LEIBZIG (BLK) - Die Schätze des Deutschen Buch- und Schriftmuseums in Leipzig lagern derzeit im Verborgenen. Solange das Gebäude der Nationalbibliothek umgebaut und erweitert wird, gibt es keine Ausstellung. Dabei kann das Museum mit etlichen Besonderheiten wie der weltweit größten Wasserzeichensammlung oder umfangreichen Beständen zur Papiergeschichte auftrumpfen. Es ist eines der ältesten und bedeutendsten seiner Art. Mit einem Festakt wird an diesem Donnerstag (24.9.) das 125-jährige Bestehen des Deutschen Buch- und Schriftmuseums gefeiert.
„Wir haben einen Dreiklang an Aufgaben“, sagt die Leiterin Stephanie Jacobs. „Wir dokumentieren die Buch- und Schriftgeschichte, wir sind eine Bildungsinstitution, und - das ist mir ganz wichtig - wir sind auch eine Schaubude mit interessanten Objekten.“ Mehr als eine Million Objekte zählen zum Bestand des Museums - von der Werbemarke für Verlage bis hin zur großen hölzernen Druckmaschine.
Die Ursprünge des Museums reichen in das Jahr 1884 zurück. Damals wurde es als Deutsches Buchgewerbemuseum gegründet. Nicht zufällig in Leipzig - die Messemetropole hatte als Buch- und Druckstadt einen herausragenden Ruf. Unter anderem wurde in Leipzig 1650 die erste Tageszeitung der Welt - die „Einkommenden Zeitungen“ - herausgegeben. Zudem blickt Leipzig auf eine lange Tradition der Buchmesse zurück.
Sobald der Erweiterungsbau der Nationalbibliothek steht, wird das Buch- und Schriftmuseum auch wieder eine Dauerausstellung bieten. Sie spannt nach Angaben von Jacobs einen Bogen von der Entstehung der Schrift bis zur digitalen Netzwelt. Ende nächsten Jahres soll sie eröffnet werden, hofft die Museumschefin.. (dpa/kum)