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Literaturkalender für Österreich / März 2010

Von Altach bis Wien - viele wichtige Termine zu literarischen Veranstaltungen

© Die Berliner Literaturkritik, 30.03.10

Altach

9.3. --- Theater Legial Lesung. LiLi liest legial: „Randgeschichten“. LiLi-AutorInnen lesen Texte zu dem ausgeschriebenen Thema. Hast du etwas Außergewöhnliches erlebt? Geträumt? Gehört? Gelesen? Von Mord und Totschlag? Von unglücklicher Liebe oder glücklichen Zufällen? Von tragischen Unfällen, Irr- und Aberglauben, von Trunkenbolden und Schöngeistern? Gesucht werden Geschichten, die von menschlichen Abgründen oder scheinbaren Banalitäten des Alltags handeln. Es lesen: Peter Natter, Gabriela Nickel, Ramin Rezvani-Nejad, Katja Strauhs. Eintritt: Mitglieder frei, Nicht-Mitglieder 4 €. 19.30 Uhr. Lirerstraße 32, 6844 Altach.

Bad Ischl

3.2. --- Lehartheater Lesung. Fabian Burstein – „Kind ohne Zeit“. Fabian Burstein liest im Lehartheater in Bad Ischl aus der Hansi-Lang-Biographie „Kind ohne Zeit“. Das intensive Leben des Hansi Lang. Birgit Denk und Martin Klein gestalten diese musikalische Lesereise mit neu interpretierten Kult-Songs von Hansi Lang. 20 Uhr. Kaiser-Franz-Josef Straße 7, 4870 Bad Ischl.

Bregenz

18.3. --- Buchhandlung Brunner Buchpräsentation. Werner Grabher – „Nebenschauplätze“. Die Ameise, die Möwe, die Fledermaus, die Hummel, der Marienkäfer und noch einige andere kleinere und größere Tiere treten in Werner Grabhers Miniaturen in schicksalhafte Verbindung mit den Menschen. In seinen sprachlich inszenierten Kurzfilmen ereignen sich lauter Katastrophen. Aber die Schreckensnachrichten werden aus dem globalen Dorf heraus- und ganz dicht an den Leser herangeholt. Zwischen extremer Naheinstellung und Totale wechselnd, nähert sich der Autor Nebenschauplätzen und zeichnet vieldimensionale Bilder des Geschehens. So verwandelt sich in einer der Geschichten die Warteschlange vor einem Museum unversehens in ein Jackson-Pollock-Bild, während sich in einer anderen das dramatische Geschehen bei einem Fußballspiel vom Feld ins Abseits verlagert. In charmant-nüchterner Weise führt Grabher in seinen Texten vor Augen, dass eben alles im Leben nur eine Frage der Perspektive ist. Kongenial begleitet und interpretiert von Illustrationen des Künstlers Tone Fink. (Haymon Verlag). 19 Uhr. Rathausstraße 2, Am Leutbühel, 6900 Bregenz.

25.3. --- Franz-Michael-Felder-Archiv Lesung. Armin Thurnher – „Der Übergänger“. Sein Beruf ist Journalist, seine Passion die Musik, sein Leitstern der Pianist Alfred Brendel. „Der Übergänger“ handelt von der übergroßen Verehrung des Erzählers für Brendel. Gerade deswegen wagt er es lange Zeit nicht, ihn um ein Interview zu ersuchen; als er es dann doch tut, wird die Bitte prompt abgeschlagen. Er schickt Brendel aber einen Text, den er über ihn geschrieben hat. Nun ist dieser zu einem Treffen bereit, es wird jedoch immer wieder verhindert. Als der Erzähler vom bevorstehenden Rückzug Alfred Brendels aus dem Konzertleben erfährt, beschließt er, es noch einmal zu versuchen. Armin Thurnher, Autor und Herausgeber der Wiener Stadtzeitung Falter, hat einen hinreißenden Roman geschrieben, eine Annäherung mit Elementen einer Autobiographie, die in zahlreichen Irrungen das Ziel immer wieder verfehlt. (Zsolnay Verlag). 19 Uhr. Kirchstraße 28, 6900 Bregenz.

25.3. --- Foyer im Theater am Kornmarkt Lesung. Günther Freitag – „Brendels Fantasie“. Weil er bald sterben wird, will Höller endlich seinen größten Traum verwirklichen. Also lässt er sein Leben an der Seite einer Staranwältin hinter sich, verkauft seine Fabrik und bricht in die Toskana auf. Hier soll Alfred Brendel für ihn die endgültige Interpretation von Schuberts „Wandererfantasie“ spielen. Der merkwürdige Fremde, der zuweilen mit einem Handtuch um seinen schmerzenden Kopf gewickelt Gemeindesäle besichtigt, sich unter den Hinkenden und Zahnlosen im Altenheim von Castelnuovo Saaldiener aussucht und in dem Provinznest eine Konzerthalle errichten will, stößt bei den Einheimischen auf Befremden. Doch anstatt dem Tod wenigstens in Gedanken zu entkommen, begegnet Höller ihm auf Schritt und Tritt – in Form skurriler Gestalten und bizarrer Begebenheiten. Schließlich muss er erkennen – es gibt kein Entrinnen, weder vor dem Tod noch vor dem eigenen Leben ... (C. Bertelsmann). 20 Uhr. Seestraße 2, 6900 Bregenz.

Dornbirn

3.3. --- ORF Landesstudio Buchpräsentation. André Pilz – „Man Down“. Kai ist 25 und am Ende: Nach einem schweren Arbeitsunfall findet er keinen Job mehr, seine Wohnung ist ein heruntergekommenes Loch, sein einziger Trost sind Alkohol und Drogen, mit denen ihn sein türkischer Kumpel Shane versorgt. Und da sind noch Shanes Brüder, die Kai Geld geliehen haben und ihn nun zwingen, für sie Drogen zu schmuggeln. Dann begegnet Kai Marion, und plötzlich ist alles anders. Marion ist hübsch, Marion ist sexy, Marion ist witzig, und Marion mag ihn, trotz seiner zerrissenen Klamotten. Sie ist Kais große Liebe, das Licht am Ende seines Tunnels, und alles könnte gut werden – wenn da nicht ein fatales Geheimnis wäre, das Marion verbirgt, und wenn Kai nicht irgendwann klar werden würde, dass nichts so ist, wie es den Anschein hatte. André Pilz erzählt eine große Geschichte: eine Geschichte von Liebe und Gewalt, von Freundschaft und Betrug, von Leidenschaft und Rebellion, die Geschichte einer verlorenen Generation in unserer Wohlstandsgesellschaft. Und er erzählt diese Geschichte genau so, wie sie erzählt werden muss: hart, direkt, authentisch und emotional. (Haymon Verlag). 20 Uhr. Höchsterstraße 38, 6850 Dornbirn.

Eisenstadt

23.3. --- Veranstaltungssaal der Arbeiterkammer Lesung. Bernhard Strobel – „Nichts, nichts“. Bernhard Strobel liest aus seinem neuen Erzählband „Nichts, nichts“ 19 Uhr. Wiener Strasse 7, 7000 Eisenstadt.

Graz

7.3. --- Literaturhaus Lesung und Gespräch. Erika Pluhar im Gespräch mit Frido Hütter und dem Publikum. Leseproben aus ihrem neuen Werk „Spätes Tagebuch“. Geboren 1939 in Wien. Studium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Von 1959 bis 1999 ständiges Mitglied des Wiener Burgtheaters. Arbeit für Film und Fernsehen. Liedtexterin und Interpretin. Autorin. Lebt in Wien. 2009 erhält Erika Pluhar den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. 4 €. 18 Uhr. Elisabethstraße 30,8010 Graz.

8.3. --- Literaturhaus Lesungen. Erwin Einzinger – „Von Dschalalabad nach Bad Schallerbach“und Richard Obermayr – „Das Fenster“. Moderation: Jochen Jung. Der Verlag lädt im Anschluss an die Lesung zu einem Glas Wein. 20 - 22 Uhr. Elisabethstraße 30,8010 Graz.

15.3. --- Literaturhaus Lesung. Anna Mitgutsch – „Wenn du wiederkommst“. Sie wollten vernünftig lieben, mit Maß und Respekt. Leidenschaftlich und doch voller Achtung für die Freiheit des anderen. Ein ganzes Leben haben Jerome und die Erzählerin von Anna Mitgutschs neuem Roman gebraucht, um ein Liebespaar zu werden, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. Doch dann stirbt Jerome plötzlich, und die Erzählerin versucht mit einer eindringlichen, bewegenden Totenklage, das Versprechen eines Neuanfangs einzulösen, über den Tod hinaus. (Luchterhand Literaturverlag). Moderation: Günter Höfler (Uni Graz). 4-6 €, 20 Uhr. Elisabethstraße 30, 8010 Graz.

17.3. --- Literaturhaus Lesung. Barbara Frischmuth – „Die Kuh, der Bock, seine Geiß und ihr Liebhaber“. Barbara Frischmuth, geboren 1941 in Altaussee, lebt und arbeitet dort. Dolmetschstudium Türkisch und Ungarisch in Graz. 1959 erste Gedicht-Veröffentlichung, Mitglied des Forum Stadtpark. Seit 1967 freie Schriftstellerin und Übersetzerin. Schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher, Kinder- und Gartenliteratur. 20 Uhr. Elisabethstraße 30, 8010 Graz.

23.3. --- Literaturhaus Lesung. Ulrike Draesner – „Vorliebe“ und Bettina Balàka – „Auf offenem Meer“. 20 Uhr. Elisabethstraße 30, 8010 Graz.

Innsbruck

5.3. --- Literaturhaus am Inn Lesungen und Gespräche. Regina Hilber, Robert Kleindienst, Gerhild Steinbuch. Im Zentrum von netz.wer stehen intertextuelle und intermediale Vernetzungen zwischen Literatur und anderen Künsten sowie das Netzwerk der Autorin/des Autors selbst. Dieses Konzept wurde von StudentInnen der Komparatistik und der Germanistik entwickelt, die außerdem die Gestaltung der jeweiligen Veranstaltungen übernehmen werden. Für diesen Abend wurden AutorInnen aus der Anthologie „zeichensetzung. zeilen-sprünge – Junge Literatur in Österreich“ ausgewählt. Die Anthologie versteht sich als Querschnitt durch die Möglichkeiten, Literatur heute zu denken und zu schreiben. 20 Uhr. Josef-Hirn-Strasse 5, 6020 Innsbruck.

10.3. --- Wagnersche Universitätsbuchhandlung Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. (Hanser Verlag). Museumstraße 4, 6020 Innsbruck.

11.3. --- Literaturhaus am Inn Lesung und Gespräch. Evelyne Polt-Heinzl, Günther Kaindlsdorfer – „Einstürzende Finanzwelten“ (Aus.Druck). Die Literaturwissenschaftlerin Evelyne Polt-Heinzl hat mit gewohnter Akribie die Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts, von Joseph Roth über Peter Handke bis Kathrin Röggla und viele heute eher vergessene Literaten wie Otto Soyka oder Raoul Auernheimer durchforstet. So kann man bezüglich der aktuellen Wirtschaftskrise einiges lernen aus der Literatur der 1920er Jahre, wo mit Kriegsschiebern, Inflationsgewinnlern, Hochstaplern und hunderttausenden Arbeitslosen die wirtschaftliche und sozial-politische Deregulierung gewissermaßen Dauerthema war. Das Buch ist selbst „eine überraschend schnelle, analytische Reaktion auf den Einbruch des internationalen Finanzsystems, denn Polt-Heinzl arbeitet nicht nur heraus, wie intensiv sich die Literatur mit ökonomischen Krisen auseinandersetzt, sie hat ihren Untersuchungsgegenstand in einen weiten soziologischen, kulturhistorischen und politologischen Kontext gestellt, der sich als überaus erhellendes Begleitbuch zur aktuellen Krise liest. Ein am Ende vielmehr politischer als literaturwissenschaftlicher Beitrag.“ (Gerhard Zeillinger, Spectrum/Die Presse). 20 Uhr. Josef-Hirn-Strasse 5, 6020 Innsbruck.

15.3. --- Literaturhaus am Inn Montagsfrühstück. „Forum für strategische Langsamkeit“. Eine Kooperation zwischen Literaturhaus am Inn, Denkpanzer und der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Innsbruck. Kann man Kreativität messen? Gespräch zwischen dem Kulturwissenschaftler Tasos Zembylas und der Autorin Andrea Winkler. Moderation: Martin Sexl. „Lassen Sie sich Zeit, aber tun Sie es schnell, denn Sie wissen nicht, was Sie erwartet.“ (Jacques Derrida). Die Auftaktveranstaltung der Reihe widmet sich der Frage nach Möglichkeit und Sinnhaftigkeit einer wissenschaftlich-empirischen Erhebung und Darstellung von literarischen Arbeits- und Schreibprozessen. 9 – 11 Uhr. Josef-Hirn-Strasse 5, 6020 Innsbruck.

15.3. --- Literaturhaus am Inn Lesung. Andrea Winkler – „Drei, vier Töne, nicht mehr“. Andrea Winkler zählt zu den am meisten beachteten Schriftstellerinnen der jüngeren Generation in Österreich. In ihrem neuen Roman setzt eine Frau elf Mal an, sich zu erinnern. Sie leidet an dem Verlust eines geliebten Menschen, an einer heftigen Verletzung und einem Abschied, der nicht stattgefunden hat. Gerade diese Erschütterung und die Angst, sich selbst verloren zu gehen, werden zum Motor ihrer Erinnerungen, die von den Begegnungen geblieben sind. Egal, ob sie innehält in einem Park, eine Straße entlanggeht oder auf einer Schaukel sitzt, immer spricht sie mit dem Abwesenden, als wäre er noch hier und die Geschichte ihrer Liebe könne noch einmal beginnen. (Zsolnay Verlag). Josef-Hirn-Strasse 5, 10.Stock, 6020 Innsbruck.

22.3. --- Literaturhaus am Inn Lesung und Gespräch. Clemens Berger – „Das Streichelinstitut“. Einführung und Moderation: Gabi Wild, Xaver Schumacher. Sebastian muss sich nach dem Ende seines Philosophie-Studiums endlich etwas einfallen lassen, um ein „nützliches Mitglied des menschlichen Marktes“ zu werden. Um das erfolgreich umsetzen zu können, braucht es heutzutage Kreativität und die Bereitschaft zum Risiko. Er sei ein sensationeller Streichler, beruhigend und aufregend zugleich - findet jedenfalls Anna, seine Freundin. Als Sebastian anderthalb Jahre später wirklich zum Gewerbeamt geht, um in der Mondscheingasse ein Streichelinstitut zu eröffnen, stößt er schon bei der Anmeldung auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten. Dass wirklich Leute kommen und auch noch eine Menge Geld bezahlen, überrascht Sebastian fast selbst, wenngleich er sich eingestehen muss, dass Zielgruppe und Wunschgruppe nicht identisch sind und sich überhaupt plötzlich ganz ungeahnte Probleme auftun …. 20 Uhr. Josef-Hirn-Straße 5, 6020 Innsbruck.

23.3. --- Wagnersche Universitätsbuchhandlung Leseshow. Michael Obert – „Chatwins Guru und ich“. Generationen von Reisenden verehren ihn, für Bruce Chatwin war er der „letzte Guru“, und auch Michael Obert bewegt sich in der Tradition des ältesten schreibenden Vagabunden: Patrick Leigh Fermor. 1933 wanderte der Engländer zu Fuß von Rotterdam nach Istanbul; für Obert steht er am Anfang seines eigenen Umherschweifens. Als er erfährt, dass Fermor noch leben soll, macht er sich auf die Suche nach dem fast Hundertjährigen. Es ist eine Pilgerfahrt mit ungewissem Ausgang. Obert reist von Berlin über Wien nach Bratislava, durch Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Albanien bis auf den südlichen Peloponnes. Dabei erkundet er einen ihm fremden Teil der Welt. Seine Begegnungen münden in ein ebenso persönliches wie poetisches Porträt Osteuropas. Wird der Reisende am Ende seinen Mentor finden? (Malik Verlag). 19 Uhr. Museumstraße 4, 6020 Innsbruck.

25.3. --- Literaturhaus am Inn Zweisprachige Lesung. Fabio Bonafè – „Le pecore impazienti“. In Kooperation mit dem Italienischen Kulturinstitut und dem Institut für Romanistik. „Le pecore impazienti“ (Verlag Curcu & Genovese, 2009), zu deutsch „Die ungeduldigen Schafe“ von Fabio Bonafé vereint „75 Geschichten und ein Rezept“. Geschichten, die sich ineinander verflechten, voneinander entfernen und letztendlich in ihrer Gesamtheit einen einzigen, etwas bizarren Roman bilden, dessen Komposition an Bilder erinnert wie etwa jene von Pieter Bruegel dem Älteren, dem eine der Geschichten gewidmet ist. Das Buch hat nicht nur einen Protagonisten, sondern viele, so wie jedes Leben sich aus mehreren Personen und vielen kleinen Geschichten zusammensetzt. Jedes „Schaf” hat seine Rolle, betritt die Bühne mit seinem Charakter und verlässt sie wieder, um seinem Abenteuer zu folgen. Bestimmte Schafe erscheinen mehrmals und führen jenen Wollfaden mit sich, der das Buch zusammenhält, den man aber, wenn man unaufmerksam ist, immer wieder verlieren kann. 20 Uhr. Josef-Hirn-Straße 5, 6020 Innsbruck.

26.3. --- Literaturhaus am Inn Lesung. Kathrin Röggla – „die alarmbereiten“. Sind wir die Helden in einem Katastrophenfilm? In sieben Prosastücken erzählt Kathrin Röggla von der Bedrohung und der Magie einer Welt in Alarmbereitschaft. Brennende Wälder, fliehende Tiere, Panikeinkäufe. Experten, Schaulustige und Beteiligte stieren auf die Katastrophe. Und fragen sich: „hat man jetzt überlebt?“. Entwarnung wird nicht gegeben. Eine Welt im Ausnahmezustand: Finanzkrise, Klimakatastrophe, Entführungsfälle – das Leben wird zum Worst-Case-Szenario. Und dadurch dramatisch. Eine gespenstische Hetzjagd. Oder sind diese Panikszenen eine große Fiktion? Kennen wir diese bedrohlichen Sicherheitslücken, spektakulären Rettungsaktionen und exklusiven Berichterstattungen nicht aus den Filmen des Hollywood-Kinos? Sind wir die Helden in einem Katastrophenfilm? Kathrin Röggla spielt diese Katastrophen-Szenen durch und entlarvt ihre Dramaturgie. In acht Prosastücken erzählt sie von der Bedrohung und der Magie einer Welt in Alarmbereitschaft. Sie führt uns die trügerischen und verführerischen Geschichten unserer panischen Gegenwart vor Augen. (Fischer Verlag). Josef-Hirn-Straße 5, 6020 Innsbruck.

Klagenfurt

12.3. --- Robert Musil –Institut für Literaturforschung Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. (Hanser Verlag). 19.30 Uhr Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt.

21.3. --- Robert Musil –Institut für Literaturforschung Matinee. Präsentation Gert Jonke: „Alle Gedichte“. Präsentation Jahrbuch literatur/a 2009/2010. 10.30 Uhr. Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt.

25.3. --- Robert Musil –Institut für Literaturforschung Lesung. Andrea Winkler – „Drei, vier Töne, nicht mehr“. Andrea Winkler zählt zu den am meisten beachteten Schriftstellerinnen der jüngeren Generation in Österreich. In ihrem neuen Roman setzt eine Frau elf Mal an, sich zu erinnern. Sie leidet an dem Verlust eines geliebten Menschen, an einer heftigen Verletzung und einem Abschied, der nicht stattgefunden hat. Gerade diese Erschütterung und die Angst, sich selbst verloren zu gehen, werden zum Motor ihrer Erinnerungen, die von den Begegnungen geblieben sind. Egal, ob sie innehält in einem Park, eine Straße entlanggeht oder auf einer Schaukel sitzt, immer spricht sie mit dem Abwesenden, als wäre er noch hier und die Geschichte ihrer Liebe könne noch einmal beginnen. (Zsolnay Verlag). 19.30 Uhr. Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt.

