Sie sollten in dieser Geschichte auch etwas von den abgelegten Schleiern eines Nomaden, eines Wüstensohns der Galaxien erahnen, die Sie umhüllen möchten wie zärtlicher Wind. Oder die sich zu erkennen geben als die Grammatik eines vielleicht Ihnen verwandten Geistes, auf dem Rüttelsieb des Alltags. Sie hat aber auch etwas von der Flucht eines Verbrechers an sich.
Wir alle sind eine unerschöpfliche Vielfalt, eine Vielfalt in Einfalt, eine Einheit in verfilzten, ungepflegten Fellen. Ja, und nicht nur dies: Wir sind eine Lüge, die in andern Lügen nistet, und aus deren Summe die Sturzflut, das Leben in seiner Wahrheit erblüht. Wahrheit ist Mirakel und Rätsel zugleich. Wahrheit ist vielseitig. Sie kann zwei-, drei- und hundertdimensional sein. Sie kann der Turm zu Babel, aber auch die letzte, einsame Angst sein. Auch die erste beschädigte Zelle. Das zu wissen.
Wir gehen durch die Verwandlungen, durch die Eigenheiten, und sind bestrebt, Uneigentliches abzulegen. Es wird Ihnen ergehen wie mir: Wir streben danach, eigentlich zu sein. Und alle versuchen, uns dabei aus der Bahn zu werfen, von der Linie abzubringen. Wie der Herr Redakteur etwa. Denn der Mensch ist der wesentlichste Störfaktor des Menschen. (S. 51f.)
(c) 1998, Hermagoras / Mogorjeva, Klagenfurt /Celovec.
Publikation mit freundlicher Genehmigung des Verlags.