsre Haut fließt
ein schimmerndes Kleid
die Fingerkuppen
flüstern, knistern
wir werden sichtbar
all unsren Wünschen
singen, fallen
rollen das Kommende
lächelnd zu Asche
werden vorübergetragen
als kindliches Staunen
auf fremden Gesichtern
zu Beginn
einer länglichen Stunde
die hinkt
(S. 82)
© 1999, Haymon, Innsbruck.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.