Krems

4.3. --- ULNÖ Lesung. Milena Michiko Flasar und Clemens J. Setz. DUM Nummer 53 präsentiert: „Junge Literatur in Österreich“. Es lesen Clemens J. Setz, Milena M. Flasar, Gerhild Steinbuch und Nicoleta Esinencu im Unabhängigen Literaturhaus Krems. Im Anschluss Wein und Büffet. 6-8 €. Steiner Landstr. 3, 3504 Krems.

Landeck

10.3. --- Schloß Landeck Lesung. Rolf Lappert – „Nach Hause schwimmen“. Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist. Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben - ob er will oder nicht. Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt. (Hanser Verlag). 20 Uhr. Schloß Landeck, 6500 Landeck.

Linz

2.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Lesung. Herta Müller – „Atemschaukel“. Rumänien 1945: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende. Die deutsche Bevölkerung lebt in Angst. „Es war 3 Uhr in der Nacht zum 15. Januar 1945, als die Patrouille mich holte. Die Kälte zog an, es waren -15º C.“ So beginnt ein junger Mann den Bericht über seine Deportation in ein Lager nach Russland. Anhand seines Lebens erzählt Herta Müller von dem Schicksal der deutschen Bevölkerung in Siebenbürgen. In Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden hat sie den Stoff gesammelt, den sie nun zu einem großen neuen Roman geformt hat. Ihr gelingt es, die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin in einer zutiefst individuellen Geschichte sichtbar zu machen. (Hanser Verlag). 19.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

4.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Lesung. Dimitré Dinev – „Ein Licht über dem Kopf“. In den Erzählungen von Dimitré Dinev begegnen wir Menschen unterschiedlichster Herkunft. Einige Geschichten spielen in Bulgarien zur Zeit der kommunistischen Herrschaft, andere in Wien, freilich einem Wien der Einwanderer, der Unterprivilegierten, die jeden Tag aufs Neue um ihre bloße Existenz zu kämpfen haben. Dinev erzählt mit viel Humor in einer ebenso prägnanten wie poetischen Sprache von jenen, die an der Grenze leben, und schafft, was nur die wirklich Großen können: das Schöne und das Schreckliche nebeneinander bestehen zu lassen. Er gibt den Heimatlosen eine Sprache und entführt uns in eine Welt, die wir nicht vergessen werden - die literarische Neuentdeckung der letzten Jahre. (Hanser Verlag). Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

9.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Lesung. Anna Mitgutsch – „Wenn du wiederkommst“. Sie wollten vernünftig lieben, mit Maß und Respekt. Leidenschaftlich und doch voller Achtung für die Freiheit des anderen. Ein ganzes Leben haben Jerome und die Erzählerin von Anna Mitgutschs neuem Roman gebraucht, um ein Liebespaar zu werden, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. Doch dann stirbt Jerome plötzlich, und die Erzählerin versucht mit einer eindringlichen, bewegenden Totenklage, das Versprechen eines Neuanfangs einzulösen, über den Tod hinaus. (Luchterhand Literaturverlag). Moderation: Günter Höfler (Uni Graz). Eintritt frei. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

11.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Vortrag. Dr. Christa Gürtler: „Über Marlene Streeruwitz und Margit Schreiner“. In Kooperation mit dem Pädagogischen Institut des Bundes. 14.30-17.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

15.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Buch- und Verlagspräsentation. Erwin Einzinger, Richard Obermayr. Der Jung und Jung Verlag präsentiert Autoren und ihre neuen Bücher: Erwin Einzinger „Von Dschalalabad nach Bad Schallerbach.“ Und Richard Obermayr „Das Fenster“. 19.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

16.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Kommentierte Lesung. Grundbücher der österreichischen Literatur ab 1945. Elias Canetti: „Masse und Macht“ (Claassen Verlag, Hamburg 1960). Kommentierte Lesung: Dororn Rabinovici (Wien). Vortrag: Laszlo F. Földenyi (Budapest). 19.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

21.3. --- Markuskirche Gründberg Poetische Feierstunde. „s mühlvieaddla nibelungenliad“. Wir feiern mit meinem 2009 erschienenen Epos „s mühlvieaddla nibelungenliad“ herausgegeben in der Bibliothek der Provinz, in der Markuskirche Gründberg in Linz Urfahr, eine poetisch harmonische Stunde. Musikalisch krönen den Abend mit erlesenen Melodien meine Freunde „D Mühlviertler Okarinamusi“ und Pater Werner Hebeisen SJ – Schoßharfe. 17 Uhr. Gründbergstrasse 2, 4040 Linz.

23 .3. --- Literaturhaus im StifterHaus Lesung. Südosteuropa: Eine Kulturreise. Literaturreise auf den Balkan. Zweisprachige Lesung: Fatos Kongoli (Albanien): „Kalda“, Edo Popovic (Kroatien): „Hundehaut“ (Peau de chien). Die deutsche Übersetzung liest Ferry Öllinger (Schauspieler). Moderation: Prof.. Dr. Elisabeth von Erdmann (Universität Bamberg). Veranstalter: Genera´ldirektion Erweiterung der Europäischen Kommission. 19.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

25. 3. --- Literaturhaus im StifterHaus Mittagslesung und Mittagstisch. „Zu Gast bei Stifter“: Zugabe. Robert Stähr liest aus seinem Werk. Anschließend wird zu einem Teller Zucchinicremesuppe geladen. 12.30 bis 13.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

25.3. --- Literaturhaus im StifterHaus Nextext: „Paravent. Bewährt. Legendär. Traditionsreich. … und trotzdem immer neu und niemals langweilig!“ Diesmal in der von nextext organisierten Ausstellung „atasonglessepa“. Zu Gast: Sonja Tollinger, Grzegorz Kielawski, KünstlerInnen der Ausstellung „atasonglessepa“. Musik: tba. Veranstaltungsreihe „nextext“ Jugend im StifterHaus. 19.30 Uhr. Adalbert-Stifter-Platz 1, 4020 Linz.

31.3. --- Landesstudio ORF Lesung. Andrea Winkler – „Drei, vier Töne, nicht mehr“. Andrea Winkler zählt zu den am meisten beachteten Schriftstellerinnen der jüngeren Generation in Österreich. In ihrem neuen Roman setzt eine Frau elf Mal an, sich zu erinnern. Sie leidet an dem Verlust eines geliebten Menschen, an einer heftigen Verletzung und einem Abschied, der nicht stattgefunden hat. Gerade diese Erschütterung und die Angst, sich selbst verloren zu gehen, werden zum Motor ihrer Erinnerungen, die von den Begegnungen geblieben sind. Egal, ob sie innehält in einem Park, eine Straße entlanggeht oder auf einer Schaukel sitzt, immer spricht sie mit dem Abwesenden, als wäre er noch hier und die Geschichte ihrer Liebe könne noch einmal beginnen. (Zsolnay Verlag). Europaplatz 3, 4021 Linz.

Melk

19.3. --- Tischlerei Melk - Kulturwerkstatt Lesung. Alfred Komarek – „Polt“. Für Simon Polt, Gendarmerieinspektor im frei gewählten Ruhestand, hat sich viel geändert: Beruflich geht er neue Wege, und die gemeinsame Zukunft mit seiner Langzeitfreundin Karin Walter erscheint unvermutet in einem völlig neuen Licht. Zur Polizei, die nunmehr über die kleinen Dörfer im Wiesbachtal wacht, hat Polt kaum noch Kontakt - nur mit Norbert Sailer ist er befreundet, einem Ordnungshüter ganz nach seinem Geschmack. Doch nach einem gemeinsamen Abend der beiden Männer ist es mit der Ruhe in Polts Leben wieder vorbei: Die Männer stolpern über die Leiche eines Mannes, den niemand gekannt haben will, und über den einige doch mehr zu wissen scheinen, als sie zugeben. Und Polt ist plötzlich nicht nur Zeuge, sondern zugleich Verdächtiger eines Verbrechens ... (Haymin Verlag). 20 Uhr. Abt-Karl-Straße, 3390 Melk.

Radstadt

9.3. --- Das Zentrum Lesung. Reinhard Kaiser-Mühlecker – „Magdalenaberg“. Der Jürgen-Ponto-Preisträger Reinhard Kaiser-Mühlecker überzeugte 2008 mit seinem Debüt „Der lange Gang über die Stationen“, über den Richard Kämmerlings in der Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: „Ein Buch, das genauso aus der Zeit gefallen scheint wie seine Hauptfigur, und das genauso unvergesslich bleibt.“ Sein zweiter Roman „Magdalenaberg“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach dem Tod seines Bruders ganz neu über sein Leben, seine Vergangenheit und sich selbst nachdenken muss. In Kooperation mit der Leselampe, Salzburg. 19.30 Uhr. Margarete Schütte-Lihotzky-Platz 1, 5550 Radstadt.

Salzburg

2.3. --- Literaturhaus Lesung. Andrej Kurkow – „Der Milchmann in der Nacht“. „Der Milchmann in der Nacht“ ist dreifache Liebesgeschichte, schwarze Komödie, Krimi und politische Satire zugleich – ein Roman mit so vielen Pointen, Wendungen und Geschichten wie Sterne in der Milchstraße. Lesung in deutscher Sprache. Moderation: Anna Artwinska. 20 Uhr. Eizenbergerhof, Strubergasse 23, 5020 Salzburg.

11.3. --- Literaturhaus Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. (Hanser Verlag). 20 Uhr, Strubergasse 23, 5020 Salzburg.

13.3. --- ARGEkultur PoetrySlam. Die Slammer erobern die Stadt! Namhafte PoetInnen aus ganz Österreich sowie internationale Gäste performen auf der Bühne und geben alles im Kampf um die Gunst des Publikums. Mit den Slam-Virtuosen Melissa Rose (USA), Lee Knight Jr. (USA), Harry Kienzler (D), Markus Köhle (A), Anke Fuchs (D), Florian Cieslik (D), Lars Ruppel (D). Eintritt 5 €. 20 Uhr. Josef-Preis-Allee 16, 5020 Salzburg.

15.3. --- Literaturhaus Lesung. Michael Köhlmeier – „Mitten auf der Straße“. Michael Köhlmeiers Erzählungen beginnen oft mit einem schlichten, ganz einfachen Satz, und doch ist man sofort mittendrin: „Ich hatte einen Fehler begangen, einen empfindlichen.“ Es geht in diesen Geschichten nicht um die ganz großen Themen, es geht um das, was nebenbei und zwischendurch passiert. Die Erzählung „Auf Bücher schießen und andere Kleinigkeiten“ handelt von einem Traum, „Mut am Nachmittag“ von einem Mann, der traurig ist. „Ein freier Nachmittag“, „Unterhaltungen in der Küche“ - davon erzählt der Autor meisterhaft, und irgendwann kommt dem Leser der Verdacht, dass es hier vielleicht doch um das ganze Leben geht. Sein großer Roman „Abendland“ hat Kritiker wie Leser begeistert; in diesem Band, in dem auch sechs neue Erzählungen enthalten sind, kann man sich überzeugen, dass Michael Köhlmeier immer schon eines war: der Meister der kleinen Form. (Deuticke Verlag). 20 Uhr. Strubergasse 23, 5020 Salzburg.

Schlüßlberg

11.3. --- Hoftheater Tegernbach Lesung. Reinhard Kaiser-Mühlecker – „Magdalenaberg“. Der Jürgen-Ponto-Preisträger Reinhard Kaiser-Mühlecker überzeugte 2008 mit seinem Debüt „Der lange Gang über die Stationen“, über den Richard Kämmerlings in der Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: „Ein Buch, das genauso aus der Zeit gefallen scheint wie seine Hauptfigur, und das genauso unvergesslich bleibt.“ Sein zweiter Roman „Magdalenaberg“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach dem Tod seines Bruders ganz neu über sein Leben, seine Vergangenheit und sich selbst nachdenken muß. 20 Uhr. Tegernbach 20, 4707 Schlüßlberg.

St. Pölten

31.3.--- Cinema Paradiso Lesung und Konzert. Otto Tausig und Klezmer Connection Trio. Ein vergnüglicher Abend jiddischer Kultur. Der große Otto Tausig, bekannt für seine brillanten literarischen Parodien, liest Heiteres von jüdischen Autoren und Musikern. Das Klezmer Conection Trio spielt dazu auf. Im Herbst 2009 wurde der Österreichische Schauspieler und Regisseur Otto Tausig mit dem Nestroy-Theaterpreis für sein Lebenswerk geehrt und war zuletzt auf unserer Kinoleinwand regelmäßig zu sehen („Epsteins Nacht“, „Das Vaterspiel“, „Love Comes Lately“, den wir im Filmfrühstück noch einmal zeigen). Die passende Musik kommt von Mitgliedern der Klezmer Connection. Kaum ein anderes Ensemble steht mehr für emotionsgeladene und kraftvolle Hingabe an Klezmer. Auf einer ständigen Gratwanderung zwischen Lebensfreude, Traurigkeit und Sinnlichkeit entstehen virtuose Klanggemälde. Eintritt VVK 8-10 € Club Paradiso und Thalia Card 2 € ermäßigt + freiwillige Spenden für „Physicians for Human Rights“. Karten unter 02742/21400 und in allen Bank Austria Filialen. Beginn 20 Uhr. Rathausplatz 14, 3100 St. Pölten.

Waidhofen an der Ybbs

4.3. --- Großer Rathaussaal Lesung. Paulus Hochgatterer – „Das Matratzenhaus“. Frühlingsidylle in Furth am See, einer Kleinstadt in Österreich. Doch damit ist es mit einem Schlag vorbei, als eine rätselhafte Serie von Kindesmisshandlungen die Bewohner der Stadt in Unruhe versetzt. Der Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs versuchen fieberhaft, den Täter zu finden, bevor die Sache noch weiter eskaliert. Das ungewöhnliche Ermittlerduo aus Hochgatterers Bestseller „Die Süße des Lebens“ geht in diesem literarischen Krimi ein weiteres Mal auf gemeinsame Spurensuche. (Hanser Verlag). 19 Uhr. Oberer Stadtplatz 28, 3340 Waidhofen an der Ybbs.

Wels

10.3. ---Thalia Buchhandlung Lesung. André Pilz – „Man Down“. Kai ist 25 und am Ende: Nach einem schweren Arbeitsunfall findet er keinen Job mehr, seine Wohnung ist ein Loch, seine Einkommensquelle heißt Hartz 4 und sein einziger Trost sind Allkohol und Drogen, mit denen ihn sein türkischer Freund Shane versorgt. Und da sind noch Shanes Brüder, die Kai Geld geliehen haben und ihn nun zwingen, für sie Drogen aus Zürich nach München zu schmuggeln. André Pilz erzählt eine große Geschichte, eine Geschichte von Liebe und Gewalt, von Freundschaft und Betrug, von Leidenschaft und Rebellion, die Geschichte einer verlorenen Generation in unserer Wohlstandsgesellschaft. Eintritt frei. 19.30 Uhr. Schmidtgasse 27, 4600 Wels.

Wien

1.3. --- Alte Schmiede Lesung. Dicht-Fest gemeinsam mit der Grazer-Autorinnen-Autoren-Versammlung. Moderation: Christine Huber(GAV). Petra Ganglbauer (Wien) „Die Überprüfung des Meeres“ (Edition Art Science); Günter Kaip (Wien) „Katarakte“ (arovell); Toni Kleinlerchner (Wien) „uguisu in den büschen“ (Manuskript); Nikolaus Schreibner (Wien) „der beutegreifer (etcetera 36); Josef Linschinger (Traunkirchen): „Poesie der Vokale“ (Bibliothek der Provinz); Herbert J. Wimmer (Wien) „Grüner Anker (kolik 45)“. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

2.3. --- Buchhandlung Morawa Lesung. Paulus Hochgatterer – „Das Matratzenhaus“. Frühlingsidylle in Furth am See, einer Kleinstadt in Österreich. Doch damit ist es mit einem Schlag vorbei, als eine rätselhafte Serie von Kindesmisshandlungen die Bewohner der Stadt in Unruhe versetzt. Der Psychiater Raffael Horn und Kommissar Ludwig Kovacs versuchen fieberhaft, den Täter zu finden, bevor die Sache noch weiter eskaliert. Das ungewöhnliche Ermittlerduo aus Hochgatterers Bestseller „Die Süße des Lebens“ geht in diesem literarischen Krimi ein weiteres Mal auf gemeinsame Spurensuche. 19Uhr. Wollzeile 11, 1010 Wien.

2.3. --- Galerie Heinrich Erstes Wiener Lesetheater: „Blaue Stunde“. Thema diesmal Mütter & Töchter. Jeder kann Texte mitbringen, vorlesen, vorlesen lassen. 19.30 Uhr. Thaliastraße 12, 1160 Wien.

2.3. --- Hauptbücherei am Gürtel Podiumsgespräch. Gregor Mayer, Bernhard Odehnal – „Aufmarsch. Bei den Rechtsextremen im Osten“. Podiumsgespräch mit Gregor Mayer (profil, Standard, dpa), Bernhard Odehnal (Mitteleuropa-Korrespondent, Tagesanzeiger) und Elisa Vass (ORF, Moderation). Rechtsradikale Parteien und neofaschistische Gruppen werden zu einem immer größeren Problem im Osten der EU. Wahlsiege in Ungarn und Polen machen ebenso Schlagzeilen wie die blutige Jagd auf Minderheiten durch paramilitärische Gruppen oder Skinheads. Gregor Mayer und Bernhard Odehnal beobachten seit Jahren die wachsende Bedrohung, ihre Reportagen beleuchten die rechtsextreme Szene in Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Polen, Kroatien und Bulgarien. Ideologische Hintergründe werden ebenso analysiert wie die brisanten Querverbindungen zu rechtsradikalen Gruppen in Deutschland und Österreich. 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

3.3. --- Burgtheater Lesung. Herta Müller – „Atemschaukel“. Die Literaturnobelpreisträgerin 2009 Herta Müller liest aus ihrem neuen Roman. Einführung und Gespräch: Kurt Neumann und Plinio Bachmann. In Zusammenarbeit mit Alte Schmiede, Wien, und Carl Hanser Verlag, München. 20 Uhr. Dr.-Karl-Lueger-Ring 2, 1010 Wien.

3.3. --- Thalia Buch & Medien Lesung. Christian Mähr – „Alles Fleisch ist Gras“ Durch einen Sturz über die Stiege stirbt Roland Mathis, der widerwärtige Schnüffler, der Anton Galba und seine heimliche Geliebte mit ihrem Verhältnis erpresst hatte. In Panik lässt Galba, Leiter der Abwasserreinigungsanlage Dornbirn, die Leiche im Häcksler verschwinden. Der den Fall untersuchende Polizist Nathanael Weiß verdächtigt Galba von Anfang an. Allerdings gibt es auch in seinem Umfeld einen Widerling, den er gerne loswerden würde. Galba muss notgedrungen mitmachen, doch für Weiß ist das erst der Anfang: Es gilt, Schädlinge der Gesellschaft auszurotten. Christian Mähr erzählt in diesem bitterbösen Krimi aus Österreich von Moral und Mordlust in der Kleinstadt. (Hanser Verlag). 19 Uhr. Mariahilferstraße 99, 1060 Wien.

3.3. --- Hauptbücherei am Gürtel Lesung. Alain Mabanckou – „Black Bazar“. In seinem Kultroman Black Bazar entfaltet Alain Mabanckou das furiose Panorama eines multiethnischen Paris, in dem große und kleine Vorurteile und Rassismen ebenso eng zusammenleben (müssen) wie die weißen, schwarzen und arabischen Communities. Der Erzähler ist ein weithin respektierter Experte des Weiblichen, das Problem ist nur, dass seine eigene Frau mit einem Bongo-Spieler durchgebrannt ist, und so beginnt er, seinem Tagebuch sein Herz auszuschütten: polemisch, komisch und wild assoziierend erzählt er über seinen Nachbarn, der alle Schwarzen hasst, obwohl er selbst einer ist, über den arabischen Ladenbesitzer, der sich als Retter der abendländischen Kultur aufspielt und zugleich glühender Anhänger eines afrikanischen Diktators ist, über seinen Alltag als Schwarzer in Paris. Alain Mabanckou, geboren 1966 in der Republik Kongo, ab 1989 Jura-Studium in Paris, dann Arbeit als Jurist. 1998 erscheint sein Debütroman „Bleu Blanc Rouge“ (Grand Prix littéraire d’Afrique), 2006 „Mémoires de porc-épic“ (Prix Renaudot). Lebt in Paris und Los Angeles, lehrt an der University of California französische Literaturwissenschaft. 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

4.3. --- Bücherei Alt-Erlaa Lesung. Max Mayerhofer und David Czifer lesen Texte von Joseph Roth. Die beiden Schauspieler bringen nicht nur Ausschnitte aus den bekannten Werken wie der „Kapuzinergruft“ und dem „Radetzkymarsch“, sondern stellen auch das journalistische Werk und einige Kurzgeschichten vor, wo neben dem geschichtlichen Hintergrund auch der Humor nicht zu kurz kommen wird. 19 Uhr. Anton-Baumgartner-Straße 44, 1230 Wien.

