Werbung

Werbung

Werbung

Autor Akhanli will bei Prozess in Türkei dabei sein

Akhanli verzichtet auf Schutz der deutschen Staatsbürgerschaft

© Die Berliner Literaturkritik, 04.01.11

KÖLN/BERLIN (BLK) - Der türkischstämmige Kölner Autor Dogan Akhanli will zur Fortsetzung seines Prozesses im März erneut nach Istanbul reisen. „Ich will im März da sein, ich will den Schutz, den mir die deutsche Staatsbürgerschaft bietet, nicht in Anspruch nehmen, sondern um mein Recht und meine Freiheit hier kämpfen“, sagte Akhanli der „taz - die tageszeitung“ (4.1.). Er habe Angst vor der Verhandlung in Istanbul: „Die Richter und Staatsanwälte haben hier ja so viel Macht - man ist ihnen ausgeliefert.“ Der Schriftsteller war im Dezember - vier Monate nach seiner Festnahme - aus türkischer Untersuchungshaft entlassen worden.

Unterstützen Sie dieses Literaturmagazin: Kaufen Sie Ihre Bücher in unserem Online-Buchladen - es geht ganz einfach und ist ab 10 Euro versandkostenfrei! Vielen Dank!

Der 1957 in der Türkei geborene Akhanli war beschuldigt worden, vor 21 Jahren an einem Raubüberfall mit Todesfolge auf eine Wechselstube in Istanbul beteiligt gewesen zu sein. Am ersten Verhandlungstag entschied das Gericht, dass kein dringender Tatverdacht vorliege. Der Prozess soll am 9. März fortgesetzt werden. Autoren und Künstler hatten massiv gegen das Verfahren protestiert, weil es ihrer Ansicht nach politisch motiviert ist.

Akhanli sagte der „taz“: „Ich will einen klaren Freispruch, es soll alles bis zum Ende geklärt werden.“ Er habe die Entlassung aus der Untersuchungshaft bereits wie einen Freispruch empfunden. „Ich kann nicht glauben, dass das Gericht im März die Farce fortsetzt und mich tatsächlich für etwas verurteilt, mit dem ich so offensichtlich nichts zu tun habe.“ Akhanli ist zurzeit noch in der Türkei und will noch diese Woche nach Deutschland zurückkehren. (kum/dpa)


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: