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37 Prozent der Kinder bekommen nie vorgelesen

Studie zum bundesweiten Vorlesetag

© Die Berliner Literaturkritik, 17.11.08

 

BERLIN (BLK) – 37 Prozent aller Kinder in Deutschland bekommen einer Studie zufolge nie vorgelesen – weder im Elternhaus, noch im Kindergarten oder in der Grundschule. Das geht aus der am Montag (17. November) vorgestellten Studie „Vorlesen im Kinderalltag 2008“ hervor, für die erstmals Kinder zwischen 4 und 11 Jahren repräsentativ befragt wurden. Vor allem Väter sind demnach Vorlese-Muffel. Nur acht Prozent der Kinder sagten: „Mein Papa liest mir vor.“

Vor dem bundesweiten Vorlesetag an diesem Donnerstag (20. November) stellten Deutsche Bahn, die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die Stiftung Lesen die gemeinsam initiierte Untersuchung in Berlin vor. Im Vorjahr waren Eltern befragt worden. „Viele Eltern halten sich für Vorlese-Eltern, sind es aus Sicht der Kinder aber gar nicht“, sagte „Zeit“-Geschäftsführer Rainer Esser. So sagten 2007 nur 18 Prozent der Eltern, sie würden niemals vorlesen, in der aktuellen Studie erklärte das jedoch ein doppelt so hoher Prozentsatz der Kinder.

Auch zwei weitere Vorurteile konnte die neue Studie widerlegen: Einkommen und Bildungsgrad der Eltern spielen beim Vorlese-Verhalten fast keine Rolle. Auch die Einschätzung vieler Eltern, Kinder fänden Vorlesen langweilig oder sie seien zu alt dafür, wurde als falsch entlarvt. Selbst 77 Prozent der Schulkinder fanden Vorlesen toll, weil es so gemütlich sei und man etwas miteinander mache. Deshalb fordern die Studien-Initiatoren, Vorlesen als Abendritual, auf Reisen und durch Vorlese-Paten zu pflegen.

Beim 5. Vorlesetag an diesem Donnerstag (20. November) werden bundesweit 7.500 Veranstaltungen angeboten. Die Liste prominenter Vorleser reicht von Außenminister Frank-Walter Steinmeier über Johannes B. Kerner bis zu Sarah Kuttner. (dpa/mir)


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