4.3. – 5.3. --- Alte Schmiede Colloquium. Gemeinsame Erkundungen des literarischen Werkes Julian Schuttings auf der Basis von kurzen Lesungen des Autors aus „Nachtseitiges“,„Jahrhundertnarben“ und „An den Mond“ durch Klaus Amann (Literaturwissenschafter, Universität Klagenfurt), Franz Josef Czernin (Dichter, Rettenegg) und Astrid Graf (Lektorin, Salzburg). Moderation: Martin Kubaczek (Schriftsteller und Literaturwissenschafter, Wien), Abschlussgespräch mit Lesung des Autors aus „Am Schreibplatz“ (Jung und Jung Verlag, 2010), ein Projekt vom Stadtinstitut für Literarische Forschungen der Alten Schmiede. Julian Schutting nimmt mit seinem seit 1973 publizierten und um die 40 Buchpublikationen und mehrere Hörspiele umfassenden Werk eine singuläre Stellung in der österreichischen Gegenwartsliteratur ein. Seine bis an die äußersten Grenzen der syntaktischen Möglichkeiten der Sprache geführten Texte bilden zugleich Ausgangs- und Zielpunkte extremer gedanklicher Spannungen zwischen Wahrnehmung realer Gegebenheiten und Imagination materieller und ideeller Möglichkeiten. Schutting hält auf die Art des „sic et non“ der scholastischen Tradition eine stete Erwägung der Phänomene in Gang, die von groben Denkmustern und manifester Gewalt bis zu transzendierender Überhöhung und zu ans Himmlische rührende Grade der Verzückung reichen. Letztlich führt diese Art der Auseinandersetzung, die vor einer radikalen Befragung „kanonisierter“ Sätze und Gewissheiten nicht zurückschreckt, zur Lehre der „Doppelten Wahrheiten“ zurück, der Schutting eine adäquate Ausdrucksform gewinnt, die als literarische Disputation verstanden werden kann. 18 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

5.3. --- Hauptbücherei am Gürtel Lesung und Buchpräsentation. „Schlager & Treffer“. Es lesen Friederike Mayröcker, Andreas Okopenko, Burghart Schmidt und Klaus Kufeld. Franz Koglmann spielt Flügelhorn. Moderation: Christian Baier. Die sechste Anthologie der Edition Splitter beschäftigt sich mit dem Thema Schlager und Treffer. Darin untersuchen AutorInnen, MusikerInnen, WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen ein Phänomen der Massenkultur, allerdings nicht allein im Hinblick auf Marktgesetze. Der Schlager drückt Grundbedürfnisse des Menschen aus, die sich bei näherer Betrachtung mit dem Instinkt- und Triebleben der Spezies decken und deren Überleben innerhalb evolutionshistorischer Prozesse gesichert haben. 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

8.3. --- Alte Schmiede Autorenlabor. Ruth Schweikert (Zürich) „Soll und Haben des zivilen und literarischen Lebens im Jahr 2003“. Ein zweifacher Bericht, Nico Bleutge (Berlin) Beitrag zum Essay in Fortsetzungen – im Rahmen von „Doppelte Buchführung. Leben und Schreiben in Zeiten der Konkurrenzgesellschaft“ - XIII. Autorenlabor der Alten Schmiede (2009/10). 10. Abend des Projektes. Konzept und Durchführung: Martin Prinz. „Wenn ich wenig Geld habe, verliere ich den Großmut und die besondere Qualität der Großzügigkeit, dass ich mit meinen Einfällen verschwenderisch umgehen kann. Das heißt, es wird immer kleinteiliger, konzentriert sich immer mehr auf das Verwalten von schon Geschriebenem und traut sich nicht mehr auf die Zeit zu setzen, auf diesen langen Atem…“ So beschrieb etwa Richard Obermayr an einem der ersten Abende der „Doppelten Buchführung“ jene Zusammenhänge des Ökonomischen, Sozialen und Ästhetischen, um die es in meinem Autorenprojekt noch bis Ende des Jahres 2010 geht. Immer wieder ausgehend von der Frage, wie Bücher entstehen, was an und neben den Schreibtischen derer geschieht, die sie schreiben. Denn viel zu oft gibt es darüber erst posthum Auskunft. Und das nicht selten in einer Weise stilisiert und weichgezeichnet, dass selbst größte Entbehrungen der weichzeichnerischen Dramaturgie von Erfolgsgeschichten einverleibt werden (Martin Prinz). 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

8.3. --- tiempo nuevo Buchpremiere. Elfriede Hammerl – „Alles falsch gemacht“ Elfriede Hammerls Kolumnen, die seit 25 Jahren in der Zeitschrift „profil“ in Österreich erscheinen, sind mittlerweile ein Stück Zeitgeschichte; mit großem Engagement für sozial Benachteiligte und Randgruppen - wie zum Beispiel die Spezies Frau - kommentiert die Autorin darin mit Humor Szenen aus unserem Alltag. Gerne widmet sich Elfriede Hammerl auch medialen Erfindungen wie der „Power-Frau“, an der man vor allem eines gut zeigen kann: Frauen, denen es nicht spielend gelingt, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen, und die bei gleicher Leistung weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, haben eben einfach nur - alles falsch gemacht! (Hanser Verlag). 19 Uhr. Taborstraße 17a, 1020 Wien.

8.3. --- Buchhandlung Kuppitsch Lesung. Arno Geiger – „Alles über Sally“. Alfred und Sally sind schon reichlich lange verheiratet. Das Leben geht seinen Gang, allzu ruhig, wenn man Sally fragt. Als Einbrecher ihr Vorstadthaus in Wien heimsuchen, ist plötzlich nicht nur die häusliche Ordnung dahin: In einem Anfall von trotzigem Lebenshunger beginnt Sally ein Verhältnis mit Alfreds bestem Freund. Und Alfred stellt sich endlich die entscheidende Frage: Was weiß ich von dieser Frau, nach dreißig gemeinsamen Jahren? Arno Geiger, der international gefeierte Buchpreisträger aus Österreich, schreibt noch einmal den großen Roman vom Liebesverrat. Eine Geschichte von Ehe und Liebe in unserer Zeit. 19.30 Uhr. Schottengasse 4, 1010 Wien.

8.3. --- Hauptbücherei am Gürtel Lesung. Roger Smith – „Blutiges Erwachen“. Übersetzung und Moderation: Margit Maximilian (ORF, Zeit im Bild, Afrika-Expertin). Das amerikanische Ex-Model Roxy erschießt ihren Mann, einen zwielichtigen Waffenhändler, und gerät ins Fadenkreuz rivalisierender Banden. Es kommt zu einer brutalen Irrfahrt durch die Ghettos von Kapstadt – eine gnadenlose Welt aus Fressen und Gefressenwerden. Die beiden Gangster, die plötzlich unter Mordverdacht stehen, schwören auf Rache. Doch unverhofft findet Roxy einen Beschützer, den schwarzen Billy Afrika. Und sie alle haben Piper im Nacken, einen liebesbesessenen Psychopathen, der brutal entschlossen ist, sich das zu holen, was er für sein Eigentum hält. Niemand versteht es so eindringlich wie Roger Smith, die dunklen Seiten des heutigen Südafrika zu schildern. Roger Smith, geboren 1960 in Johannesburg, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent, lebt und arbeitet in Kapstadt. Sein Debüt „Kap der Finsternis“ steht auf der KrimiWeltBestenliste und wird derzeit verfilmt. 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

9.3. --- Bücherei Liesing Lesung. Abt Gregor Henckel Donnersmarck – „Wandelnde Zebrastreifen“. Abt Gregor Henckel Donnersmark präsentiert in der Bücherei Liesing sein Buch „Wandelnde Zebrastreifen“. 19 Uhr. Breitenfurter Straße 358, 1030 Wien.

9.3. --- Alte Schmiede Textvorstellungen. Elias Schneitter (Zirl/ T) „Skizzen einer Biografie rund um das Verschwinden des Central Dichters. Erzählung über das Schreiben“ (Skarabæus Verlag); Elisabeth Wäger (Wien) „Und i dr Mitti s Salz. Lyrik, Erzählungen, Dramolette in alemannischer Mundart“ (Skarabæus Verlag); Richard Wall (Engerwitzdorf, O.Ö.) „Unter Orions Lidern. Gedichte“ (Löcker Verlag). Reihe Textvorstellungen: Lesungen, Diskussion. Motto: reflektiert phantasiert. Redaktion und Moderation: Renata Zuniga. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

10.3. --- Volkstheater Lesung. Reinhard Kaiser-Mühlecker – „Magdalenaberg“. Der Jürgen-Ponto-Preisträger Reinhard Kaiser-Mühlecker überzeugte 2008 mit seinem Debüt „Der lange Gang über die Stationen“, über den Richard Kämmerlings in der Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: „Ein Buch, das genauso aus der Zeit gefallen scheint wie seine Hauptfigur, und das genauso unvergesslich bleibt.“ Sein zweiter Roman „Magdalenaberg“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach dem Tod seines Bruders ganz neu über sein Leben, seine Vergangenheit und sich selbst nachdenken muss. 19.30 Uhr. Schwarzer Salon, Neustiftgasse 1, 1070 Wien.

