BERLIN (BLK) — Als erster Politiker aus dem hessischen Regierungslager hat der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Florian Rentsch, eine Absage des Hessischen Kulturpreises ins Spiel gebracht. Er setze zunächst auf ein Gespräch der Preisträger untereinander, sagte Rentsch am Mittwoch der dpa in Wiesbaden. Dieses Gespräch könne ein Beitrag zum Dialog der Religionen sein, den der Kulturpreis auszeichnen soll. „Sollte dies kein Ergebnis bringen, dann muss logischerweise der Preis in diesem Jahr ausgesetzt werden“, sagte Rentsch.
Die Entscheidungen zum Hessischen Kulturpreis sind nach Angaben von Landes-Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) im Kuratorium einstimmig getroffen worden. Im Wissenschaftsausschuss des Wiesbadener Landtags gab die Ministerin am Mittwoch aber keine Auskunft, wer im Kuratorium die Initiative ergriff, dem muslimischen Schriftsteller Navid Kermani den Preis wieder abzuerkennen. Gegen ihn hatten die christlichen Preisträger Kardinal Karl Lehmann und Ex-Kirchenpräsident Peter Steinacker protestiert. Abgeordnete von SPD und Grünen nannten die Vorgänge um den Kulturpreis „eine kaum noch zu steigernde Peinlichkeit“. (dpa/mül)