10.3. --- Alte Schmiede Lesung. Anna Mitgutsch – „Wenn Du wiederkommst“. Einleitung und Gespräch mit der Autorin: Günter Höfler (Universität Graz) in Zusammenarbeit mit dem Luchterhand Literaturverlag. Sie wollten vernünftig lieben, mit Maß und Respekt. Leidenschaftlich und doch voller Achtung für die Freiheit des anderen. Ein ganzes Leben haben Jerome und die Erzählerin von Anna Mitgutschs neuem Roman gebraucht, um ein Liebespaar zu werden, das den eigenen hohen Ansprüchen genügt. Doch dann stirbt Jerome plötzlich, und die Erzählerin versucht mit einer eindringlichen, bewegenden Totenklage das Versprechen eines Neuanfangs einzulösen, über den Tod hinaus. Anna Mitgutsch schreibt über den Riss, der sich zwischen Privatheit und Öffentlichkeit auftut, zwischen Streben nach Glück und Zerbrechen an gesellschaftlichen Strukturen, die der Fürsorge und dem Mitleid abhold sind. Ihre Frauen finden sich zurückgestoßen in die Vereinzelung, es bleibt ihnen verwehrt, Gleichgesinnte zu treffen. Sie bringen auch nicht die Kraft auf, ihre Einsamkeit loszuwerden. (Erich Hackl, Literatur und Kritik 2000). 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

10.3. --- Wein & Co. Bar Lesung Alfred Komarek – „Polt“. Für Simon Polt, Gendarmerieinspektor im frei gewählten Ruhestand, hat sich viel geändert: Beruflich geht er neue Wege, und die gemeinsame Zukunft mit seiner Langzeitfreundin Karin Walter erscheint unvermutet in einem völlig neuen Licht. Zur Polizei, die nunmehr über die kleinen Dörfer im Wiesbachtal wacht, hat Polt kaum noch Kontakt - nur mit Norbert Sailer ist er befreundet, einem Ordnungshüter ganz nach seinem Geschmack. Doch nach einem gemeinsamen Abend der beiden Männer ist es mit der Ruhe in Polts Leben wieder vorbei: Die Männer stolpern über die Leiche eines Mannes, den niemand gekannt haben will, und über den einige doch mehr zu wissen scheinen, als sie zugeben. Und Polt ist plötzlich nicht nur Zeuge, sondern zugleich Verdächtiger eines Verbrechens ... (Haymin Verlag). 19.30 Uhr. Stephansplatz, 1010 Wien.

10.3. --- Buchhandlung Morawa Lesung. Martina Leibovici-Mühlberger – „Wie Kinder wieder wachsen“. Erziehung beginnt schon lange, bevor Kinder sprechen lernen. Von Geburt an ahmen sie Verhaltensweisen ihrer Umwelt nach, auch wenn sie diese noch nicht verstehen. Ergebnisse einer Studie der Yale Universität zeigen aber auch, dass die Fähigkeit zur Imitation bei Kindern zu Verwirrung führen kann, wenn Erwachsene Dinge unorganisiert angehen. Lassen Sie uns nun kurz die Welt durch Kinderaugen beobachten und die Perspektive wechseln, eine kurze Bestandsaufnahme: mangelnde Rollenbilder, adoleszente Eltern, zerbröckelnde Familien, Schönheitswahn. Das unbeschwerte Kindsein wird immer früher beendet. Unsere eigene Reaktion ist eine sehr kindliche: Wir verschließen die Augen und hoffen, dass alles wieder gut ist, wenn wir sie wieder öffnen. Politik, Eltern und Lehrer schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Viele Eltern erleben ihre Aufgabe als schweres Handwerk. Zu Recht , sagt Martina Leibovici-Mühlberger: Elternschaft ist damit zu vergleichen, dass man in ein Flugzeug einsteigt und es fliegen muss. Man sitzt nicht mehr auf dem Passagiersitz, sondern plötzlich im Cockpit. Sie schafft ein Bewusstsein dafür, dass Eltern heute unter schwierigen Ausgangsbedingungen operieren, und stellt den Bezug zur neuesten wissenschaftlichen Forschung her. Wie soll man Kinder heute nur großziehen, fragt man sich. Vielleicht nicht großziehen, sondern einfach nur wachsen lassen, meint Martina Leibovici-Mühlberger. 19.30 Uhr. Wollzeile 11, 1010 Wien.

11.3. --- Alte Schmiede Lesung. Ferdinand Schmatz – „Quellen“. Ferdinand Schmatz (Wien; H.C.Artmann Preis 2006, Ernst Jandl Preis 2009) liest aus seinem Gedichtband (Haymon Verlag, 2010). Einleitung und Gesprächsführung: Elisabeth von Samsonow (Universität der Künste, Wien). In einem lyrischen Triptychon betritt Ferdinand Schmatz ein Boot aus Worten, das die Donau von den Quellen bis zur Mündung hinabgleitet, den Blick gerichtet auf die Ufer, an denen sich Natur und Zivilisation, Garten und Stadt gegenüberstehen. Im Rauschen des Flusses, im Palast der Sprache erklingen Echos der Welt; Musik, Kunst und Literatur sind jene Quellen, aus denen Ferdinand Schmatz Denk- und Sprachmaterial für seine Dichtung schöpft. Wendelin Schmidt-Dengler charakterisierte Ferdinand Schmatz’ Gedichte als sensibel und nicht gefühlsduselig, witzig und nicht spaßig, genau und nicht spröde, rätselhaft und nicht unklar, subjektiv und nicht diffus, formbewusst und nicht formalistisch. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

11.3. --- Buchhandlung Herder Lesung. Anna Ehrlich – „Karl Lueger“. Anlässlich des 100. Todestages des Politikers Karl Lueger erscheint diese Biografie als Beitrag zur kritischen Aufarbeitung der Geschichte Wiens. Anna Ehrlich ist promovierte Historikerin und Juristin. Sie ist Expertin für die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien. Einhundert Jahre nach Luegers Tod verschreibt sich Anna Ehrlich ebendieser Aufgabe, indem sie bislang unbeachtete oder falsch interpretierte Details aus Luegers Leben neu und unparteiisch aufgreift. Sie kommt zu einem überraschendem Ergebnis: Sein Wille zur Macht, sein Zynismus und sein Größenwahn liegen in seiner Kindheit begründet. Er selbst schuf das Bild vom Übervater, vom „politischen Walzerkönig", der sich in der aus eigener Kraft erworbenen Volksgunst wiegte. Mit seinen Reden riss er die Massen unwiderstehlich mit. Seine Anhänger priesen Lueger als den größten Bürgermeister von Wien, und tatsächlich hat er sich um diese Stadt höchst verdient gemacht. Seine Gegner warfen ihm vor, zur Erreichung seiner Ziele Mittel anzuwenden, die sich nicht rechtfertigen lassen. Eines dieser Mittel war der Antisemitismus, der völlig unterschiedliche Interessensgruppen einte. 19 Uhr. Wollzeile 33, 1010 Wien.

12.3. --- Literaturhaus Buchpräsentation. Bernhard Strobel – „Nichts, nichts“. Bernhard Strobel stellt seinen neuen Erzählband „Nichts, nichts“ vor. Einführung: Sebastian Fasthuber.19 Uhr. Seidengasse 13, 1070 Wien.

12.3. --- Hauptbücherei am Gürtel Literatursendung. Zu Gast: Kathrin Röggla, Wolf Biermann, Klaus Nüchtern, Moderation: Dieter Moor. Zu Widerständigkeit wurde er – scheint es zumindest – als Sohn eines jüdischen Kommunisten geboren. Wolf Biermann, einst unter viel Protest aus der DDR ausgebürgert, ist heute einer der berühmtesten Dichter und Liedermacher Deutschlands. Sein Name steht für unbeirrte Gesellschaftskritik, mit der er sich immer wieder Feinde machte. Biermann ist ebenso zu Gast in der nächsten Ausgabe von les.art, wie seine renommierte Salzburger Schriftstellerkollegin der jüngeren Generation, Kathrin Röggla. In einem früheren Erfolgsroman beschrieb sie die Generation Stress, die sich über Workflows und Outputs definiert. „Die Alarmbereiten“ heißt Kathrin Rögglas neue Sammlung von Kurzgeschichten über eine Welt im Ausnahmezustand und Menschen, die sich wie in einem Katastrophenfilm fühlen. Durch die Sendung führt wie immer Dieter Moor, Gastkritiker ist diesmal Klaus Nüchtern. Der Besuch dieser Veranstaltung ist nur mit Zählkarten möglich. Kartenbestellung unter info@buechereien.wien.at. 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

17.3. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Toni Innhauer – „Am Puls des Erfolgs“. In großer Offenheit berichtet Innauer über sein Leben im Spitzensport und gibt tiefe Einblicke in dessen Wesen und Mechanismen. Er erzählt die Geschichte seines Aufstiegs zum Volkshelden und berichtet über die Schattenseiten von Ruhm und Öffentlichkeit. Er gibt Einblick in die Hintergründe des Österreichischen Skisprungwunders und legt offen, wie die Erfolge von Schlierenzauer, Morgenstern, Loitzl & Co. geplant und umgesetzt wurden. Gleichzeitig kritisiert Innauer aber den Sport als Religionsersatz und wendet sich heftig gegen wertlose Erfolge durch Doping und Betrug. Mit scharfem Verstand und viel Emotion stellt der langjährige Sportdirektor des Österreichischen Skiverbands Zusammenhänge her, von denen jeder Leser persönlich profitieren kann: Wie man durch Niederlagen stark wird. Welche Voraussetzungen kontinuierlichen Erfolg ermöglichen. Wie Natur und Meditation dafür sorgen, den Kopf zum richtigen Zeitpunkt frei zu bekommen. Eintritt frei. 19 Uhr. Mariahilferstraße 99, 1060 Wien.

17.3. --- Alte Schmiede Lesung. Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945 – gemeinsame Reihe mit dem Adalbert-Stifter-Institut, Linz. Elias Canetti: „Masse und Macht“ (Claassen Verlag, 1960); Doron Rabinovici (Wien) kommentierte Lesung aus dem Buch. Laszlof. Földenyi (Budapest) Referat. Diskussion; Redaktion und Moderation: Klaus Kastenberger. Es gibt wenige Bücher des zwanzigsten Jahrhunderts, die das Wesen von Macht und Masse so tief erschlossen haben, wie der Band von Elias Canetti, der genau vor einem halben Jahrhundert erschienen ist. Die beiden, für das Jahrhundert höchst wichtigen Begriffe erforscht der Autor mit Hilfe von unterschiedlichen Disziplinen: Anthropologie und Ethnologie spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle wie Soziologie, Geschichte oder eben Politologie. Dennoch ist es keine wissenschaftliche Monographie wie auch keine systematische Aufarbeitung dieser beiden Begriffe. Es ist eher ein Essay im klassischen Sinne; mit Hilfe von Analogien aus der gesamten dokumentierten Geschichte der Menschheit plädiert Canetti mit Leidenschaft für eine Überschreitung jener Schranken, die im modernen Zeitalter unsere Aussicht auf die metaphysischen Grundlagen der menschlichen Existenz verschlossen hatten. Ohne diese Aussicht aber droht die Gefahr, dass die gesamte humane Existenz den Bestimmungen von Macht und Masse unterworfen bleibt. Ein Buch, das aufklärt, ohne dass es dabei irgendeiner Ideologie zum Opfer fiele (László Földényi). Zur Vorbereitung des Elias Canetti gewidmeten Autorenseminars, das im Mai 1979 von Franz Schuh für die Alten Schmiede, mit einem gemeinschaftlichen Abend in der österreichischen Gesellschaft für Literatur, konzipiert und durchgeführt worden war, hatte Elias Canetti u.a. geschrieben: „Herr Schuh ist einer der wenigen Kritiker, die ich wirklich schätze. Sie haben auch ganz recht, wenn Sie „Masse und Macht“ für das wichtigste meiner Bücher halten“. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

17.3. --- Verein Kitsch & Kontor Rabenhof Theater Lesung. Ian Rankin – „Ein reines Gewissen“. Die Beamten der „Internen Ermittlungen“ haben innerhalb der Polizei keinen leichten Stand, schließlich nehmen sie ihre eigenen Kollegen ins Visier. Daher will auch bei Malcolm Fox und seinem Team in Edinburgh keine Feierstimmung aufkommen, als sie wieder einmal einen korrupten Officer überführen konnten. Auch private Probleme machen Fox das Leben schwer: Sein zunehmend gebrechlicher Vater Mitch lebt in einem Pflegeheim, und Schwester Jude deckt ihren Lebenspartner, der sie vermutlich schlägt. So stürzt sich Fox nur zu gern in den nächsten Fall: Ein Polizist steht unter Verdacht, Kinderpornographie zu verbreiten, und Fox wird auf ihn angesetzt. Doch je näher er dem Mann kommt, desto mehr ist er von dessen Unschuld überzeugt. Und als sich Fox plötzlich mit dem Vorwurf des Mordes konfrontiert sieht, sitzen Jäger und Gejagter im selben Boot … (Manhattan). Deutscher Text: Heikko Deutschmann. 20 Uhr. Rabengasse 3, 1030 Wien.

17.3. --- Bücherei Billrothstraße Lesung. Nikolaus Luttenfeldner – „Die unsichtbare Insel“. Ein junger Döblinger Schriftsteller liest aus seinem Erstling. 19 Uhr, Billrothstraße 32, 1190 Wien.

18.3. --- Alte Schmiede Lesung. Barbara Frischmuth – „Die Kuh, der Bock, die Geiss und ihr Liebhaber“. Barbara Frischmuth (Altaussee) liest aus ihren neuen Fabeln „Die Kuh, der Bock, die Geiss und ihr Liebhaber“ (Aufbau Verlag, 2010). Einleitung und Gespräch mit der Autorin: Herbert Maurer (Wien) in Zusammenarbeit mit dem Aufbau Verlag. Barbara Frischmuth nimmt mit ihrem fabelhaften Erzählspiel eine Spur auf, der sie in ihrem Werk bereits mehrfach gefolgt war und die sie zu Zwischenwesen verschiedenster Ausprägung geführt hatte. Die von Mythen und Märchen vorgezeichneten Mehrfachidentitäten und Grenzüberschreitungen lassen das „Andere“ als Spiegel und parabelartiges Erkenntnismittel für das „Eigene“ erscheinen. Die Form der Tierfabel ist eine leichtfüßige und lustvoll-sprachspielerische Variante des gesamten Genres, in dem sich Frischmuth u.a. mit ihren „Mörderischen Märchen“, dem Erzählungsband „Wassermänner“, mit der Bildergeschichte „Machtnix oder Der Lauf, den die Welt nahm“ und nicht zuletzt mit ihrer großen „Sternwieser“-Trilogie in ganz unterschiedlicher Weise bewegt hat. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

18.3. --- Buchhandlung Morawa Lesung. Helmut Reinalter – „Die Weltverschwörer“. Geheime Gesellschaften machen Weltpolitik. Diese Behauptung findet sich in zahlreichen literarischen Werken und populärwissenschaftlichen Büchern, die die Hintergrundkräfte der Geschichte aufzeigen und ihr Wirken erklären möchten. Dahinter verbirgt sich die Vorstellung, dass geheime Mächte am Werk sind, die Politik gestalten und bestimmen, und dass die Welt von konspirativen Gruppen gelenkt wird. Dieses Buch entführt Sie in die Welt des Verschwörungsdenkens und legt die wissenschaftlichen Fakten über die Verschwörung der Templer, der Aufklärer, der Illuminaten, der Jakobiner, der Sozialisten und Kommunisten und die angebliche Weltverschwörung der Juden und Freimaurer offen. Was steckt hinter den Mythen über die Einflüsse der Weltverschwörer auf Politik und Wirtschaft? Welche geheimen Gesellschaften gibt und gab es wirklich? Wo haben sie ihre Wurzeln? Was sind ihre Ziele, und wollen Sie wirklich die Weltherrschaft an sich reißen? Helmut Reinalter beleuchtet die faszinierende Geschichte der Verschwörungstheorien, geht auch auf ganz aktuelle Theorien ein und beurteilt sie kritisch aus der Perspektive des Aufklärers und Rationalisten. 19.30 Uhr. Wollzeile 11, 1010 Wien.

18.3. --- Weinkeller „Zum 6er“ Lesung. Hermann Bauer – „Verschwörungsmelange. Ein Wiener Kaffeehauskrimi“. Die traditionsreichen Wiener Bezirksfußballvereine „Floridsdorfer Kickers“ und „Eintracht Floridsdorf“ beabsichtigen zu fusionieren. Vor allem die Anhänger der Eintracht können sich damit nicht abfinden und verschwören sich während einer Versammlung im Café Heller einmütig gegen die Pläne. Kurz darauf entdeckt Chefober Leopold den stärksten Verfechter der Fusion, Wolfgang Ehrentraut, erstochen hinter einem Fußballtor des Eintracht-Sportplatzes. Leopold findet heraus, dass der Funktionär nicht nur im Fußballverein etliche Feinde hatte. Eintritt frei. 19 Uhr. Sandgasse 6, 1190 Wien.

22.3. --- Alte Schmiede Lesung und Gespräch. Thomas Glavinic – „Das Leben der Wünsche“, Roman (Hanser Verlag, 2009). Mit der AG Germanistik für Literaturgruppen in Wiener Gymnasien. Redaktion und Moderation: Martin Kubaczek. Restplätze für das allgemeine Publikum. 16.30 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

22.3. --- Alte Schmiede Lesung. Ulrich Schlotmann – „Die Freuden der Jagd“. Literarische Monumente der Gegenwart: „Die Freuden der Jagd“ (1096 Seiten, Urs Engeler Editor, 2009) von Ulrich Schlotmann. Herbert J. Wimmer (Wien) Kommentar und Führung durch den Romankomplex. Auf der Flucht vor einer immer komplexer, immer unverständlicher werdenden Welt begibt sich ein Mann in den Wald, direkt auf das Terrain einfacher Wahrheiten und altbewährter, fundamentalistischer – sprich: sexistischer, rassistischer und religiöser Positionen. Sein Weg zum finsteren Herzen des Waldes, da er mit sich und der Welt in Einklang zu leben hofft, entwickelt sich immer mehr zu einem Höllentrip in die Abgründe der menschlichen Seele. Links und rechts des Weges harren seiner Abenteuer von manchmal märchenhaften, manchmal mythischen, selten banalen Ausprägungen. Philosophische Überlegungen, etwa die Praxis der Jagd betreffend, sind ihm Mittel zur Erbauung, doch über den Umweg der Sprache, in die er seine Gedanken zu kleiden versucht, hält der zersetzende Virus der Komplexität wieder Einzug in seinen Geist und zieht ihm vollends den Boden unter den Füßen weg. Orientierungslos in einer fragmentierten Welt wird er wohl noch ewig und drei Tage lang im Kreis herumwandern müssen, ohne jede Aussicht auf Erlösung, ohne die kleinste Verschnaufpause, ohne Halt. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

23.3. --- Thalia W3 Lesung. Michaela Karl – „Streitbare Frauen“. Lebenswege rebellischer Frauen, die ihr Gewissen über das Gesetz stellten. Wenn sie kompromisslos für ihre Überzeugung eintreten und sich über gesellschaftliche und politische Konventionen hinwegsetzen, sind Männer Helden – und Frauen fanatisch. Michaela Karl porträtiert Frauen, die wie Antigone im antiken Mythos ihr Gewissen über das Gesetz stellten. Die sich couragiert für Frauen- und Menschenrechte, für Freiheit und Frieden einsetzten – wenn nötig, auch mit Gewalt. Ihr hoher moralischer Anspruch an sich selbst und andere bewahrte sie jedoch nicht vor Fehlentscheidungen, doch trugen sie ohne Furcht die Konsequenzen ihres radikalen Handelns. 19 Uhr. Landstraßer Hauptstraße 2a-2b, 1030 Wien.

24.3. --- Hauptbücherei am Gürtel. Lesung. Markéta Pilátová – „Wir müssen uns irgendwie ähnlich sein“. Moderation und Übersetzung: Mirko Kraetsch. Jaromír war Maruškas große Liebe. Das war vor dem Krieg, bevor er nach Übersee floh und sie zurückließ, bevor er in Brasilien Luiza heiratete, die Tochter deutscher Auswanderer. Doch dann ist der Krieg zu Ende, die Kommunisten halten Einzug in Prag und Maruška erreicht ein Brief aus Brasilien – der erste von vielen Briefen von Jaromír. Den letzten erhält sie nach seiner Todesanzeige, als Luiza eines Tages vor ihrer Tür steht. Mit zwei weiteren jungen Frauen, Rückkehrerinnen in dem Land, aus dem ihre Eltern ausgewandert sind, versuchen sie nun, die Teile ihres Lebens zu einem Ganzen zusammenzufügen. Markéta Pilátová, geboren 1973 in Prag, Studium der Romanistik und Geschichte. Autorin, Übersetzerin und Leiterin des Auslandsressorts der tschechischen Wochenzeitschrift „Respekt“. 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

24.3. --- Buchhandlung Morawa Lesung. Gerhard Haderer, Rupert Henning und Florian Scheuba – „Cordoba”. Stellen Sie sich einen Laden für deutsche kulinarische Spezialitäten vor, in dem es Sächsischen Kohlklump gibt und Schnudendunker und Tote Oma. Und das mitten in Österreich, wo an den Plakatsäulen und Hauswänden allerorts Sprüche wie Frankfurter ja, Schweinfurter nein! auftauchen und man die Piefkes wie die Ladenbetreiberfamilie Moelke inzwischen ziemlich satt hat, denn die Deutschen sind mittlerweile bei den Neuzuwanderern an erster Stelle. Aber Tomaten heißen in der Alpenrepublik immer noch Paradeiser, auch wenn im Salat letztlich alle gleich sind. Wenn der große und der kleine Bruder deutscher Sprache aufeinandertreffen, dann ist das eben immer ein Match. Wie damals. 1978. In Cordoba. Ein Kampf der Kulturen, bei der beide Seiten gnadenlos ihr Fett abkriegen humoristisch zugespitzt und satirisch auf den Punkt gebracht vom Autorenduo Rupert Henning und Florian Scheuba und dem Karikaturisten Gerhard Haderer. 19.30 Uhr. Wollzeile 11, 1010 Wien.

25.3. --- Stadttheater Lesung. Wolf Haas –  „Der Brenner und der liebe Gott“. Ob du es glaubst oder nicht. Der Brenner ist wieder da. Ein Comeback, wie es noch keines gab. Der Brenner, Expolizist und Exdetektiv, hat endlich einen guten Job gefunden. Noch nie im Leben hat er sich so wohl gefühlt. Aber es wäre nicht der Brenner, wenn es lange dauern würde, bis wieder was passiert. So sorgt eine Tafel Schokolade für eine Kettenreaktion, an deren Ende sieben Begräbnisse stehen. 19.30 Uhr. Herzog-Leopold-Straße 17,2700 Wiener Neustadt.

25.3. --- Alte Schmiede Lesung. Richard Obermayr – „Das Fenster“. Einleitung und Gespräch mit dem Autor: Paul Jandl (Wien). In Richard Obermayrs Literatur entzündet sich ein unnachgiebiges Ringen um Genauigkeit des sprachlichen Ausdruckes an einem überwachen Bewusstsein vom Da-Sein der Menschen und Dinge stets von neuem. So erreicht sie eine aufs äußerste gespannte, eine ins Innerste getriebene Intensität der Wahrnehmung und der Empfindung. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.

25.3. --- Akademietheater Vortrag. „Kakanien - Neue Republik der Dichter“. Rede von Dubravka Ugre in kroatischer Sprache mit deutschen Übertiteln mit anschließendem Gespräch in englischer Sprache. In Kooperation mit ERSTE Stiftung. 20 Uhr. Lisztstraße 1, 1030 Wien.

25.3. --- Amtshaus Margareten Lesung. Edith Kneifl – „Schön tot“. Eine hübsche Frau wird grausam getötet, eine junge Serbin kommt bei einer mysteriösen Gasexplosion ums Leben, eine dritte, die eigentlich keine Frau ist, entgeht dem Tod nur knapp. Dann schlägt der Serienkiller noch ein weiteres Mal zu ... Die rothaarige Romni Katharina Kafka, Kellnerin in einem Margaretner Café, verfolgt die Morde in ihrem Stadtviertel mehr mit Neugier als mit Schrecken. Doch als der geheimnisvolle Täter dann auch sie ins Visier zu nehmen scheint, nimmt sie selbst die Fährte auf. Gemeinsam mit ihrem Freund, dem exaltierten Transvestiten Orlando, verfolgt sie die Spuren des Täters quer durch Margareten. Immer enger wird der Kreis der Verdächtigen, die eines mit Sicherheit nicht sind: die üblichen … Vor dem lebendigen Hintergrund des Wiener „Grätzels“ Margareten legt Edith Kneifl einen Großstadtkrimi der besonderen Art vor: Ein spannender Psychothriller, garniert mit dem liebevoll ausgeschmückten Flair des Viertels rund um das Schlossquadrat und gewürzt mit einer guten Prise schwarzem Wiener Humor. (Haymon Verlag). 19.30 Uhr. Festsaal, Schönbrunner Straße 54, 1050 Wien.

25.3. --- Hauptbücherei am Gürtel Lesung. Bettina Balàka – „Auf offenem Meer“. Simone verachtet ihre Schwieger-Großmutter – eine Frau, die davon träumt, Adolf Hitler im Jenseits die Hand zu schütteln, und die Simone, der Enkelin eines Widerstandskämpfers, ihre „nicht-arische Physiognomie“ vorwirft. Aber was tun, wenn diese verhasste Ewiggestrige einem am Totenbett ihre Villa vermacht, ein prächtiges Haus mit großem Garten, ideal für eine junge Familie – mit dem einzigen Haken, dass es sich dabei um „arisierten“ Besitz handelt? Bettina Balàka erzählt von kleinen Helden und großen Feiglingen, von scheinbarer Freiheit und vermeintlichen Fesseln – und von der absurden Logik der Geschichte. Bettina Balàka, geboren 1966 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Theaterstücke und Hörspiele. Zuletzt erschienen „Eisflüstern“ Roman (2006) und „Schaumschluchten“ Gedichte (2009). 19 Uhr. Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien.

25.3. --- Bücherei Pappenheimgasse Lesung. Georg Elterlein – „Der Hungerkünstler“. Dieser spannende Entwicklungsroman handelt von einem jungen Mann, der den Tod sucht, aber das Leben findet. Georg Elterlein, geboren 1961 in Wien. Ausbildung zum Toningenieur, Arbeit an Drehbüchern und Kurzgeschichten, Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. Der Autor wurde für den Rauriser Literaturpreis 2010 für die beste Prosa-Erstveröffentlichung in deutscher Sprache nominiert. 19 Uhr. Pappenheimgasse 10-16, 1200 Wien.

25.3. --- Thalia Buchhandlung Lesung. Kurt Palm – „Bad Fucking“. In Bad Fucking braut sich etwas zusammen: Zuerst liegt Vitus Schallmoser tot in seiner Wohnhöhle. Dann bekommt Camilla Glyck (Bundeskriminalamt) den Auftrag, nach Maria Sperr (Innenministerin) zu suchen, die als Bauunternehmerin in Bad Fucking quasi nebenberuflich ein Asylantenheim errichten lassen wollte. Und während auf dem Sportplatz von Bad Fucking eine Gruppe Cheerleader trainiert, beschließt Jagoda Dragicevic (Putzfrau), Dr. Ulrich (Zahnarzt) wegen eines Nacktfotos zu erpressen. Unterdessen flüchtet in Wien Ludmilla Jesenská (Einbrecherin) vor ihren Verfolgern: Sie hat in Bad Fucking Fotos von geheimnisvollen Höhlenmalereien gemacht ... Das alles (und noch viel mehr) geschieht, während eine Hitzewelle Europa beinahe lahm legt und sich Tausende Aale und ein Mordsunwetter auf Bad Fucking zubewegen. Eintritt frei. 19 Uhr, Mariahilferstraße 99, 1060 Wien.

27.3. --- Brunnenpassage der Caritas Wien Lesung. Royston Maldoom – „Tanz um dein Leben“. Buchvorstellung mit Royston Maldoom. „Rhythm Is It!“ war der erfolgreichste deutsche Dokumentarfilm der letzten Jahrzehnte. Der eigentliche Star des Films ist Royston Maldoom, ein Zauberer, der überall auf der Welt selbst schwierigsten Jugendlichen neues Selbstvertrauen gibt. Er zeigt, dass er mit seiner Arbeit, seinem Credo – „Du kannst durch Tanzen dein Leben verändern“ - mehr bewirkt als alle theoretischen Erziehungsratgeber. Wenn er erzählt, wie er mit Berliner Schülern Strawinsky oder mit äthiopischen Straßenkindern die Carmina Burana einstudiert, wird deutlich, dass er ihnen, wie kein anderer, die Möglichkeit gibt, sich selbst, ihre Leidenschaften und ihr Können zu entdecken. Und er verlangt viel von seinen Tänzern: Disziplin, Hingabe und Konzentration. So bringt er ihnen nicht nur das Tanzen, sondern auch das Leben bei. Wie sehr die Kunst das Leben positiv verändern kann, hat er selbst erfahren. Auf seinem ungewöhnlichen Lebensweg, vom jugendlichen Außenseiter im ländlichen Wales zum international gefragten Tänzer und Star-Choreographen, hat er u.a. in Südafrika, Peru, Litauen, Nordirland und in Bosnien über alle Grenzen hinweg unglaubliche Projekte realisiert. Die Erfahrungen, die er dabei gesammelt hat, bilden das Fundament seiner Authentizität, seines Charismas und seiner intuitiven Pädagogik. Genaue Uhrzeit ist auf der Website zu ermitteln. Brunnengasse 71, 1160 Wien.

27.3. --- Rauchsalon Interdisziplinär Lesung. Thomas Stangl – „Was kommt“. Thomas Stangl liest aus seinem aktuellen Roman „Was kommt“ Eine Veranstaltung mit Ruth Anderwald und Leonhard Grond. 20 Uhr. Gumpendorferstr. 47, 1060 Wien.

29.3. --- Alte Schmiede Lesungen. Ursula Haas (München) „Drei Frauen“ Roman (Kyrene Verlag 2009); Dorothea Macheiner (Salzburg) „Fra Jean. Eine Vermutung“ (Edition Roesner); Manfred Wieninger (St. Pölten) „Rostige Flügel“. Ein Marek-Miert-Krimi (Haymon Verlag).Reihe Textvorstellungen: Lesungen, Diskussion, Motto: Literarische Recherche. Redaktion und Moderation: Renata Zuniga. 19 Uhr. Schönlaterngasse 9, 1010 Wien.


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